M I C H E L W A G N E R (20.12.1893 Muschenried – 03.12.1965 München)
Weitere Münchner Künstler
Zum Themenflyer ‚Michel Wagner: die Arbeit – das Tier – die Einsamkeit‘
Michel Wagner: stehender, weiblicher Rückenakt (wohl um 1921-25)
Zu Michel Wagner (20.12.1893 Muschenried – 03.12.1965 München):
Maler, Zeichner; entstammt einer oberpfälzischen Bauersfamilie; 1908 Bäckerfachschule in München, hierbei erste Begegnung mit Kunst und erste autodidaktische Versuche; Michel Wagner übersendet Arbeiten an Franz von Defregger, der sich anerkennend dazu äußert; 1910 wandert zu Fuß nach Hamburg und heuert auf einem Frachter an; 1910-12 mit dem Frachter bereist er Afrika, Asien, Nordamerika, Spitzbergen; 1914-18 Kriegsdienst bei der Marine (weiterhin zeichnerischer tätig); nach dem Krieg weiter auf See; 1921 Entscheidung für die Kunst; Schüler bei Lovis Corinth (Berlin) und später bei Stanislaus Stückgold (München); 1923 erste Beteiligung an der Kunstausstellung im Münchener Glaspalast; Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft; 1923-24 Studienreise nach Brasilien; 1924 Ausstellung der brasilianischen Arbeiten im „Atelier Konopacki“ (Sao Paulo); nach seiner Rückkehr Heirat mit Malerin Else Seulen (das Paar wohnt in Hohenschäftlarn); 1927 erste umfassende Einzelausstellung im Kunstsalon Hiller (München); bis 1933 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen; Mitglied der „Juryfreien“; zwischen 1933-1945 geht Wagner aufgrund der nationalsozialistischen Kulturpolitik in die innere Emigration, er zieht sich aus dem öffentlichen Kunstleben zurück, Ölbilder entstehen kaum, allenfalls Zeichnungen, Aquarelle; 1945 Beteiligung bei Ausstellung „Maler der Gegenwart“ (Palais Schätzler / Augsburg); 1947 Gründungsmitglied der „Neuen Gruppe“; erneut rege Ausstellungstätigkeit; 1949 umfangreiche Übersicht über das Nachkriegswerk in Ausstellung der Galerie Maier-Lengeling (Nürnberg); 1949-65 alljährliche Teilnahme an der Großen Kunstausstellung München; 1952 Umzug nach München (Wagmüllerstr. 21); 1954, 1955, 1957 Teilnahmen an Gesamtausstellungen Neuer Deutscher Kunst in Kairo, Rutherford, Rom; 1964 Tod der Ehefrau
Werke Michel Wagners befinden sich u.a. im Lenbachhaus (München), sowie in der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – Galerie Neue Meister.
Literatur
Galerie Bernd Dürr (Hrsg.) (1994): Michel Wagner 1893-1965. Vom expressiven Realismus zur konstruktiven Figuration. Eine Werkübersicht; München
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00001912