F R I E D R I C H   ( B E D R I C H )   F E I G L

 

 

Friedrich (Bedrich) Feigl

 

Stehender weiblicher Akt

Bleistift auf dünnem, pergaminähnlichem Papier
nicht datiert

Grösse: 21,9×30,5cm

u.r. signiert „Feigl“
nicht betitelt

€ 570,-

 

 

 

 

Zustand
partiell sehr leichte Druckstelen; die beiden unteren Ecken mit minimalen Knickspuren und schwach bestoßen; Ecke o.r. mit sehr leichter Knickspur; verso in Ecke o.r. kleiner Rest früherer Befestigung (schlägt recto tewas durch); verso u.r. klein in Blei nummer. „310“

 

 

                

 

 

Zu Friedrich (Bedrich) Feigl (06.03.1884 Prag – 27.12.1965 London):
Maler, Zeichner, Grafiker, Illustrator; Besuch des Altstädter Gymnasiums in Prag, dort war er Mitschüler von Franz Kafka, den er später als einziger Künstler zu Lebzeiten porträtierte; 1904-05 Studium an der Kunstakademie Prag (u.a. bei Bohumir Roubalik); 1905 Verweis von der Prager Akademie aufgrund ‚kunstrevolutionärer Umtriebe‘; 1905 Studien an der Kunstakademie Antwerpen und an der Académie Julian in Paris; 1906 Mitbegründer der „Prager Avantgarde“; 1906-07 reist er zusammen mit Emil Filla und Antonin Prochazka über Holland, Jugoslawien und Italien zurück nach Prag; 1907-08 Mitglied der Künstlergruppe „Osma“; ab 1910 in Hamburg ansässig, wo er auch kurz darauf Margarete Hendel (1875-1966) heiratete; ab 1911 in Berlin ansässig, dort nimmt er teil an Ausstellungen der „Neuen Sezession“; 1912 erste Einzelausstellung im Graphischen Kabinett I.B. Neumann in Berlin; Feigl konzentrierte sich zu dieser Zeit auf Druckgrafiken und Illustrationen; 1918/19 Mitbegründer der „Freien Gruppe“; 1926 Reise nach Ägypten, Libyen und Indien; 1929 Mitbegründer der „Prager Sezession“; ab 1932 in Prag ansässig; im Dezember 1932 reiste er nach Palästina; Feigl wendet sich verstärkt der Malerei zu; 1938 wurde er bei einem Emigrationsversuch in ein Lager in Westfalen interniert; im April 1939 gelang ihm mithilfe von „Artists‘ Refugee Committee“, sowie dem „Czech Refugee Trust Fund“ über die britische Botschaft die Ausreise nach England, wo er sich in London niederließ; 1939-45 Beteiligungen an den Ausstellungen des „Freien deutschen Künstlerbundes (‚Free German League of Culture‘)“; ab 1944 Mitglied des Ausstellungskomitees der Ben Uri Art Gallery; Nov. 2007 – Jan. 2008 Retrospektive im Jüdischen Museum Prag

Literatur
JESSEWITSCH, Rolf / SCHNEIDER, Gerhard (Hrsg.) (2008): Entdeckte Moderne; Kettler; Bönen; S. 482
SENNEWALD, Adolf (1999): Deutsche Buchillustratoren im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts; Harrassowitz; Wiesbaden; S. 49-50
Neue Gesellschaft für Bildende Kunst Berlin (Hrsg.) (1986): Kunst im Exil in Großbritannien 1933-1945; Frölich & Kaufmann; Berlin; S. 125-126