G U S T A V   A D O L F   S C H R E I B E R

 

 

Gustav Adolf Schreiber

 

„Entwurfe Wandbild Kämpfer“

Aquarell, Bleistift, partiell mit Deckweiß gehöht auf festerem Papier
u.r. in Blei datiert „1953“

€ 260,-

 

                     

Blattgrösse: 40,3×20,5cm

u.r. in Blei signiert „GA Schreiber“
u.r. in Blei bez.: „Entwurfe Wandbild Kämpfer“

Zustand
insgesamt im Bereich des früheren Passepartoutausschnitts nachgedunkelt/gebräunt; Ränder mitunter sehr leicht unsauber beschnitten; Ecke o.r. mit kleinem Klebestreifen; verso an den Rändern umlaufend braunes Klebeband; verso leicht fleckig

 

 

„In Bremen war Schreiber ein beliebter und angesehener Maler, dessen Werke in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten waren und viele private Käufer fanden. Er stellte regelmäßig in der Kunsthalle und im Graphischen Kabinett aus und erhielt mehrere repräsentative Aufträge für Innenraumgestaltungen und Wandgemälde“ (Katharina Erling (o.J.):Gustav Adolf Schreiber. 1889 – Bremen – 1958, auf der Internetseite der Kunsthalle Bremen [kunsthalle-bremen.de]; S. 2).
Die vorliegende Zeichnung aus dem Jahr 1953 zeigt einen Entwurf für ein solches Wandbild. Als Auftraggeber wird von Schreiber hier der Name ‚Kämpfer‘ genannt und obgleich diese nicht identifiziert sind, so darf doch angenommen werden, dass es sich um Bremer handelt.
Wir blicken auf eine belebte Terrasse an die sich ein Gewässer (die Elbe?) mit Booten anschließt, bevor die rote Abendsonne im oberen Bereich den Abschluss bildet. Die Terrasse wird an den Rändern von Bäumen begrenzt und immer wieder durch Stühle aufgelockert. Im linken und mittleren Bildbereich sehen wir jeweils ein Paar und am rechten Rand ist nochmals eine Dreiergruppe mit einem kleinen Hund. Als Blickfang wirkt deutlich das mittlere Pärchen, wobei das Rot der Abendsonne sich in der Frau wiederholt. Mit sicherem Blick schaut diese auf ihren Mann, der wiederum uns als Betrachter ansieht. Womöglich handelt es sich bei diesem Paar um die Auftraggeber des Wandbilds.

 

 

Zu Gustav Adolf Schreiber (25.01.1889 Bremen – 14.10.1958 ebd.):
Maler, Zeichner, Grafiker, Bildhauer; Sohn des Großkaufmanns und Prokuristen am Bauunternehmen Köhncke & Co. Gustav Adolf Schreiber aus Arolsen und dessen Frau Anna, geb. Meyer; 1907-13 Studium an der Kunstakademie Dresden (bei Eugen Bracht); 1912-13 Meisterschüler von Gotthardt Kuehl; in der Studienzeit Reisen nach Italien und Schweden; 1913-18 Militär-, Kriegsdienst; nach dem Ersten Weltkrieg als freischaffender Künstler in Bremen tätig; 1919 Heirat mit Amalie (Mally), geb. Anschütz (1891-1979); 1925 schiffter er sich als Matrose auf einem Frachtdampfer ein und reiste auf diese Weise bis 1927, u.a. kam er nach Sumatra (1925-26), Japan (1926-27) und China; die japanische Kunst beeinflusste in nachhaltig; 1928 erhielt er ein Stipendium der Stadt Bremen mit dem er sich in Berlin aufhielt und dort Kopien Alter Meister in Museen und Galerien anfertigte; in den 1920er Jahren begann Schreiber bildhauerisch zu arbeiten und fertigte v.a. Porträtbüsten von Bremer Persönlichkeiten an; 1929 Deckengestaltung im Trinkzimmer des Bremer Rathauses im hinteren Raum des Bacchuskellers; 1939 reiste er mit einer norwegischen Jagdexpedition in die Arktis bis nach Spitzbergen; 1943-45 lebte das Ehepaar in Arolsen bei Kassel, da das Bremer Haus bei Bombenangriffen beschädigt wurde; unmittelbar nach Kriegsende kehrten sie nach Bremen zurück; 1947-56 Dozent für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstschule – Meisterschule für das gestaltende Handwerk in Bremen; 1954 Verleihung des Professorentitels durch den Bremer Senat

Literatur / Quelle
ERLING, Katharina (o.J.):Gustav Adolf Schreiber. 1889 – Bremen – 1958, auf der Internetseite der Kunsthalle Bremen [kunsthalle-bremen.de]