W I L H E L M M E N Z L E R
Blick in einen Garten mit Bank und Tisch
Öl auf Leinwand; aufgezogen auf Karton; gerahmt
mittig rechts datiert „[18]90“
Rahmengrösse: 64,5x50cm
Leinwandgrösse: 50,5×36,5
mittig rechts signiert „W. Menzler“
nicht betitelt
€ 1.800,-
Zustand
Leinwand aufgezogen auf Karton; im Bereich o.l. mit stärkerer Druckstellen nach Innen; partiell leichte Retuschen; leicht beschmutzt; Rahmen mit Gebrauchsspuren (etwas berieben, Farbabpötzer, im Bereich o.l. stärker beschädigt); verso Rahmenrückwand etwas fleckig und berieben
Provenienz
18.06.2011, Kiefer, Pforzheim, Auktion [„Auktion 77. Bücher & Graphik. Alte und Moderne Kunst“], Los 5004 (m. Abb., sowie halbseitige Abb. auf Tafel 67)
Der vornehmlich in München tätige Wilhelm Menzler ist insbesondere für seine zeittypischen, reichhaltigen Park- und Gartenansichten mit darin flanierenden jungen Damen bekannt.
Das vorliegende Gemälde aus dem Jahr 1890 zeigt einen Blick in einen städtischen Garten. Im Hintergrund ist eine Mauer als Abgrenzung zum Nachbargrundstück erkennbar. Der linke mittlere Bildbereich wird bestimmt durch grünende Bäume und Sträucher. Im Vordergrund, unter diesem Blätterdach, befindet sich das Hauptmotiv des Gemälde: eine Gartenbank mit Tisch. Im ausgehenden 19. Jahrhundert gab es zahlreiche Vereine und Gruppierungen, wie bspw. Vegetarier, Homöopathen, die ein ‚anderes Leben‘ propagierten, welches mehr im Einklang mit der Natur sich vollziehen sollte.
Womöglich lassen sich diese urigen, individuell aus Ästen gestalteten Gartenmöbel in diesen Kontext setzen. Menzler arrangiert diese in einen zwar deutlich städtischen Kontext (Gartenmauer, Nachbarhaus), der jedoch durch das obwiegende Grün, sowie die keinesfalls akkurat geschnittenen Äste und das mitunter recht hoch gewachsene Gras aufgebrochen wird und eine ‚natürliche Färbung‘ erhält.
Eine in ihrer Farbgebung und ihrem Aufbau wunderschön gestaltete und atmosphärische Komposition!
Zu Wilhelm Menzler (28.03.1846 Kassel – 1926 München):
Maler; künstlerische Ausbildung bei Joseph van Lerius; ab 1872 in München ansässig, dort u.a. wohnhaft in der Leopoldstr. 62/4; schuf vornehmlich Parkansichten mit zumeist weiblichen Personen