U N B E K A N N T E R , W O H L B A Y E R I S C H E R K Ü N S T L E R : Schlachtengetümmel
Weitere Werke von unbekannten Künstlern
Schlachtengetümmel zwischen wohl deutschen und orientalischen Soldaten
Bleistift, teilweise gewischt, auf sandfarbenem leichten Karton; verso am oberen Rand durch zwei Klebestreifen in Passepartout gesetzt
nicht datiert
nicht signiert
nicht betitelt
€ 420,-
Passepartoutgrösse: 48x32cm
Blattgrösse: 31,8×22,9cm
Grösse des Passepartoutausschnitts: 30,1×22,4cm
Zustand
Blatt verso am oberen Rand durch zwei Klebestreifen in Passepartout gesetzt; Ränder mitunter sehr leicht uneben beschnitten; am unteren Blattrand mittig minimaler Einriss; Ecke o.l. mit kleiner Knickspur; am rechten Blattrand mittig und oben je kleiner Fleck; verso sehr leicht fleckig
Provenienz
Dr. Friedrich Wilhelm Denzel (München) [hierzu im Passepartout u.l. dunkelvioletter Stempel]
Ein wildes Schlachtengetümmel zeigt sich in der vorliegenden Zeichnung. Aus dem linken und unteren Bereich stürmen Soldaten mit Gewehren und Säbel zur Bildmitte hin. Die Uniformen mit ihren Pickelhauben lassen an Angehöriger der deutschen, vielleicht bayerischen, Armee denken. Vom rechten Bereich treten orientalisch anmutende Krieger mit langen Bärten hervor, welche ebenso zur Mitte drängen. Bereits durch diese innerbildlichen Bewegungszüge wird das Auge des Betrachters auf das Hauptmotiv geführt: die zentral im Bild gehaltene, umkämpfte Fahne.
Der Träger der Fahne schaut dabei den Betrachter mit einem erstaunlich ruhigen, beinahe entrückten Blick direkt an. Ebenso wird der Betrachter auch von einem hiervon etwas links versetzten Soldaten angesprochen, der mit seiner ausgestreckten rechten Hand auf das Ringen und auf die Fahne verweist. Im Gegensatz zum Fahnenträger sind seine Augen aber schreck- oder angsterfüllt. Je weiter der Blick sich vom Bildzentrum an die Ränder bewegt, desto verwischter und schwacher werden die Konturen der Dargestellten, so dass sich zwar eine größere Auseinandersetzung erahnen lässt, die aber vom Künstler hierdurch auf diesen einen Moment fokussiert wurde.
Da sich in der Sammlung von Dr. Friedrich Wilhelm Denzel vornehmlich Werke bayerischer Künstler bzw. Münchner Künstler im Speziellen befanden, kann angenommen werden, dass auch die Herkunft bzw. der Wirkungsort des Künstlers dieser unsignierten Zeichnung dorthin zu verorten ist.