L E O N I E M E Y E R H O F (02.03.1858/1860(?) Hildesheim – 15.08.1933 Frankfurt a.M.)
„Diejenigen Männer, die behaupten, sie kennten die Frauen, haben oft nicht einmal eine Frau völlig durchschaut.“ (1893)
€ 290,-
Titel
Widmungsblatt vom 23. Oktober 1893.
„Diejenigen Männer, die behaupten, sie kennten die Frauen, haben oft nicht einmal eine Frau völlig durchschaut.“
Technik
Dunkle Tinte auf Papierausschnitt
Jahr
unten links lokalisiert & datiert „Berlin, 23. Oct. [18]93“
Größe
Größe: 6,5 x 21,5 cm
Signatur
unten rechts in dunkler Tinte mit dem Pseudonym signiert „Leo Hildeck“, sowie oben rechts von fremder Hand in Blei bezeichnet „Meyerhof-Hildeck“
Zustand
Widmungsblatt auf Papierausschnitt; mittig vertikale Faltspur; unterer Rand sehr leicht uneben zugeschnitten; linker Rand mittig mit zwei kleinen Einrissen (je etwa 1 cm); Ecke oben links mit Knickspur; Ecke oben rechts mit Knickspur und Einriss; etwas fleckig; oben links von früherem Vorbesitzer in Blei bezeichnet „D.[ichter] & Sch.[riftsteller]“; verso mittig zwei Klebereste von früherer Befestigung
Das vorliegende, eigenhändige Widmungsblatt datiert auf den 23. Oktober 1893 und ist mit Berlin lokalisiert. Leonie Meyerhof hat hier mit ihrem Pseudonym „Leo Hildeck“ unterzeichnet.
Zum Zeitpunkt dieses Widmungsblattes hat Leonie Meyerhof ihre ersten Stücke („Sie hat Talent“ (1888), „Der goldene Käfig und andere Novellen“ (1892)) bereits publiziert und begann sich einen Namen als Schriftstellerin zu verschaffen.
Interessant ist zudem der durchaus aktuelle, erstaunlich unabhängige Text, der die Geschlechterfrage und die Rolle von Mann und Frau selbstbewusst thematisiert. Der Text lautet:
„Diejenigen Männer, die behaupten, sie kennten die Frauen, haben oft nicht einmal eine Frau völlig durchschaut.“
Zu Leonie Meyerhof (02.03.1858/1860(?) Hildesheim – 15.08.1933 Frankfurt a.M.):
Schriftstellerin, Kritikerin, Frauenrechtlerin.
Tochter des Kaufmanns Magnus Meyerhof (1814/15 – 1900) und dessen Frau Carolina, geb. Schwabe. Das Paar hatte insgesamt fünf Kinder. Die ältere Schwester Agnes (1856-1942) war als Kunstmalerin tätig.
Besuch der Höheren Töchterschule in Hildesheim und während dieser Zeit Zeichenunterricht bei Friedrich Küsthardt. 1877 Tod der Mutter. 1886/87 Umzug zusammen mit dem Vater nach Frankfurt a.M., wo bereits die Schwester Agnes lebte. 1900 starb der Vater und Leonie wohnte zeitweise in München, sowie in Berlin und die meiste Zeit wieder in Frankfurt a.M.
Als Schriftstellerin benutzte sie anfangs das Pseudonym „Leo Hildeck“, schrieb dann aber in der Regel unter eigenem Namen. In den 1920er Jahren schrieb sie für die „Frankfurter Zeitung“. Mit ihrem Theaterstück „Sie hat Talent“ (1888) wurde sie das erste Mal bekannter und ihr bekanntestes Werk ist das Roman „Töchter der Zeit“ (1903).