D I E T E R F R A N C K
Weitere schwäbische Künstler
Zur Motivseite ‚Süddeutsche Landschaften‘
„Im Hochwald“ (1938)
Aquarell & Tempera auf leicht strukturiertem Aquarellkarton, durch kleine Klebestreifen unter Passepartout
verso u.r. in Blei datiert „Sa.[mstag] nachm.[ittags] 15. Okt. 38“, sowie ebenso im Passepartout u.r. in Blei datiert „Samstag 15. Okt. 38 Nachmittag“
u.r. in Blei signiert „Franck“, sowie verso auf Passepartout o.l. Künstlerstempel, sowie verso auf Rahmenrückwand auf Etikett vom Künstler in dunkler Tinte mit Name und damaliger Anschrift bezeichnet
€ 620,-
Größe
Größe: 63,5 x 49,5cm (Rahmen) bzw. 41,6 x 29,5cm (Blatt) bzw. 39,7 x 28cm (Passepartoutausschnitt)
Titel
verso auf Etikett auf der Rahmenrückwand vom Künstler in dunkler Tinte betitelt „Im Hochwald“, sowie verso auf dem Blatt u.r. in Blei genauer betitelt „Bei der Alexanderschanze / Blick gegen Mitteltal“
Zustand
Blatt durch kleine Klebestreifen unter Passepartout (Klebestreifen teilweise lose); Blatt in den vier Ecken mit kleinen Resten früherer Befestigung; Blatt recto & verso etwas gebräunt, nachgedunkelt; Blatt verso o.m. und u.m. sehr leicht aufgeraut; Passepartout nachgedunkelt, gebräunt; Rahmen mit Gebrauchsspuren (etwas berieben, fleckig und bestoßen)
Ausstellung
verso Etikett einer nicht näher bezeichneten Ausstellung des „‘Hilfswerks für deutsche Kunst‘ in der NS-Volkswohlfahrt e.V.“ [Ob es sich hierbei um das Etikett eines ausgestellten Objektes oder nur um ein Einlieferungsetikett handelt ist unklar.]
Das vorliegende Werk hat Dieter Franck exakt auf den Nachmittag des 15. Oktobers 1938 datiert. Auf der Blattrückseite ist die Ansicht zudem explizit lokalisiert mit „Bei der Alexanderschanze / Blick gegen Mitteltal“. Womöglich hat der Künstler an jenem Samstag eine Herbstwanderung in dieser Region des Nordschwarzwalds bei Baiersbronn, Freudenstadt,… unternommen und hierbei dieses Motiv gefunden.
Franck war zu dieser Zeit Assistent für Radiertechnik an der Stuttgarter Kunstakademie, worauf auch der Künstlerstempel auf der Rückseite des Passepartouts verweist. 1942/43 wurde sein Stuttgarter Atelier bei Bombenangriffen zerstört, wodurch sein bisheriges Schaffen zum Großteil verloren ging.
Zu Dieter Franck (11.12.1909 Oberlimpurg bei Schwäbisch Hall – 22.06.1980 Schwäbisch Hall):
Maler, Zeichner, Grafiker; 1928 Studium der Archäologie und Kunstgeschichte in Freiburg i.Br.; 1929-33 Studium an der Württembergischen Kunstakademie Stuttgart (bei Anton Kolig und Gottfried Graf); 1929 Exkursion mit G. Graf nach Paris; 1933-36 Meisterschüler von Kolig und Graf; 1934 wird eine geplante Ausstellung mit Werken Francks und seines Lehrers Graf auf politischen Druck hin abgesagt; 1935 Italienaufenthalt; 1937-38 Aufenthalt und Studium am Max-Dörner-Institut für Maltechnik in München; 1938-41 Assistent für Radiertechnik an der Stuttgarter Kunstakademie; 1941 eingezogen zum Kriegsdienst; 1943/44 wird sein Atelier in Stuttgart bei Bombenangriffen zerstört; 1945 Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft; 1946 Heirat mit der Malerin Rita Brümmer; das Paar zieht nach Schwäbisch Hall; 1950 Bau des Ateliers auf der Oberlimpurg; ab 1950 als freischaffender Künstler tätig; ab 1956 verschiedene Reisen nach u.a. Italien, Südfrankreich, in die Schweiz; ab 1968 Beschäftigung mit jüdischer und altägyptischer Mythologie
Mitgliedschaften: Hohenloher Kunstverein; Künstlerbund Stuttgart
Preise: 1980, Kunstpreis Hohenlohe
Ausstellungen (Auswahl)
1946, 1949, 1962, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart; 1951, 1962, 1965, Kunsthaus Schaller, Stuttgart; 1964, Galerie Wolfgang Gurlitt, München; 1966, Galerie Läubli, Zürich; 1971, Kunstverein im Schwörhaus, Ulm; 1972, Hohenloher Kunstverein, Langenburg; 1983, Kulturamt, Schwäbisch Hall; 1991, Kunstmuseum, Heidenheim