A L E X A N D E R   B A R O N   V O N   R O B E R T S  
(23.08.1845 Luxemburg – 08.09.1896 Schreiberhau [Szklarska Poręba])

 

Weitere Autographen

 

 

Briefkonvolut (1891-92)

Konvolut aus 7 Schreiben der Jahre 1891-92 von Alexander Baron von Roberts an
Fritz Witte-Wild (23.10.1848 Hamburg – 1930), den damaligen Direktor des Lobetheaters in Breslau

€ 390,-

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Das Konvolut beinhaltet

1. Karte, undatiert („Sonntag 1 ½ Uhr“), 2 Seiten beschrieben, 15,5 x 10 cm
Roberts teilt hier Witte-Wild mit, dass er „zu dem Entschluß gekommen [ist], das Stück ‚Heimkehr‘ [1] zurückzuziehen.“ Nach erläuternden Begründungen bittet er „die Darsteller ad hoc davon zu verständigen“. Roberts dankt Witte-Wild ausführlich und herzlich und hofft auf weitere Zusammenarbeit.

2. Brief vom 20.12.1891 (Berlin), 1 Seite beschrieben, 22,1 x 13,9 cm
Roberts schickt Unterlagen zurück und erfragt die Zeitpunkte der Aufführung seines Stückes „Satisfaction“ [2], „da ich beabsichtige der Premiere oder doch einer der darauffolgenden Aufführungen persönlich beizuwohnen“.

3. Brief vom 24.12.1891 (Berlin), 2 ½ Seiten beschrieben, 22,1 x 13,9 cm
Roberts bedauert, dass er „durch Krankheit verhindert [ist], der Premiere von Satisfaction an Ihrem hochrenommierten Theater beizuwohnen.“ Er hofft in den nächsten Tagen wiederhergestellt zu sein, um dann „einer Vorstellung am Lobetheater persönlich beiwohnen“ zu können. Roberts bittet weiter darum zu erfahren, wie dann die Premiere aufgenommen wurde und würde sich über Zeitungskritiken freuen. Nochmals dankt er Witte-Wild, dass er sein Werk so unterstützt und freut sich bald diesen persönlich kennenzulernen.

4. Brief vom 28.12.1891 (Berlin), 2 Seiten beschrieben, 22,1 x 13,9 cm
Roberts dankt für Mitteilung, freut sich über gute Kritiken und freut sich darauf bald selbst eine Aufführung in Breslau sehen zu können. Konkret plant er eine Aufführung am Sonnabend, den 2. Januar 1892 zu besuchen. Sein Kommen wird er auch der Breslauer Zeitung kurz mitteilen.

5. Brief vom 29.12.1891 (Berlin), 1 ½ Seiten beschrieben, 22,1 x 13,9 cm
Roberts teilt Witte-Wild mit, dass er der Breslauer Zeitung eine Korrektur zu einem Text über ihn schickte. „Ich bin nie Lehrer an einer Kadettenanstalt gewesen, wie Herr Vollrath [3] sich hämisch ausdrückt […]“. Weiterhin teilt er nochmals mit, dass er am Sonnabend in Breslau eintreffe, dann im „Hotel Garisch oder Galisch“ [4] wohne und bittet dann zwei Plätze in einer Loge zu reservieren – „wohl in der Ihrigen?“

6. Postkarte vom 31.12.1891 (Berlin), ½ Seite beschrieben, 9,2 x 14 cm
Roberts teilte Witte-Wild kurz mit: „Ich möchte also Sonnabend incognito der Vorstellung beiwohnen, begrüße Sie dann dort im Theater um 7 Uhr, da ich erst 4 Uhr eintreffe. Am Sonntag Abend dann offiziell.“

7. Brief vom 12.01.1892 (Berlin), 1 ½ Seiten beschrieben, 22,1 x 13,9 cm
Roberts schreibt über seinen „glänzenden Erfolg in Hamburg u. Altona“, über den ein Telegramm bereits unterrichtete. Er schreibt weiter ausführlich über einzelne Schauspieler und vergleicht diese dann mit Darstellern aus Breslau. Schließlich noch die Frage: „Wie steht das Stück an Ihrem Theater?“ Zuletzt schreibt Roberts, dass seine Frau und er sich gerne der „schönen Breslauer Tage“ erinnern.

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[1] I.e. „Heimkehr. Scenen vom Einzugstage unserer siegreichen Truppen in Berlin, 16 Juni 1871“, Berlin: Seydel, o.J.
[2] Erschienen in: „Drei Novellen“, Stuttgart: Engelhorn 1889.
[3] I.e. Karl Vollrath (1857 Templin – 1915 Berlin).
[4] I.e. Galisch-Hotel am Tauentzien-Platz in Breslau.

 

 

Zustand
alle Objekte mit Faltspuren, sowie Druckstellen und etwas fleckig

 

 

Zu Alexander Baron von Roberts (23.08.1845 Luxemburg – 08.09.1896 Schreiberhau [Szklarska Poręba]):
Schriftsteller. Er benutzte daneben die Pseudonyme Robert Alexander und Nuredin Aga.
Die Familie stammt ursprünglich aus England, lebte dann in Pommern. Der Vater war als Offizier in Luxemburg stationiert. Besuch der Jesuitenschule Athénée de Luxembourg und darauf Eintritt in die preußische Armee. Teilnahme als Offizier am Deutschen Krieg, hierauf stationiert in Koblenz, Berlin, Köln. Durch Hans Christian Andersens „Bilderbuch ohne Bilder“ wurde er angeregt selbst Geschichten zu schreiben, die er unter dem Titel „Genrebilder“ 1869 veröffentlichte. 1870-71 Teilnahem am Deutsch-Französischen Krieg. Ab 1873 war er als freier Schriftsteller tätig und unternahm Reisen nach u.a. Rom und in die Türkei. Hierauf trat er erneut in die Armee ein und wirkte als Lehrer an der Kriegsschule in Erfurt. 1882 wurde ihm der Erste Preis der Wiener Allgemeinen Zeitung für eine Erzählung zuerkannt. Zeitweise lebte er in Wiesbaden, sowie in Berlin.