B E R N H A R D   B R A C H – Z I N E K

 

Weitere Werke von Bernhard Brach-Zinek

 

 

„Siame[sische] Zwilli[nge]“ (um 1932-33)

Bleistift auf Papier (aus einem Skizzenbuch)
unsigniert, verso u.r. Nachlassstempel „BZN“ (i.e. „Brach-Zinek Nachlass“)
undatiert [um 1932-33]

€ 580,-

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Titel
„Siame[sische] Zwilli[nge]“ [so u.r. betitelt]

Größe
Größe: 26,3 x 18,6 cm

Zustand
Blatt stammt aus einem Skizzenbuch; linker Blattrand mit Abrissspuren, sowie mit Quetschungen; am unteren Rand leichte Druckstellen; verso leichte Lagerspuren

 

 

Bernhard Brach-Zinek studierte an der Kunstgewerbeschule Hannover und war darauf als Bühnenbildner für die Hannoveraner Gruppen „Mitternachtsbühne“ und „Qader“ tätig. 1927 besuchte er das Bauhaus in Dessau und war dort Schüler in der Klasse von Oskar Schlemmer. Ein Jahr später verzog er nach Berlin und dort war er bis 1939 tätig als künstlerischer Beirat in der graphischen Abteilung des Ullstein-Verlages. In dieser Zeit entstanden neben der Arbeit vor allem Karikaturen und Zeichnungen, wobei Brach-Zinek die damaligen politischen Umstände oftmals karikaturenhaft und spöttisch darstellte.

Das vorliegende, aus einem Skizzenbuch stammende Blatt ist in diese Schaffenszeit der frühen 1930er Jahre einzuordnen.

Der Künstler hat das Werk betitelt mit „Siame.[sische] Zwilli.[nge]“, was auf die Darstellung dieser beiden rauchenden „Männerteile“ auch explizit passt. Dabei zeigen sich beim linken Kopf deutliche Ähnlichkeiten zu Hitler, so dass Brach-Zinek hier wohl die gefährliche Verstrickung weiter politischer und wirtschaftlicher Kreise mit dem aufkommenden Nationalsozialismus karikierend ausdrückte. Der rechte Kopf hat ebenso markante Gesichtszüge, die sich aber niemandem explizit zuordnen lassen. Doch ist anzunehmen, dass es sich um einen hochrangigen Politiker oder Wirtschaftsfunktionär handelt.

 

 

Zu Bernhard Günter Lebrecht Brach-Zinek (08.07.1902 Gniezno [dt. Gnesen] – 1980 Berlin):
Bühnendekorationsmaler, Bühnenbildner, Maler, Zeichner, Grafiker; Studium an der Kunstgewerbeschule Hannover; tätig als Bühnenbildner für die Hannoveraner Gruppen „Mitternachtsbühne“ und „Qader“; 1927 Besuch des Bauhauses in Dessau (Klasse von Oskar Schlemmer); 1928 Umzug nach Berlin und (bis 1939) tätig als künstlerischer Beirat in der graphischen Abteilung des Ullstein-Verlages; in dieser Zeit es entstehen vor allem Karikaturen, Zeichnungen; 1928 wurde einer seiner Zeichnungen in der „Jugend“ abgedruckt (1928, Jg. 33, Heft 45, S. 723); 1929 entwirft er eine Illustration zu der Erzählung „Die Rothschilds“ von Duchesse de Clermont-Tonnére (in „Der Querchnitt“, 1929, Jg. IX, S. 234); ab 1939 Kriegsdienst als Soldat, anschließend russische Kriegsgefangenschaft; ab 1948 freischaffend in Berlin tätig und dort wohnhaft in der Sachsenwaldstraße 7; Brach-Zinek ist u.a. als Illustrator für die „Berliner Zeitung“ (BZ) tätig
Brach-Zinek war verheiratet mit Alice Schreiber-Lindemann.
Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK).
Werke befinden sich u.a. im Besitz der Nationalgalerie Berlin, der Berlinischen Galerie, des Sprengel Museums (Hannover).

Literatur
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 30057165
Groeg, Otto J. (Hrsg.) (1978): Who´s who in the Arts [Bd. A-M]; Wörthsee; S. 104