M A R G A R E T H E   K R I E G E R

 

Weitere Werke von Margarethe Krieger

 

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„Hiob“

Farblithographie auf Papier; verso umlaufend durch Klebeband unter Passepartout gesetzt; gerahmt; unter Glas
u.r. in Blei datiert „[19]62“

Rahmengrösse: 50,3×71,3cm
Passepartoutgrösse: 48,5x69cm
Blattgrösse: 46,5x67cm
Grösse des Passepartoutausschnitts: 38,8×59,2cm

Auflage: u.l. in Blei bez. „Handexemplar“
u.r. in Blei signiert „Margarethe Krieger“
u.l. in Blei bezeichnet: „Hiob“

€ 225,-

 

    

 

Zustand
Blatt verso umlaufend durch Klebeband unter Passepartout gesetzt; partiell leicht (stock-)fleckig; verso im unteren Bereich und mittig fleckig; verso u.m. in Blei (wohl vom Rahmenhersteller) bez. „68×47“

Provenienz
verso auf Rahmenrückwand o.m. kleines Etikett „Kunsthandlung Alfred Doss / P7, 6-7 Ecke Freßgasse / 6800 Manheim / Tel. […]“

 

 

Das Portrait, das Menschenbildnis nimmt im Schaffen Margarethe Kriegers eine zentrale Stellung ein. In einer reduzierten Formensprache wird der Fokus auf das Wesentliche der Person, besser: der jeweiligen Persönlichkeit, gelegt, um somit der nie enden wollenden Aufgabe, das Innere nach Außen zu kehren, sich anzunähern.
In Braungrün und einem satt darüber gelagertem Schwarz bearbeitet die Künstlerin im vorliegenden Blatt den Leidensweg Hiobs. Das Schwarz obwiegt deutlich, es scheint beinahe einen innerbildlichen, einengenden Rahmen zu schaffen, in dem sich erst nach genauerer Betrachtung Gesichter abzeichnen. Die Konturen und die Strichführungen gehen mitunter ineinander über, so dass den Betrachter eine gewisse Unruhe, Trauer oder auch Resignation beschleichen könnte, wären da nicht die sehr persönlichen Gesichter quasi als Hoffnungszeichen zentral in die Komposition gesetzt.
Einfühlsam bewegende Komposition von Margarethe Krieger!

 

 

Zu Margarethe Krieger (27.4.1936 Mannheim – 22.7.2010 Heidelberg[?]):
Malerin, Zeichnerin, Grafikerin, Illustratorin; seit früher Kindheit mit der Familie in Heidelberg ansässig; Studium an der Kunstakademie Karlsruhe (bei Karl Hubbuch); 1961 Illustrationen zur Erzählung „Hol über!“ von Ludwig Friedrich Barthel; 1968 Grafikerpreis im Musée d´Art Moderne (Paris); 1973 Internationaler Kunstpreis für ausländische Künste am Musée d´Art Moderne (Paris); 1978 Goldmedaille der Italienischen Akademie der Künste; 1979 Ehrengabe des Zentralverbandes der Sozialversicherten Deutschland; 1979 entstanden Illustrationen (Rohrfederzeichnungen) zu Don Quichotte; 1992 Willibald-Kramm-Preis (Heidelberg); lehrte Kunsterziehung in Weinheim; im Januar 2004 erlitt sie einen Schlaganfall; illustrierte u.a. das biblische Buch „Hiob“, sowie die Geschichte vom verlorenen Sohn; zentrale Motive des Schaffens von Margarethe Krieger waren Leiderfahrung, Not, Reifung, Verzicht und Selbstprüfung; ihren künstlerischen Nachlass vermachte sie der Stadt Kraichtal

Literatur / Quellen
HÄUSLLER, Volkmar (2005): Brecht in der Buchkunst und Graphik; Augsburg; S. 134
„Chiffren des Seins“ in Schwarz und Weiß. Nachruf: Heidelberger Künstlerin Margarethe Krieger verstorben „, in: Mannheimer Morgen (v. 03.08.2010)
Internetseite von Syberberg Filmproduktion [syberberg.de]