L E O N I D K A B A R U K H I N
Öl auf Leinwand; Spannrahmen
u.l. in Blau datiert „[19]88 g. [Jahr]“
Grösse: 147x245cm
u.l. in Blau (in Kyrillisch) signiert „L. Kabarukhin“; verso auf der Leinwand o.m. nochmals signiert
am unteren Rand in Kyrillisch betitelt: „Zigeuner“, sowie verso unter der Signatur nochmals betitelt; verso auf Leinwand u.r. (wohl) mit Werksnummer versehen „121“ (diese Nummer nochmals am rechten Rand auf kleinem Etikett)
€ 1.900,-
Zustand
Ränder etwas berieben; Leinwand (sehr) leicht an Spannkraft nachlassend; partiell leichte Craquelé-Bildung; partiell leicht beschmutzt; an den pastos aufgetragenen Farbschichten mitunter leichte Verluste der Farbschicht; im oberen Bereich rechts oberflächlich leicht berieben; Ecke u.r. etwas bestoßen; verso Leinwand farbfleckig und etwas beschmutzt
Herzlichen Dank an den Künstler für hilfreiche, weiterführende Hinweise zur Einordnung des Werkes!
In den 1980er Jahren befasste sich der Künstler immer wieder mit der „Zigeuner“-Thematik und es entstanden mehrere, teils großformatige Gemälde, die in satten, kräftigen Farben Facetten aus dem Leben schildern. Keinesfalls sind Kabarukhins Werke jedoch eine verklärend romantisierende Sicht auf die Personen. Vielmehr spielt er mit der Idylle und durchbricht dabei doch immer wieder, sowohl farblich als auch motivisch, die Normalitätserwartungen des Betrachters. Das vorliegende, großformatige Gemälde zeigt eine sechs- bzw. siebenköpfige Familie (je nachdem, ob man den durch Heu beinahe verdeckten Mann am linken Bildrand dazu rechnet oder nicht). Sowohl Haltung als auch Mimik der Personen drücken Ruhe und Besonnenheit aus. Insbesondere die Kleidung des älteren Mannes, sowie die dargestellte ländliche Umgebung und nicht zuletzt die kauende Ziege deuten auf ein Leben hin, welches zutiefst von der Landwirtschaft abhängig ist. Durch den mitunter sehr pastosen Farbauftrag kommen die bunten Farben besonders zur Geltung und versinnbildlichen auf diese Weise, neben der Ruhe und Besonnenheit, die Lebensfreude und vielleicht auch die Reichhaltigkeit. Das bunt schimmernde Kleid der Mutter, die Wiesenblumen, die Blüten im Heu und die Sterne – in allem zeigt sich die ungemeine Farbenpracht. Meisterhaft gemalte, ungemein fesselnde und detailreiche Komposition im Großformat!
Zu Leonid A. Kabarukhin (geb. 05.04.1951 Taganrog (Russland)):
malte und zeichnete bereits als Jugendlicher; 1967 Umzug nach Rostow am Don; 1967-71 Besuch der dortigen Kunstschule (‚Rostov Art College. Grekov‘); 1971-73 Einberufung in die Armee und Militärdienst; 1973 Besuch der Repin-Kunstakademie (Leningrad); Rückkehr nach Rostow am Don und dort zuerst als Restaurator tätig; 1987 Einzelausstellung in der Staatlichen Akademie für Architektur und Kunst in Rostow am Don; seitdem zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen (u.a. 1995 „Russkie idut – Die Russen kommen“ (Hannover))
QUELLE: Internetseite des Künstlers [kabarukhin.narod.ru]