H E R M A N N ( H E N R Y ) G O W A (25.05.1902 Hamburg – 23.05.1990 München)
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Zu Hermann (Henry) Gowa (25.05.1902 Hamburg – 23.05.1990 München):
Maler, Zeichner, Bühnenbildner, Kurator; Sohn des Großhandelskaufmanns Siegmund Gowa und dessen Frau Therese, geb. Pollack; Abitur in Hamburg; während der Schulzeit gründet er einen Schülertheater; 1922-25 Studium der Philosophie, Kunst-, Literatur- und Theatergeschichte an der Universität München (bei Heinrich Wölfflin, Arthur Kutscher), sowie Studium der Malerei und Zeichnung an der Schule von Hans Hofmann, sowie Zeichenstudium an der Schule von Heinrich Knirr; während dieser frühen Zeit ist Gowa stark von Cézanne beeinflusst; 1925-33 Bühnenbildner an verschiedenen Theatern in München, Frankfurt, Halberstadt, Leipzig, Berlin, Schwerin; im Mai 1933 Emigration nach Paris und 1934 Weiterreise nach Nizza; 1935 Mitbegründer der „Union des peintres pour la Défense de l´art moderne“; 1938 zusammen mit Louis und Anna Valray und Marcel Millet Gründung eines Marionettentheaters in Nizza; 1939 Internierung im Fort Carré d´Antibes und später in Les Milles; in Les Milles Bekanntschaft mit u.a. Walter Hasenclever; Juli 1940 Entlassung aus Internierung; Heirat mit der Malerin Annie Roussel; Kontakt zur Résistance und Engagement für Emigrantenvereinigungen; im September 1943 flieht Gowa in die Berge der Haute Provence und hält sich bis April 1944 bei Le Broc versteckt; nach dem Zweiten Weltkrieg setzt er sich für eine Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich ein; nach 1945 erreichen seine Werke einen höheren Grad an Abstraktion und verlassen mitunter das Gegenständliche ganz; 1946-51 Leiter der Staatlichen Schule für Kunst in Saarbrücken; 1951-53 freischaffend in Paris; 1951 Teilnahme am Theaterkongress der UNESCO; ab 1954 Leiter der Offenbacher Werkkunstschule, sowie Dozent an der Universität Köln und der Akademie Stuttgart; 1957 Tätigkeit als Generalkommissar für die deutsche Abteilung der Biennale in Paris (Pavillon de Marsan, Louvre); 1964 gestaltet er Lithographien für Marie Luise Kaschnitzs „Ich lebe“ (Offenbach: Kumm-Verlag); ab 1965 freischaffend in Berlin; aufgrund von Diabetes wurden ihm beide Beine amputiert; 1985 gesundheitsbedingt verzog er nach München
Ausstellungen (Auswahl)
1931, erste Einzelausstellung in der Galerie Schames (Frankfurt a.M.)
1931, „10 Jahre europäisches Theater“, Wiesbaden
1934, 1977 Beteiligungen am „Salon d’Automne“, Paris
1937, Salon de Noël des Beaux-Arts, Nizza
1941, Salon de Printemps, Nizza
1942, Einzelausstellung in der Galerie Muratore, Nizza
1946, Einzelausstellung in der Galerie Marc Vidal, Paris
1948, Einzelausstellung im Europahaus in Saarbrücken
1949, Schule für Kunst und Handwerk im Pavillon de Marsan des Louvre, Paris
1949, Amerikahaus, Frankfurt a.M.
1951, Einzelausstellung im Haus der Elsässischen Kunst, Strasbourg
1953, Einzelausstellung in der Galerie Le Temps Retrouvé, Menton
1954, Einzelausstellung im Maison de France, Hamburg
1954, Einzelausstellung im Völkerkundemuseum, Hamburg
1957, Einzelausstellung in der Werkkunstschule Offenbach a.M.
1960, Einzelausstellung in der Galerie Herbinet, Paris
1964, Einzelausstellung im Frankfurter Kunstkabinett – Hanna Bekker vom Rath
1966, Einzelausstellung in der Galerie Offene Tür, Berlin
1973, Einzelausstellung in der Galerie Heller Engel, Berlin
1982, Einzelausstellung in der Hochschule für Gestaltung, Offenbach a.M. & Haus am Lützowplatz, Berlin
1987, Retrospektive im Deutschen Werkbund Hessen, Frankfurt a.M.
1987, Galerie Le Ver-Vert, Vichy
1988, Retrospektive in der Bayerischen Landesbank, München
2013, Gutshaus Steglitz, Berlin (zusammen mit Beatrice Schneiderreit)
Mitgliedschaften
„Union des peintres pour la Défense de l´art moderne“; „Deutscher Werkbund“; „Berufsverband Bildender Künstler“ (BBK)
Preise / Ehrungen
1966 Bundesverdienstkreuz
Werke Gowas befinden sich u.a. in folgenden Sammlungen: Bauhaus-Archiv, Berlin; Jüdisches Museum, Frankfurt a.M. [künstlerischer Nachlass]; Schloss Wahn / Theaterwissenschaftliche Sammlung, Köln; Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig; Deutsches Buch- und Schriftmuseum, Leipzig; Sammlung Dr. Maike Bruhns, Hamburg; Sammlung Memoria – Thomas B. Schumann
Literatur
Familie Kay Rump (Hrsg.) (2013): Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs (überarbeitet von Maike Bruhns); Wachholtz; Neumünster – Hamburg; S. 153-154
Bruhns, Maike (2001): Kunst in der Krise (Band 2); Dölling und Galitz; Hamburg; S.161-163
Bruhns, Maike (2007): Geflohen aus Deutschland. Hamburger Künstler im Exil 1933-1945; Edition Temmen; Bremen; S.65-66
Görke, Sylvia: Henry Gowa, in: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL), Onlineversion
Galerie Piorr (1984): H. Henry Gowa. Texte und Kritiken; Hamburg
Werkkunstschule Offenbach a.M. (1957): Gowa. Malerei – Graphik [Katalog zur Ausstellung]; o.V.
Frankfurter Kunstkabinett – Hanna Bekker vom Rath (1964): Gowa [Katalog zur Ausstellung]; Offenbach: Max Dorn Presse
Hochschule für Gestaltung, Offenbach a.M. / Förderkreis Kulturzentrum e.V. Haus am Lützowplatz, Berlin (1982): H. Henry Gowa. Bild und Bühnenbild [Katalog zur Ausstellung], o.V.
Cartier, Jean-Albert (1956): Hermann-Henri Gowa. 1902 [Documents. Ecole Allemande No. 1], Genéve: Éditions Pierre Cailler