L E O N H A R D H E I N R I C H H E S S E L
Weitere Werke von Leonhard Heinrich Hessel
(Wohl) Portrait einer Nürnberger Bürgerin
rote Pastellkreide auf chamoisfarbenem Papier; mit vom Künstler erstelltem Passepartout (nicht befestigt unter PP; PP ist lose; PP rechts oben mit unbekanntem Wasserzeichen)
nicht datiert
Grösse des Passepartouts: 18,2×13,3cm
Blattgrösse: 14,6×11,7cm
unten auf dem Passepartout in roter Pastellkreide signiert „Hessell“
nicht betitelt
€ 1.000,-
Zustand
vereinzelt leichte Gebrauchsspuren; in der oberen linken Ecke kleiner Fleck (vom PP verdeckt); PP am linken Rand etwas knittrig; verso leichte Lagerspuren
Brillant ausgeführte Portraitkomposition. Äußerst feine, detaillierte Linienführung, die sich insbesondere im Gesicht aber auch an den Haaren zeigt, sowie bestechende Lichtbeobachtungen, wie zu sehen am Schattenwurf auf dem Ärmel, machen diese Arbeit zu einem Beispiel herausragender Portraitmalerei des späten 18. resp. frühen 19. Jahrhunderts!
Zu Leonhard Heinrich Hessel (1757 St. Petersburg (?) – (um) 1830):
auch geführt als: Hessell; Deutsch-baltischer Maler und Kupferstecher; Sohn des Buchhalters und Kämmerers beim Kammerkontor Gideon Hessel (gest. 10.01.1776) und dessen erster Frau Anna Margaretha, geb. Wulffert (um 1728-01.02.1761 St. Petersburg); die Familie stammte aus Narva (heute: Estland) und zog wohl nach St. Petersburg; seit 1779 als Miniatur-Porträtmaler und Kupferstecher in Nürnberg tätig; Erfinder des sog. -Hesselischen Treffer-, der das Sihouettieren auch bei Tage erlaubte; zumeist portraitierte Hessel Nürnberger Bürgerinnen und Bürger (bspw. Paul Wolfgang Merkel, Johann Paul Sattler, Carl Felssecker); Werke Hessels befinden sich u.a. in der Graphischen Sammlung Albertina (Wien), Germanisches Nationalmuseum (Nürnberg), Schwedisches Nationalmuseum (Stockholm)
Literatur
BOEHN, Max von (1925): Miniaturen und Silhouetten; Bruckmann; Bruckmann; S. 191
ERPENDECK, Dirk-Gerd (1998): Zur Herkunft des deutsch-baltischen Kupferstechers Leonhard Heinrich Hessel, in: Ostdeutsche Familienkunde (15. Bd./Heft 1); Degener; Insingen; S. 26-27
NAGLER, G.K. (1838): Neues allgemeines Künstler-Lexicon (6. Bd.); München; Fleischmann; S. 161
Thieme-Becker (1923), Bd. 16, S. 595