J O H N D Ä H M C K E (21.11.1887 Ottensen – 31.03.1969 Berlin)
Portrait des Künstlers Anton Scheuritzel (1874 Quellendorf – 1954 Wittlich) (1918)
Lithografie auf sandfarbigem Velinpapier, ungerahmt
€ 330,-
Titel
ohne Titel [Portrait des Künstlers Anton Scheuritzel (1874 Quellendorf – 1954 Wittlich)]
Technik
Lithografie auf sandfarbigem Velinpapier, ungerahmt
Signatur
unten links im Druck signiert „J. Dähmcke“
Jahr
unten links im Druck datiert „[19]18“
Größe
Größe: 52 x 32,6 cm (Blatt) bzw. (etwa) 32,5 x 26 cm (Druck)
Zustand
oberer, linker und unterer Rand mit leichten Abrissspuren; leichte Druckstellen im Blatt; Ecken etwas bestoßen; recto & verso leicht leckig; Ecke unten rechts mit leichtem Papierverlust; verso unten links in Blei mit Künstlernamen bezeichnet
Provenienz
Unten mittig von Anton Scheuritzel in Blei handschriftlich gewidmet:
„Herrn Geheimrat Prof. Dr. Ehrenberg zu Eigen / Anton Scheuritzel.“
Möglicherweise handelt es sich bei dem hier Beschenkten um den Mineralogen Prof. Dr. Hans Ehrenberg (1894 Höntrop – 1977 Bad Godesberg), der als Professor für Mineralogie und Lagerstättenlehre in Aachen wirkte und zudem im Kuratorium des Eschweiler Bergwerksvereins (EBV) war. Vielleicht erhielt Scheuritzel durch Ehrenberg einen Auftrag zur Darstellung eines Bergwerks in der Aachener Region, wofür sich der Künstler darauf erkenntlich zeigte.
John Dähmcke war der Sohn des in Ottensen lebenden (Bahrenfelder Straße 80) Zigarrenarbeiters Andreas Dähmcke und dessen Ehefrau Mathilde Catharine Wilhelmine, geb. von Appen. Von 1907 bis 1910 besuchte er die Kunstschule Breslau und das Zeichenlehrer-seminar in Düsseldorf (bei Lothar von Kunowski). Im Späteren lebte er vor allem als Porträtist in Berlin (Fehlerstraße 1, Friedenau). Am 11. August 1922 heiratete er in Bodmann (Baden) Anna Maria, geb. Lhotzky.
Ab etwa Mitte der 1920er Jahre begann er Illustrationen und Buchschmuck zu schaffen. Im Dritten Reich ist er auf keinen Ausstellungen nachweisbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er in Berlin (Sentastraße 3) und arbeitete als Illustrator für den „Aufbau“-Verlag und schuf Zeichnungen für Werke von u. a. Nicolai Gogol, Heinrich Mann, Alexander Puschkin, Leo Tolstoi, Mark Twain.
Der hier von Dähmcke porträtierte Anton Scheuritzel (1874 Quellendorf, Anhalt – 1954 Wittlich) war ein Künstlerkollege und wurde besonders für seine Stadt- und Industriedarstellungen bekannt.
Scheuritzel arbeitete zunächst als Theatermaler in Dessau, zog dann nach Berlin (Herderstraße 15, Charlottenburg) und wirkte dort anfangs ebenso als Theatermaler, später vor allem als Maler und Radierer. In Berlin erhielt er zu Beginn Unterricht von Hermann Struck. In dieser frühen Zeit beteiligte er sich u. a. an den Großen Berliner Kunstausstellungen. Etwa ab 1920 fand er zu dem bevorzugten Sujet der Industriedarstellung. Mit dieser Ausrichtung erhielt er sowohl Aufträge von Firmen und Unternehmen und konnte dann auch im Dritten Reich weiter ohne Einschränkungen arbeiten und ausstellen.
1943 wurde sein Berliner Atelier bei einem Bombenangriff zerstört und er zog nach Wittlich. In seinen letzten Lebensjahren kam es nochmals zu einer produktiven Schaffensphase als Maler, Zeichner und Grafiker.
Die hier vorliegende Lithografie entstand zu der Zeit als sich John Dähmcke begann als Porträtist und Künstler in Berlin zu etablieren. In expressiver, energischer Weise lässt Dähmcke vor uns das Bildnis des etwas älteren Künstlerkollegen Scheuritzel entstehen. Dieser blickt den Betrachter aus sanften, wohlmeinenden Augen an und zusammen mit dem zarten Lächeln, wirkt der Dargestellte überaus sympathisch.
Beachtenswert ist, dass sich am unteren Rand eine handschriftliche Widmung Anton Scheuritzels befindet:
„Herrn Geheimrat Prof. Dr. Ehrenberg zu Eigen / Anton Scheuritzel.“
Möglicherweise handelt es sich bei dem hier Beschenkten um den Mineralogen Prof. Dr. Hans Ehrenberg (1894 Höntrop – 1977 Bad Godesberg), der als Professor für Mineralogie und Lagerstättenlehre in Aachen wirkte und zudem im Kuratorium des Eschweiler Bergwerksvereins (EBV) war. Vielleicht erhielt Scheuritzel durch Ehrenberg einen Auftrag zur Darstellung eines Bergwerks in der Aachener Region, wofür sich der Künstler daraufhin erkenntlich zeigte.
Zu John Dähmcke (21.11.1887 Ottensen – 31.03.1969 Berlin):
John Dähmcke war der Sohn des in Ottensen lebenden (Bahrenfelder Straße 80) Zigarrenarbeiters Andreas Dähmcke und dessen Ehefrau Mathilde Catharine Wilhelmine, geb. von Appen.
vornehmlich in Berlin tätig als Maler, Grafiker und Illustrator.
Von 1907 bis 1910 besuchte er die Kunstschule Breslau und das Zeichenlehrerseminar in Düsseldorf (bei Lothar von Kunowski).
Im Späteren lebte er vor allem als Porträtist in Berlin (Fehlerstraße 1, Friedenau).
Am 11. August 1922 heiratete er in Bodmann (Baden) Anna Maria, geb. Lhotzky.
Ab etwa Mitte der 1920er Jahre begann er Illustrationen und Buchschmuck zu schaffen. Im Dritten Reich ist er auf keinen Ausstellungen nachweisbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er in Berlin (Sentastraße 3) und arbeitete als Illustrator für den „Aufbau“-Verlag und schuf Zeichnungen für Werke von u. a. Nicolai Gogol, Heinrich Mann, Alexander Puschkin, Leo Tolstoi, Mark Twain.
Zu Anton Scheuritzel (22.03.1874 Quellendorf, Anhalt – 28.10.1954 Wittlich):
Der hier von Dähmcke porträtierte Anton Scheuritzel (1874 Quellendorf, Anhalt – 1954 Wittlich) war ein Künstlerkollege und wurde besonders für seine Stadt- und Industriedarstellungen bekannt wurde.
Scheuritzel arbeitete zunächst als Theatermaler in Dessau, zog dann nach Berlin (Herderstraße 15, Charlottenburg) und wirkte dort anfangs ebenso als Theatermaler, später vor allem als Maler und Radierer. In Berlin erhielt er zu Beginn Unterricht von Hermann Struck. In dieser frühen Zeit beteiligte er sich u. a. an den Großen Berliner Kunstausstellungen. Etwa ab 1920 fand er zu dem bevorzugten Sujet der Industriedarstellung. Mit dieser Ausrichtung erhielt er sowohl Aufträge von Firmen und Unternehmen, konnte dann auch im Dritten Reich weiter ohne Einschränkungen arbeiten und ausstellen.
1943 wurde sein Berliner Atelier bei einem Bombenangriff zerstört und er zog nach Wittlich. In seinen letzten Lebensjahren kam es nochmals zu einer produktiven Schaffensphase als Maler, Zeichner und Grafiker.
















