U D O   K A L L E R

 

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Udo Kaller: Teneriffa

 

Hügelige Landschaft im Norden Teneriffas

Bleistift, Farbstifte auf Karton, frühere Rahmenrückwand liegt lose bei
u.r. in Blei datiert „[19]87“

Blattgrösse: 16×15,6cm

u.r. in Blei signiert „Kaller“
hierzu u.l. in Blei bez. „Teneriffa“

€ 380,-

 

 

 

 

              

 

Zustand
Ecken leicht bestoßen; verso leicht fleckig, sowie im rechten Bereich oberflächlich etwas berieben/aufgeraut; lose beigefügte Rahmenrückwand mit Druckstellen und in den Randbereichen etwas fleckig

Provenienz
verso auf Rahmenrückwand Widmung des Künstlers (vom März 1989): „Lieber Hans, wenn Du Geburtstag hast, 48, 49 oder gar 50, mir konnte es keiner sagen, dann wünsche ich Dir für die zweite Hälfte Gesundheit, Erfolg und viel Vergnügen im Leben – Herzlich Udo“

 

 

Herzlichen Dank an den Künstler für freundliche Hinweise zur Einordnung des Werks!

 

 

„Schon die Zeichnungen und Lithographien Kallers aus den 70er und 80er Jahren leben von dem Ineinander von Positiv- und Negativ-Formen, von sacht in eine angenehme Spannung zueinander gesetzten Bildmittel- und Bildhintergründen (der Vordergrund bleibt oft uninszeniert), also von der ‚Wohlklangkomposition‘ einer Handvoll typischer Landschafts-Elemente: Feld und Wiese, Hecke und Wald / Wäldchen, Hügel und Tal, Weg und Wasserlauf, Horizont und Wolken, Satteldächer in Obstgärten. […] Eine Stimmung der Ruhe und Kontemplation herrscht in diesen Bildern; alles Grelle, Disparate, Öde wird negiert oder ist höchstens in Spuren zu erahnen […]“ (Jürgen Sandweg (2004): Auf der Suche nach der Seelenlandschaft, in: Udo Kaller (Hrsg.) (2004): Udo Kaller. Hundert Ansichten von hundert Ansichten; Verlag Nürnberger Presse; Nürnberg; S. 9-13 [hier: S. 9]).
Das vorliegende Werk zeigt eine Ansicht Teneriffas. Die Landschaft wird dabei bestimmt von kleineren, geschwungenen, aus einem Strich entstandenen Flächen. Diese sind vornehmlich mit Bleistift in verschiedenen Grautönen ausgeführt und werden aufgelockert durch einzelne Flächen in Grün und Hellrot. Aus der Summe dieser kleinen, scheinbar unzusammenhängenden Strukturen ergibt sich das Motiv einer hügeligen Landschaft. – Drei Hügel ordnen sich von links nach rechts an, wobei die mittlere Erhebung deutlich den meisten Platz einnimmt. Auf dem mittleren Hügel mag man bei den Formen an Bäume oder Sträucher denken und ganz zart zeigt sich das Blau des Himmels in diesem Bereich. Minimalistisch und reduziert auf das Wesentliche hat Kaller hier, wie von Sandweg beschrieben, ‚typische Landschafts-Elemente‘ aufgegriffen und in seiner ganz eigenen Manier umgesetzt. Obgleich er die Gegenständlichkeit nicht verlässt, erreichen diese teneriffischen Hügel einen hohen Grad an Abstraktion, der dem Betrachter ein ‚bloßes Drüberblicken‘ nicht ermöglicht, sondern ihn vielmehr zu einer ‚Stimmung der Ruhe und Kontemplation‘ fordert und damit zugleich auch beglückt.

 

 

Zu Udo Kaller (geb. 1943 in Gleiwitz (Oberschlesien))
Maler, Zeichner, Grafiker; 1958 Übersiedlung nach West-Deutschland; 1959 Mittlere Reife; 1959-62 Ausbildung zum Farblithografen in Ulm; 1960 Mitglied der Künstlergilde Ulm; 1960 erste Beteiligung an einer Gruppenausstellung in der „Oberen Stube“ (Ulm); 1962-64 Studium an der Kunstakademie München (bei Xaver Fuhr); 1964-70 Studium an der Kunstakademie Nürnberg (bei Hermann Wilhelm, Ernst Weil, Franz Winzinger); 1968 Meisterschüler; 1968 erste Einzelausstellung in der „Kleinen Galerie“ (Nürnberg); 1968 Jugendpreis der Künstlergilde Ulm für Malerei; 1969 Jugendpreis der Künstlergilde Ulm für Grafik; 1970-72 Lehrtätigkeit in Nürnberg und Spardorf; 1971 Jugendpreis der Künstlergilde Ulm für Malerei; 1972 Kulturförderungspreis der Stadt Nürnberg, sowie Jugendpreis der Künstlergilde Ulm für Malerei; ab 1972 als freischaffender Künstler in Nürnberg tätig; ab 1973 erste Wettbewerbe bei „Kunst am Bau“; 1976-2002 Zusammenarbeit mit der Nürnberger Gobelin-Manufaktur (es entstehen 17 Wandteppiche); 1978 Förderungspreis des Oberschlesischen Kulturpreises des Landes Nordrhein-Westfalen; 1980 Stipendium des Freistaats Bayern für die internationale Sommerakademie Salzburg; 1983 Förderpreis des Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen; 1987 USA-Reise; 1991 Premio Agazzi, Internationaler Mal- und Grafikpreis (Italien); 1999 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten; 1999, 2000 Aufenthalte in Sizilien; 2002 Sonderpreis des Verlegers der Nürnberger Nachrichten Bruno Schnell; zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen

Literatur
Galerie Bode (2002): Udo Kaller. Malerei; Verlag Nürnberger Presse; Nürnberg
KALLER, Udo (Hrsg.) (2004): Udo Kaller. Hundert Ansichten von hundert Ansichten; Verlag Nürnberger Presse; Nürnberg
Internetseite des Künstlers [udo-kaller.de]