T O M   H O P S

 

Weitere Werke von Tom Hops

 

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„Südfrankreich“

Aquarell auf Ingrespapier [Wasserzeichen „Canson & Montgolfier France“];
u.r. in Blei datiert „[19]38“

Blattgrösse: 63,2x48cm

u.r. in Blei signiert „Tom Hops“
so verso o.r. in Blei bez.: „Südfrankreich“

€ 750,-

 

 

Zustand
Druckstellen im Blatt; in den vier Ecken kleine Einstichlöcher; am oberen Rand rechts hinterlegter Einriss (Länge etwa 3cm); am unteren Rand im linken Bereich zwei kleine Einrisse (Längen etwa 0,4cm); im Bereich o.r. leichte diagonale Stauchung; insgesamt leicht nachgedunkelt; verso leichte Reste früherer Befestigung (braunes Klebeband); verso u.l. in Blei frühere Preisangabe „540,-“

 

 

Landschaften nehmen im Schaffen Tom Hops‘ eine besondere, vom Künstler auch sehr bevorzugte Stellung ein. Neben Motiven aus seiner Geburtsstadt Hamburg schuf er immer wieder Ansichten, die er während der verschiedensten Reisen fand. Neben Hamburg faszinierten ihn dabei besonders die Landschaften in der Provence, am Genfer See und auf Sylt (vgl. Heinz Spielmann (1976): Malerei abseits des Fortschritts, in: Lichtwark-Gesellschaft (Hrsg.): Tom Hops [Hamburger Künstlermonographien zur Kunst des 20. Jahrhunderts (Bd. 2)]; Verlag Hans Christians; Hamburg; S. 11-16 [hier: 14]).
Das vorliegende Aquarell zeigt einen weiten Blick auf eine gebirgige Landschaft, die der rückseitigen, geographisch etwas weit gefassten Bezeichnung folgend nach ‚Südfrankreich‘ lokalisiert werden kann. Man darf wohl hier ein Motiv aus der Provence annehmen. Im Jahr als dieses Aquarell entstand, 1938, erhielt Hops das zweite Stipendium der Amsinck-Stiftung (Hamburg) und womöglich konnte er sich hierdurch eine Studienreise finanzieren, auf welcher er dann diese gebirgige Ansicht in einem lockeren, scheinbar schnell und gänzlich unkomplizierten Kolorit festhielt. Nur wenige Farben verwendete Hops hierfür, doch sind es die verschiedenen Nuancen insbesondere des Grüns und des Graus, welche dem Betrachter die Vielseitigkeit der Landschaft auf eine ganz eigene, schlicht wunderbare Manier vermitteln.

 

 

Zu Walter Tom Hops (06.05.1906 Hamburg – 23.01.1976 ebd.):
Maler, Zeichner, Grafiker; gelernter Kaufmann und Seefahrer; 1928-33 in Berlin; hier auch Entscheidung für die Malerei, die er sich autodidaktisch aneignet, da er von der dortigen Kunstakademie abgelehnt wurde; ab 1933 Wohnsitz und Atelier in Hamburg; 1936 und 1938 Stipendium der Amsinck-Stiftung (Hamburg); 1937 Beteiligung an der „Frühjahrs-Ausstellung Hamburger Künstler“ (Kunsthalle, Hamburg); 1937 Beteiligung an der Ausstellung „Hamburger Maler auf Reisen“ (Kunsthalle, Hamburg); 1939 Beteiligung an der Ausstellung „Der Hamburger Hafen“ (Kunsthalle, Hamburg); 1939-45 Kriegsdienst bei der Marine; 1940, 1942 Beteiligung an der „Frühjahrs-Ausstellung Düsseldorf“ (Kunsthalle Düsseldorf); 1940 Beteiligung an der Ausstellung „Hamburg. Stadt, Hafen, Landschaft“ (Folkwang-Museum, Essen und Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld); 1941-42 Beteiligung an der „Herbstausstellung Hamburger Künstler“ (Kunsthalle, Hamburg); 1942 Beteiligung an der Ausstellung „Hamburg in Aquarellen und Zeichnungen“ (Kunsthalle, Hamburg); 1943 Dürer-Preis der Stadt Nürnberg; nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Reisen nach u.a. Südfrankreich, England, Spanien, Italien, Nordafrika, in die USA; 1960 Edwin-Scharff-Preis der Stadt Hamburg; 1966 und 1971 Retrospektiven in Hamburg

Literatur
Lichtwark-Gesellschaft (Hrsg.): Tom Hops [Hamburger Künstlermonographien zur Kunst des 20. Jahrhunderts (Bd. 2)]; Verlag Hans Christians; Hamburg
JESSEWITSCH, Rolf / SCHNEIDER, Gerhard (Hrsg.) (2008): Entdeckte Moderne; Kettler; Bönen; S. 491
SCHULTE-WÜLWER, Ulrich (1989): Malerei in Schleswig-Holstein [Katalog der Gemäldesammlung des Städtischen Museums Flensburg]; Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co.; Heide; S. 126
ZIMMERMANN, Rainer (1994): Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation; Hirmer; München; S. 391