H E I N Z   O T T E R S O N

 

Weitere Werke von Heinz Otterson
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„Das jüngste Gericht“

Lithographie auf Velin
u.r. in Blei datiert „[19]61“

Blattgrösse: 55,3×42,8cm
Bildgrösse: (etwa) 44,5x35cm
Auflage: o.A.

€ 160,-

 

 

         

 

u.r. in Blei signiert „Otterson“
u.l. in Blei betitelt: „Das jüngste Gericht“

Zustand
insgesamt nachgedunkelt und lichtrandig; partiell leichte Druckstellen; verso an den Rändern umlaufend Klebereste von früherer Befestigung (Klebeband) (schlägt recto leicht durch)

 

 

„Otterson hat viel Phantasie und mitunter scheint es, als müsse er sie mühsam zügeln. Er reitet auf ihr wie ein Cowboy beim Rodeo, weshalb wohl auch, wenn sein Name fällt, ein anderes Stichwort nicht lange auf sich warten läßt: phantastisch oder Phantastik“ (Heinz Ohff (1974): Otterson – wer ist das?, in: Neuer Berliner Kunstverein (NBK) (1974): Otterson [Katalog zur Ausstellung in den Galerieräumen der Jebensstrasse 2 vom 9.-30. März 1974]; Holste Druck; unpag.).
Dieses ‚jüngste Gericht‘ wirkt anfangs wie eine phantastische Abstraktion aus unkoordiniert zusammengefügten, wirren Formen und Konturen. Striche, Kleckse, Flächen und Linien sind scheinbar wahllos über das Blatt verteilt. Jedoch am unteren Rand, scheinbar laufend, erkennt man menschenähnliche Wesen und sieht, dass Otterson das Gegenständliche hier nicht verlassen hat. Diese Wesen nun gehen, sich an den Händen haltend, auf irgendetwas zu – und zugleich wirkt es als lösen sie sich auf oder werden aufgelöst. Vielleicht besteht eine Interpretation darin dieses explosiv phantastische, Ottersonsche ‚Jüngste Gericht‘ als eine Auslöschung des Individuellen in einem abstrahierten Chaos zu denken.

 

 

Zu Heinz Otterson (14.11.1928 Berlin – 05.06.1979 ebd.):
Maler, Grafiker, Bildhauer, Schriftsteller; 1946 Studium an der Akademie Dresden; 1953-59 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin; Meisterschüler bei Friedrich Stabenau; im Anschluss freiberuflich als Maler, Bildhauer und Filmmacher in Berlin tätig; ab 1959 zahlreiche Beteiligungen an Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland; ab 1962 eigene Filmexperimente mit öffentlichen Vorführungen; ab 1966 entstehen seine so genannten „Schlichtheitsgedichte“; 2001 Ehrengrab in Berlin (Friedpark)

Quellen / Literatur
Neuer Berliner Kunstverein (NBK) (1974): Otterson [Katalog zur Ausstellung in den Galerieräumen der Jebensstrasse 2 vom 9.-30. März 1974]; Holste Druck
Galerie S Ben Wargin (o.J. [1965]): Otterson; Berlin
Internetseite zum Künstler [mg-otterson.de/fileadmin/oldsite/heinz/]