K A R L    O T T O    H Y    (28.10.1904 Rüdesheim – 05.04.1992 Wiesbaden)

 

Weitere Werke von Karl Otto Hy

 

 

Ansicht auf Hohenstein-Born (1952)

Aquarell und Bleistift auf Karton, verso am oberen Rand befestigt auf hellbräunlichem Karton, ungerahmt

€ 980,-

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Titel
ohne Titel [Ansicht auf Hohenstein-Born]

Signatur
unten rechts signiert „K.O. HY“

Jahr
unten rechts datiert „[19]52“

Größe
Größe: 30,4 x 37,4 cm (Blatt) bzw. 45,7 x 58,3 cm (unterlegter Karton)

Zustand
Blatt verso am oberen Rand befestigt auf hellbräunlichem Karton; insgesamt leicht nachgedunkelt; Ecken schwach bestoßen; verso leicht gebräunt
unterlegter Karton etwas gebräunt, sowie an Kanten / Ecken etwas bestoßen

 

 

Nach einer Lehre zum Dekorationsmaler, besuchte Karl Otto Hy die Kunstgewerbeschulen in Mainz und Wiesbaden (1925-29). Seine damaligen Lehrer waren u.a. Hans Christiansen (1866-1945), Otto Fischer-Trachau (1878-1958) und Otto Arpke (1886-1943). Bereits neben seinem Studium arbeitete er für den bedeutenden Wiesbadener Architekten Johann Wilhelm Lehr (1893-1971) und auch in der Folgezeit war er an zahlreichen Restaurierungen und Gestaltungen von Bauwerken beteiligt. In seiner freien Zeit entstanden immer wieder Aquarelle und Zeichnungen, die mitunter sehr expressiv und farbstark ausfielen.
In den späten 1930er Jahren entstanden jene kühlen, neusachlichen Wiesbaden-Ansichten für die Hy auch heute noch bekannt ist.

Das vorliegende Aquarell datiert auf 1952 und zeigt eine sehr schöne Ansicht auf den kleinen Ortsteil Born der Gemeinde Hohenstein im westlichen Taunus. Ein Ort, den der Künstler immer wieder besuchte und auch mehrfach in Werken festhielt.
Zusammen mit dem Künstler befinden wir uns außerhalb des Ortes. Vor uns liegen Kleingärten, die mit Holzzäunen abgetrennt sind. Eine Steinmauer grenzt zudem die Fläche im vorderen linken Bildbereich ein. Alle Bäume sind kahl und blätterlos und bei der Stimmung im Bild mag man an einen kühlen Herbsttag denken. Ganz fein und liebevoll detailliert hat Hy die Häuser des Ortes gemalt und ohne Zweifel zeigt sich gerade hier die Hand des Architekten.
Insgesamt eine sehr schöne und stimmungsvolle Ansicht.

 

 

Zu Karl Otto Hy (28.10.1904 Rüdesheim – 05.04.1992 Wiesbaden):
Maler, Zeichner, (Werbe-)Grafiker, Architekt; 1911 Zuzug von Rüdesheim nach Wiesbaden; Schulbesuch in Heidelberg und Wiesbaden; erster Kunstunterricht in der privaten Malschule von Hermann Bouffier (Wiesbaden), daneben Besuche im Atelier von Kaspar Kögler (1838-1923); 1919 Ende der Schulzeit und anfänglicher Wunsch Schlosser zu werden, da es aber hierbei keine freien Lehrstellen gab, ging er in die Ausbildung zu einem Dekorationsmaler; 1925-29 Studium an den Kunstgewerbeschulen in Mainz und Wiesbaden (u.a. bei Hans Christiansen (1866-1945), Otto Fischer-Trachau (1878-1958), Otto Arpke (1886-1943)); neben dem Studium arbeitete Hy bei dem Wiesbadener Architekten Joachim Wilhelm Lehr (1893-1971); ab 1930 freischaffend tätig, zu seinen Kunden zählten v.a. Reklamefirmen, Kaufhäuser, Brauereien, Hotels; daneben auch als Architekt tätig; 1937 Ausgestaltung der Wandelhalle in der Herbert-Anlage mit Sgraffiti (Wiesbaden); 1938 Beteiligung an der „Kunstausstellung in Frankfurt am Main, der Stadt des Deutschen Handwerks“ (Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt a.M.); 1942 zur Wehrmacht eingezogen und anschließend russische Kriegsgefangenschaft; 1948 Rückkehr aus der Gefangenschaft nach Pforzheim und von dort Umzug nach Wiesbaden; nach 1945 als Architekt in Wiesbaden tätig und dabei beteiligt bei Restaurierungen und Innenraumgestaltungen von u.a. dem Staatstheater, dem Kaiser-Friedrich-Bad, der Trauerhalle am Südfriedhof, des Großen Sitzungssaals des Magistrats; 1962 Umzug nach Georgenborn (Gemeinde Schlangenbad); ab 1978 Vorsitzender des „Rings bildender Künstler“; 1980 Beteiligung an der Ausstellung „Wiesbadener Künstler aus 3 Generationen“ (Museum Wiesbaden, Wiesbaden); 1987 Ausstellung zusammen mit Franz Ruzicka (Nassauischer Kunstverein Wiesbaden); 2014 vertreten bei der Ausstellung „Landschaftsbilder – ein Zwischenreich von Natur und Zivilisation aus Imagination und Realität“ (Kunstarche Wiesbaden e.V.); Werke befinden sich u.a. im Besitz der Stadt Wiesbaden („Frühling“, Öl, 1957), des Museums Wiesbaden („Die Kaiserstraße in Wiesbaden“, Öl, 1934), der Ortsverwaltung Wiesbaden-Dotzheim („Blick vom Neroberg über Wiesbaden“, Öl)

Literatur
HILDEBRAND, Alexander (1992): Akribie und Atmosphäre, in: Wiesbadener Leben; 6/1992; Seite 15
Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden (Hrsg.) (1980): Wiesbadener Künstler aus 3 Generationen; Wiesbaden: Wilhelm Lautz; unpag. (Kat.Nr. 37-38)
„Karl Otto Hy. Optische Kultur – Wiesbadener Maler wird 80 Jahre alt“ (Autorenkürzel AH), in: Wiesbadener Kurier, vom 27./28.10.1984, Seite 9
„Allgemeines Künstlerlexikon (AKL)“, Onlineversion, Künstler-ID: 42431199