C H A R L E S   T H O M A S   B A L E

 

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charles-thomas-bale
Früchtestillleben mit Trauben, Pfirsichen, Pflaumen und einem (chinesischen) Gefäß auf einem Steintisch

Öl auf Leinwand; doubliert; Keilrahmen; gerahmt
nicht datiert

Rahmengrösse: 57,7×47,5cm
Leinwandgrösse: 45,5x35cm

€ 1.400,-

 

 

 

   

 

u.r. (etwas farbschwach) signiert „CT Bale“ [‚C‘, ‚T‘ und ‚B‘ in Ligatur]; sowie verso auf Keilrahmen o.l. und u.l. von fremder Hand in Blei bez. „T. C. Bale“
nicht betitelt

Zustand
Leinwand doubliert; partiell leicht beschmutzt; Rahmen mit leichten Gebrauchsspuren (etwas berieben, partiell Abplatzer)

 

 

Ein dunkler Hintergrund und ein Steintisch bilden die Rahmensetzungen für das vorliegende Stillleben Charles Thomas Bales. In einem Flechtkorb, der sich vor lauter Früchten nur in Ansätzen noch erkennen lässt, liegen Pfirsiche und rote Trauben und der Korb erscheint gar zu klein zu sein, um die Fülle der Früchte zu tragen. Neben dem Korb angeordnet finden sich Pflaumen und weiße Trauben, sowie vom Betrachter aus gesehen rechts daneben ein blau bemaltes (wohl) chinesisches Steingefäß, welches in verschiedenen Varianten immer mal wieder in Stillleben Bales auftaucht.
Trauben finden sich in Werken von Bale immer wieder und auch in dem vorliegenden Arrangement widmete er sich diesen Früchten mit besonderer Aufmerksamkeit. Die zu erzeugende Illusion eines scheinbar greifbaren Gegenstands auf einer zweidimensionalen Leinwand, scheint auch bei Bale, ebenso wie schon bei den niederländischen Meistern des ‚Goldenen Zeitalters‘, ein angestrebtes Ideal gewesen zu sein. Besonders der Glanz und die kühle Frische der roten Trauben eröffnen sich aus einem gewissen Abstand; sie erscheinen als gerade erst geerntet und wie zufällig auf dem Tisch platziert.
Die Stillleben Bales waren im ausgehenden 19. Jahrhundert insbesondere dekorative Schmuckstücke für Landhäuser oder Wohnungen von gut situierten Personen. Auch das vorliegende Werk kann im besten Sinne als dekorativ bezeichnet werden: es verbreitet Freude schlicht durch sein klares, harmonisches Motiv, aufgrund des alles andere als Anstoß erregenden Inhalts lässt es sich problemlos an verschiedensten Stellen denken und zudem – und dies dürfte das Wichtigste sein – kann der Betrachter durch Bales künstlerische Fertigkeit ohne Langeweile vor dem Werk verweilen, um u.a. dessen malerisch-illusorische Wirkung zu erfassen.

 

 

Zu Charles Thomas Bale (fl. 1860-90):
über das Leben von Charles Thomas Bale ist wenig bekannt; aktiv war er in den 1860er/90er Jahren in London und Levenshulme (Manchester); er malte vornehmlich Blumen- und Früchtestillleben; er stellte in der Royal Academy und der Society of British Artists aus; Werke befinden sich u.a. in der Ferens Art Gallery (Hull, Yorkshire), im City Museum und Art Gallery (Lancaster), in der Art Gallery und Museum (Salford), in der City Art Gallery (Wakefield)

Literatur
DESMOND, Ray (1994):Dictionary Of British And Irish Botantists And Horticulturalists Including Plant Collectors, Flower Painters and Garden Designers; Taylor & Francis; London; S. 37
WOOD, Christopher (2008): Victorian Painters [The Text]; Antique Collectors‘ Club; Woodbridge; S. 35
WRIGHT, Christopher (2006): British and Irish Paintings in Public Collections; Yale University Press; S. 78