U N B E K A N N T : Charakterkopf nach Martin Johann Schmidt
Weitere Werke von unbekannten Künstlern
Zeichnung eines ‚Charakterkopfes‘ nach Martin Johann Schmidt (‚Kremser Schmidt‘)
Sepiazeichnung über Bleistiftvorzeichnungen auf Papier; am oberen Rand durch zwei Klebestreifen auf Karton aufgezogen
unten auf unterlegtem Karton von fremder Hand in schwarzer Tinte beschr. „Brustbildnis eines Mannes mit Pelzmütze (Profilansicht)“; es handelt sich hierbei um einen ‚Charakterkopf‘, wie sie M.J. Schmidt (1718-1801) zeichnete und wie sie später von Ferdinand Landerer (1730-1795) radiert wurden (vgl. Karl Garzarolli-Thurnlackh (1925): Das graphische Werk Martin Johann Schmidt’s (Kremser Schmidt) 1718-1801; Amalthea; Wien; S. 115)
nicht datiert, (wohl) um 1770-1820
Kartongrösse: 39,5×27,9cm
Blattgrösse: 18,8×14,5cm
€750,-
unten rechts später irrig bez./zugeschr. „C.W.E. Dietrich“, sowie unten rechts auf Karton von fremder Hand in schwarzer Tinte nochmals irrig zugeordnet an „Dietrich, Christian Wilhelm Ernst. 1712-1774“
Zustand
am oberen Rand durch zwei Klebestreifen auf Karton aufgezogen; im oberen linken Bereich hinterlegter Riss im Papier; Ränder des Papiers etwas berieben; am oberen Rand ist Papier etwas ausgedünnt; im Bereich unten links partiell oberflächlich leicht berieben; verso Papier mit Lagerspuren; verso unten links zwei Sammlerstempel; verso unten rechts Sammlerstempel und Nummerierung in Blei; unten links im Karton Einriss (etwa 2,5cm); Karton mit Druckstellen; partiell Karton etwas fleckig; verso auf Karton rechts in Blei nummer. „2819/661“, sowie unten links auf altem Etikett mit blauer Tinte bez. „II/216 1“ und daneben in Blei „300.-“
Provenienz:
– verso auf Blatt zwei Sammlerstempel:
1) Lugt 2732 (nicht aufgelöst, Sammlung Moran/Berlin? resp. Sammlung Zeidler/Nürnberg?), in violett, 2,3×1,7cm
2) Lugt 4218 (nicht aufgelöst, Sammlung Moran/Berlin?), in violett, 1,8×1,6cm
Die vorliegende Zeichnung zeigt ein Bildnis aus der ‚Charakterköpfe‘-Reihe des Kremser Schmidt. Diese Reihe wurde nicht zuletzt durch die Radierungen Ferdinand Landerers bekannt. Es finden sich vereinzelte kleinere Unterschiede zwischen dieser Zeichnung und den Charakterköpfen von M.J. Schmidt bzw. F. Landerer – die Pelzmütze zieht sich mehr in die Ecke oben rechts als bei jenen; der Gesichtsausdruck erscheint jugendlicher, freundlicher; dier Bekleidung erscheint im Ganzen nicht so faltenreich, der Hintergrund ist weniger strukturiert. Es darf angenommen werden, dass es sich bei dieser rundum qualitativen Arbeit um ein Werk ’nach Martin Johann Schmidt‘ handelt, welches im Späteren irrig an C.W.E. Dietrich (‚Dietricy‘) zugeordnet und dementsprechend bezeichnet wurde.