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Weitere Werke von Arnold Hilmer
Zum Themenflyer ‚Die Kunst des Alterns‘

 

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recto: Portrait einer älteren Frau
verso: (wohl) Motiv aus Bornhagen

Öl auf Karton
nicht datiert, um 1928

Kartongrösse: 26,5×34,5cm

nicht signiert
nicht betitelt, die verso ausgeführte Arbeit ist mit Farbstiften durchgestrichen

€ 425,-

 

 

 

                 

 

Zustand
Ecken/Kanten bestoßen; partiell etwas beschmutzt; verso etwas beschmutzt und berieben; in den vier Ecken, sowie an den Rändern mittig kleine Einstichlöcher

 

 

Das vorliegende, beidseitig ausgeführte Werk stammt aus Hilmers Frühzeit. Die rückseitige Dorfansicht ist vom Motiv und der Ausführung vergleichbar mit Werken Hilmers von 1928 und dürfte wahrscheinlich einen Blick auf Bornhagen (Thüringen) zeigen. Das Frauenbildnis, welches der Künstler gegenüber der Dorfansicht präferierte wie die Durchstreichungen zeigen, dürfte wohl wenige Zeit danach entstanden sein. In wenigen Strichen wird der Körper der Frau angedeutet, das Hauptaugenmerk liegt auf dem Gesicht und hierbei insbesondere auf Mund, Nase, Augen. Dies könnte auf die Studienzeit Hilmers verweisen und denkbar ist, dass das vorliegende Portrait entweder eine direkte Studienarbeit oder aber eine zuhause ausgeführte Übung mit einem Familienmitglied, einer Bekannten als Modell ist. Die Ansicht auf der Rückseite zeigt in ihrer matten, nebulös wirkenden Farbgebung den Blick auf Häuser, einen Dorfweg und Bäume. Sowohl in dem Portrait der älteren Frau, als auch in der Dorfansicht scheint eine melancholische Note mit zu schwingen, es scheint alles mit einem gewissen Kummer, um nicht zu sagen: Weltschmerz, belegt zu sein. Ganz wunderbar ausgeführte Kompositionen, die einen erstaunlichen Einblick in das frühe Schaffen des überaus talentierten Hamburger Künstlers gewähren!


 

 

Zu Arnold Hilmer (15.12.1908 Hamburg – 1993 ebd.):
Maler, Graphiker, Bildhauer; 1928-29 zusammen mit seiner späteren Frau Charlotte, geb. Wegel, Studium an der Landeskunstschule Hamburg (bei Prof. Eduard Steinbach); 1929-30 zusammen mit seiner späteren Frau Charlotte, geb. Wegel, Studium an der Kunstakademie Königsberg; 1930-33 zusammen mit seiner späteren Frau Charlotte, geb. Wegel, Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (bei Prof. Alexander Eckener, Prof. Gottfried Graf, Prof. Ludwig Habich); in den frühen 1930er Jahren teilten sich Arnold und Charlotte Hilmer eine Atelierwohnung in der Langen Reihe (Hamburg) mit u.a. Ernst Witt; 1937 Beteiligung an der „Frühjahrsausstellung Hamburger Künstler 1937. Malerei, Graphik, Plastik“ (Kunsthalle Hamburg); 1940 Beteiligung an der Ausstellung „Das Bildnis. Eine künstlerische Aufgabe unserer Zeit“ (Kunsthalle Hamburg); 1941 und 1942 Beteiligung an der „Herbstausstellung Hamburger Künstler“ (Kunsthalle Hamburg); es folgten weitere Ausstellungen (u.a. bei der Griffelkunstvereinigung (1943, 1945), im Völkerkundemuseum Hamburg (1945), Galerie Kühling (1974, 1978), Galerie Jesteberg (1978), Galerie Herold (1999)); bis 1971 in Hamburg als Kunsterzieher tätig; in Hamburg wohnhaft in der Alsterchaussee 11 (spätestens 1954), sowie später im Rugenbarg 40 (spätestens 1982)

Literatur
Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.) (1982): Künstler in Hamburg; Christians Verlag; Hamburg, [unpag.] Katalog zur Ausstellung „Arnold Hilmer 1908-1993“ (Galerie Herold (Hamburg), 1999)
BRUHNS, Maike (2001): Kunst in der Krise (Band 2); Dölling und Galitz; Hamburg; S.416
HEYDORN, Volker Detlef (1974): Maler in Hamburg 1966-1974; Christians; Hamburg; S. 127