E R I C H   F U C H S

 

Weitere Werke von Erich Fuchs

 

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„Clown“

Gouache, Tusche und Deckweiß auf grau eingefärbtem Ingresbütten (Zerkall); an den oberen beiden Ecken auf grünen Karton befestigt (Montierung o.r. gelöst); Alu-Wechselrahmen; unter Glas
u.l. in Schwarz datiert „1980“

Rahmengrösse: 40,5×50,5cm
Blattgrösse: 32,3×47,9cm

u.r. in Schwarz signiert „Erich Fuchs“
u.l. in Schwarz betitelt: „Clown“

€ 950,-

 

 

 

 

  

 

Zustand
an den oberen beiden Ecken auf grünen Karton befestigt (Montierung o.r. gelöst); in der Blattmitte leichte horizontale Stauchung; an den Rändern leicht nachgedunkelt; Ecke u.r. minimal knittrig; verso an den Rändern technikbedingt etwas farbfleckig

 

 

Die vorliegende Arbeit ist in das späte Schaffens Erich Fuchs‘ einzuordnen. Die figürliche Darstellungsweise zeigt sich reduzierter als zuvor und explizit bei diesem ‚Clown‘ scheint die Darstellung verzerrt und entstellt. Die Konturen des Clownskörpers zeichnen sich an Händen, Beinen und Kopf durch eine schwarze Linie der Tuschfeder ab. Der übrige Teil des Körpers wird durch eine zittrige, schlangenartig sich um den Hals legende Form zusammengehalten. Ganz ähnlich, wenn auch nochmals in der figürlichen Ausrichtung reduzierter, erscheint die Arbeit „Tänzerin“ aus demselben Jahr (Abb. S. 64 in: Erich Fuchs. Gouachen Tuschzeichnungen 1958-1987 [Katalog zur Ausstellung des Kunstkreises Südliche Bergstraße – Kraichgau e.V., Wiesloch im Kulturhaus Wiesloch. 22. August bis 13. September 1987]). Teile der Interpretation der „Tänzerin“ von Hans Dieter Huber lassen sich mitunter auch auf den „Clown“ übernehmen: „Eine zittrige, brüchige Linie beschreibt eine lebendige und fragile Bewegungsspur im Gegensatz zu den starken senkrechten Pinselstrichen des grau eingefärbten Blattes. Die Figur, selbst fast körperlos, befindet sich in einem diffusen Nebel, der hermetisch gegenüber der Außenwelt abgeschlossen ist“ (H.D. Huber (1987): Die Linie als Grenze. Zu den Gouachen von Erich Fuchs, in: Erich Fuchs. Gouachen Tuschzeichnungen 1958-1987 [Katalog zur Ausstellung des Kunstkreises Südliche Bergstraße – Kraichgau e.V., Wiesloch im Kulturhaus Wiesloch. 22. August bis 13. September 1987]; S. 15). Brillante Komposition!

 

 

Zu Erich Fuchs (16.03.1916 Stuttgart – 1990 ebd.):
Maler, Grafiker, Illustrator, Verfasser von Kinderbüchern; Goldschmiedelehre; Besuch der Kunstgewerbeschule Stuttgart; 1937-45 Arbeitsdienst, Wehrdienst, Kriegsdienst; dreimal aus der Gefangenschaft geflohen; 1945 Beginn der Arbeit in Stuttgart; 1946-47 Studium an der Kunstakademie Stuttgart (bei Willi Baumeister); Freund und Meisterschüler Baumeisters; 1947 erste Ausstellung in der Galerie Herbert Hermann (Stuttgart); 1949-58 Lehrauftrag für Textilentwurf an der Kunstakademie Stuttgart; 1951 Heirat mit Mathilde Hermann; 1952 Geburt der Tochter Andrea; ab den 1950er Jahren zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland; 1954 Geburt des Sohnes Olaf; 1961 längerer Aufenthalt in Paris; 1962 Wandgestaltung im Rathaus in Nußloch; 1963 Wandbildgestaltung in der Sporthalle Wiesloch; 1965 Veröffentlichung des Kinderbuches „Nawai“; 1969 Veröffentlichung des Kinderbuches „Hier Apollo 11“; 1969 Festansprache zum 80. Geburtstag von Willi Baumeister; 1970 Graphikpreis in Bologna für Bilderbuchillustrationen in „Hier Apollo 11“; 1974 Mitglied im Vorstand der IG Druck und Papier; 1975 Austritt aus dem Verband bildender Künstler; 1976 Veröffentlichung des Kinderbuches „Niki wohnt in Ubikum“

Literatur
Erich Fuchs. Gouachen Tuschzeichnungen 1958-1987 [Katalog zur Ausstellung des Kunstkreises Südliche Bergstraße – Kraichgau e.V., Wiesloch im Kulturhaus Wiesloch. 22. August bis 13. September 1987]