S E B A S T I A N   H A B E N S C H A D E N

 

Weitere Münchner Künstler

 

 

recto: Bauer/junger Mann liegt unter Kuh und trinkt aus deren Euter
verso: Skizze eines Bergdorfes

Bleistift auf Papier (beidseitig)
nicht datiert

Grösse: 20,2×17,3cm

recto unten rechts (wohl vom Künstler) signiert „Habenschaden“; weiterhin verso von fremder Hand bezeichnet „Seb. Habenschaden 1813-68“
nicht betitel

€ 400,-

 

Zustand
recto links unten vier kleinere, dunkle Flecken (je etwa Durchmesser 1mm); Ecke links unten mit kleinem Einstichloch; vereinzelt sehr leichte Stockflecken; verso an den vier Ecken jeweils Reste früherer Befestigung (Klebestreifen); verso im unteren rechten Bereich größerer, dunkler Fleck (Tinte? Etwa 1x1cm), daneben vereinzelt weitere kleine dunkle Flecken; verso rechts oben in Bleistift Nummerierung „47 19/37“ (in Kreis); verso mittig nochmals nummer. in Bleistift „K 62“

 

 

Wie so oft bei Sebastian Habenschaden erscheint hier die Kuh als zentraler Topos. Anders jedoch als bei weiteren seiner Werke, die zumeist die Kuh in idyllischer Landschaft mit anderen Tieren resp. Menschen zeigen, entsteht bei dieser Zeichnung die Pointe durch den unter der Kuh liegenden, aus ihrem Euter trinkenden Bauern/Burschen. Ein durchaus flott ausgeführtes, dennoch fein gestaltetes Werk mit dem Blick für das Wesentliche.

 

 

Zu Sebastian Habenschaden (29.03.1813 München – 07.05.1868 ebd.):
Sohn eines städtischen Beamten; Malerei, Radierung und Plastik (vornehmlich Tiermotive); zuerst Porzellanmaler bei Christian Matthias Adler (1787-1850); darauf (um 1829) Besuch der Münchener Akademie (Genrefach Landschaften und Tiere); anfänglich Hinwendung zur Historienmalerei; 1840-41 Studienreise nach Italien; setzte den ‚Münchener Künstlerunterstützungsverein‘ als Erben für seinen Nachlass ein; bereits in frühen Jahren hatte Habenschaden zahlreiche Ausstellungen; Werke in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen

Literatur
ANDRESEN, Andreas (bearb.) (1869): Die deutschen Maler-Radirer (peintres-graveurs) des neunzehnten Jahrhunderts […] (3. Band); Rudolph Weigel (Leipzig); S. 193ff.;
LUDWIG, Horst (1982): Münchner Maler im 19. Jahrhundert (2. Band); Bruckmann; S. 71