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Weitere Werke von Karl Schricker
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„Joseph der Hausmann“

recto: Tuschpinsel
verso: Aquarell und Blei; auf Ingresbütten; am oberen Rand durch Klebestreifen auf Hartfaserplatte befestigt (vormalige Rahmenrückwand)
nicht datiert

Grösse der unterlegten Platte: 60x80cm
Bildgrösse: 54,5×39,2cm

€ 240,-

 

 

 

                               

 

u.r. signiert „K. Schricker“, sowie auf der unterlegten Hartfaserplatte verso u.r. vom Künstler in blauem Kugelschreiber mit Name und damaliger Anschrift bez.
auf der unterlegten Hartfaserplatte verso u.r. vom Künstler in blauem Kugelschreiber betitelt: „Joseph der Hausmann“, sowie o.r. auf kleinem Klebestreifen nummer. „138“; verso – (wohl) Landschaft in Oberfranken mit Gehöft

Zustand
Blatt am oberen Rand durch Klebestreifen auf Hartfaserplatte befestigt (vormalige Rahmenrückwand); Ecke u.l. mit minimaler Knickspur; im unteren Blattdrittel durchgehende leichte horizontale Stauchung; seitliche Blattränder mit leichten Abrissspuren

 

 

Der titelgebende Joseph schreitet auf der vorderseitigen Tuschezeichnung mit auf dem Rücken verschränkten Armen gemütlich einher. Nichts scheint seine malerisch gewordene innere Ruhe zu stören. Zu seiner Rechten laufen und gackern Hühner und ein Hahn und zu seiner Linken liegt wohl ein Schaf. Diese Betonung der Harmonie mit den Tieren als Mit-Lebewesen des Menschen ist zentral im Schaffen Schrickers. Im Hinter- und Vordergrund deutet Schricker in wenigen, flüchtigen Pinselstrichen mögliche Gebäude- und Wegumrisse an. Dem Künstler gelingt es in wenigen Strichen, beinahe minimalistisch, eine eigenständige Komposition voll innerem Leben zu entwerfen, deren farbliche Nuancen durch die unterschiedliche Lavierung der Tusche brillant von ihm herausgearbeitet werden.
Die rückseitig ausgeführte Landschaftsansicht dürfte ein früheres, noch stärker realistisch orientiertes Werk sein, welches im Späterem dem kritischen Blick des Künstlers nicht mehr standhalten konnte und ‚verworfen‘ wurde. In zarten Aquarellfarben entsteht eine gebirgige, von Nadelwald geprägte Landschaft mit einem Gehöft im Bildzentrum. Anzunehmen ist, dass es sich hierbei um ein Motiv aus Oberfranken handelt.

 

 

Zu Karl Schricker (04.12.1912 – 22.09.2006):

Leben / Künstlerische Ausbildung
4. Dezember 1912 in Förstenreuth geboren – Sommer 1922/23 Lehre beim Kunstmaler Max Schaffner (1881 – 1960) in Münchberg – 1930 bis 1932 Ausbildung zum Modelleurvolontär in der Porzellanfabrik Hertel, Jakob & Co., GmbH (Rehau) – 1932 bis 1939 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg (Fachklasse -Freie Graphik und Malerei-) – seine Lehrer waren: Prof. Friedrich Heubner und Prof. Karl (Carl) Dotzler – 1937 Verleihung des Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg – 1939 Ernennung zum Meisterschüler – 1940 bis 1945 Militärdienst – 1945 bis 1948 freischaffend – 1948 – 1975 Industriegraphiker (Porzellanfabrik Rosenthal) – 1951 Heirat mit Thea Schricker, geb. Pülz (gest. 1996) – ab 1951 Wohnsitz in Redwitz – ab 1975 freischaffender Künstler – ab 1997 Wohnsitz in Bayreuth – 22. September 2006 in Bayreuth gestorben

Mitgliedschaften
1964 Gründungsmitglied der Künstlergruppe -Nordfranken- – 1967 Aufnahme in den -Bund Fränkischer Künstler- – 1969 Aufnahme in den -Berufsverband Bildender Künstler- STIL, THEMEN, TECHNIKEN – v.a. Tier- und Naturthemen, die sowohl gegenständlich als auch symbolisch dargestellt werden; aber auch Landschafts-, Städtedarstellungen; vereinzelt auch Skulpturen – verwandte Techniken: Zeichnung, Spachtel, Mischtechnik, Aquarell, Tusche, Öl – oftmals großformatige Werke

Einzelausstellungen
u.a.: – 1976 Hypo-Galerie Hof / Saale – 1976 Kleine Ravenna-Galerie (Bischofsgrün) – 1977 Kleine Ravenna-Galerie (Bischofsgrün) – 1990 Steingraeber & Söhne Galerie (Bayreuth), Titel: Das verfolgte Tier – 1993 Neues Rathaus (Bayreuth), Titel: Das Tier im Bild

Beteiligung an Ausstellungen
u.a.: – 1972 Galerie Mudil (Berlin), Gruppenausstellung mit Horst Böhm, Heinrich Schreiber und Fritz Böhme – 1977 Die kleine Galerie; (Bamberg) Ausstellung mit Heinrich Schreiber [dazu: Katalog zur Ausstellung: Die kleine Galerie – Karl Schricker / Heinrich Schreiber; Bamberg; Fränkischer Tag GmbH & Co.; 1977] – 1978 Beteiligung an der Gruppenausstellung des Berufsverbandes Bildender Künstler in Oberfranken und dem Künstlerbund Graz; Künstlerhaus Graz

Literatur
u.a.: – Berufsverband Bildender Künstler Oberfranken e.V. (Hrsg.) (1992): Karl Schricker; [ohne Verlag / Ort] – Max Escher (1973): Karl Schricker – ein fränkischer Maler und Dürerpreisträger, in: Kulturwarte. Monatsschrift für Kunst und Kultur (XIX. Jg. / Nr. 12), S. 236 – 241