E G O N   P O S S E H L   (01.01.1921 Hamburg – März 2004[?])

 

Weitere Hamburger Künstler

 

 

„La cultura destruida“ (1978)

Öl auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt

€ 800,-

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Titel
„La cultura destruida“ [so verso auf der Leinwand betitelt, sowie zusätzlich bezeichnet mit der Werknummer 340]

Technik
Öl auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt

Signatur
unten rechts signiert, sowie auf dem beigefügten Schreiben nochmals signiert

Jahr
unten rechts datiert „1978“, sowie verso auf der Leinwand lokalisiert und taggenau datiert „Canet de Berenguer „5-6-78“

Größe
Größe: 38 x 56 cm (ohne Rahmen) bzw. 51,5 x 69,5 xm (mit Rahmen)

Zustand
Leinwand verso sehr leicht fleckig; Rahmen an Ecken und Kanten sehr leicht berieben und bestoßen

Provenienz
August 1980 vom Künstler an Privatbesitz (Lkr. Rostock) [hierzu beigefügt ein Schreiben (v. 22.08.1980) in dem der Künstler bestätigt, dass es sich bei dem Gemälde um eine Schenkung an das Ehepaar handelt]

 

 

Egon Possehl nahm mit 15 Jahren Kurse in Freihandzeichnen an der Hamburger Landeskunstschule. Er hatte schon früh den Wunsch Kunstmaler zu werden, was aber dem Vater nicht passte, so dass der Sohn zunächst eine Tischlerlehre absolvieren musste. Nach der Lehre – er war 19 Jahre alt – wurde er zum Kriegsdienst einberufen und in Russland sowie am Kriegsende im Westen eingesetzt.
Nach Kriegsende konnte er in der fast gänzlich zerstörten Landeskunstschule seiner Vaterstadt Malerei bei Theo Ortner (1899-1966) studieren. 1948 konnte er zusammen mit Ortner an den Restaurierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen innerhalb der Sankt-Petri-Kirche in Hamburg arbeiten. 1949 schloss er sein Studium erfolgreich ab. In der Folge schuf er einige Wandbilder, sowie Auftragsportraits von amerikanischen und britischen Soldaten.
Egon Possehl wandte sich verstärkt der (surrealen) Zeichnung zu und 1967 hatte er seine erste Einzelausstellung mit etwa 80 Zeichnungen in der Galerie Commeter.
Er lebt zu dieser Zeit in Hamburg (Königstr. 32) und arbeitet als Werbegrafiker und -zeichner mit einem eigenen Büro (Lerchenberg 2a).
Ende der 1960er Jahre zieht er nach München und schließt sich den dortigen Künstlerkreisen an, was dazu führt, dass vermehrt Farbe in seine Werke kommt.
Im März 1969 erhält er einen Auftrag, der ihn nach Spanien führt, wo er sich schließlich für den Rest seines Lebens niederließ. Er lebt und arbeitet in der überschaubaren, unmittelbar am Mittelmeer gelegenen Gemeinde Canet d’en Berenguer (Carrer del Mig 38, Provinz Valencia).
Possehl kann sich als Maler eines mitunter kulturkritischen, stark symbolischen und ebenso stark inhaltsreichen Surrealismus etablieren. Er hatte zahlreiche Ausstellungen in Spanien, aber auch in Deutschland und England. Daneben schuf er Wandmalereien in u. a. Barcelona, Valencia, Jávea.

Dieses hier gezeigte Gemälde entstand zu einer Zeit als Egon Possehl bereits fast zehn Jahre in Spanien lebte. Er hatte seinen eigenen Ausdruck bereits gefunden, der sich auszeichnet durch klare, beinahe: sachlich kühle, Strukturen einerseits und meisterhafte, fein detaillierte Farbabstufungen andererseits.
Die im Titel angezeigte „zerstörte Kultur“ tritt dem Betrachter hier in Form einer gestürzten antiken Skulptur entgegen. Der herabgefallene Kopf ist zum Teil in den Fliesenboden eingebrochen und lehnt nun an einem Rest des linken Fußes. Links am Bildrand hat Possehl eine fein gemalte Rose angefügt, die mit gebrochenem Stängel kopfüber am Boden liegt.
Und schließlich das bedrochlich wirkende, schwer einzuordnende rote Licht, welches vom rechten Rand her in das Motiv eindringt. Unweigerlich denkt man hier an Feuer, an Zerstörung, an Krieg. – Und der Künstler lässt keinen Zweifel daran, dass früher oder später diese Zerstörung auch in dieses Bild wandern wird. Possehl unterlässt dabei harte Anklagen, tagespolitische Aufrufe oder ähnliches; vielmehr ist es bei ihm eine schlichte Schilderung seines Empfindens voll Wehmut und Trauer.

 

 

Zu Egon Possehl (01.01.1921 Hamburg – März 2004[?]):
Maler.
Mit 15 Jahren erhielt er Kurse in Freihandzeichnen an der Hamburger Landeskunstschule.
Auf Wunsch des Vaters absolvierte er eine Tischlerlehre.
Nach der Lehre (1940) Kriegsdienst in Russland und im Westen.
Nach Kriegsende Studium (bis 1949) der Malerei bei Theo Ortner (1899-1966) an der Hamburger Landeskunstschule.
1948 konnte er zusammen mit Ortner an den Restaurierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen innerhalb der Sankt-Petri-Kirche in Hamburg arbeiten.
Ab 1949 schuf er Wandbilder, sowie Auftragsportraits von amerikanischen und britischen Soldaten.
Egon Possehl wandte sich verstärkt der (surrealen) Zeichnung zu und arbeitet im Brotberuf als Werbegrafiker und -zeichner mit einem eigenen Büro (Lerchenberg 2a).
1967 hatte er seine erste Einzelausstellung mit etwa 80 Zeichnungen in der Galerie Commeter.
Ende der 1960er Jahre zieht er nach München und schließt sich den dortigen Künstlerkreisen an, was dazu führt, dass vermehrt Farbe in seine Werke kommt.
Im März 1969 erhält er einen Auftrag in Spanien. Fortan bleibt er dort ansässig und tätig. Er lebt und arbeitet in der überschaubaren, unmittelbar am Mittelmeer gelegenen Gemeinde Canet d’en Berenguer (Carrer del Mig 38, Provinz Valencia).
Possehl kann sich als Maler eines mitunter kulturkritischen, stark symbolischen und ebenso stark inhaltsreichen Surrealismus etablieren.
Er hatte zahlreiche Ausstellungen in Spanien, aber auch in Deutschland und England. Daneben schuf er Wandmalereien in u. a. Barcelona, Valencia, Jávea.