M A R G A R E T H E   K R I E G E R

 

Weitere Werke von Margarethe Krieger

 

margarethe-krieger-acht-frauen
Gruppe von acht Frauen

Aquatintaradierung auf Kupferdruckkarton
u.r. in Blei datiert „[19]59“

Blattgrösse: 24,3×34,3cm
Bildgrösse: 18,7x27cm
Auflage: o.A.

u.r. in Blei signiert „Margarethe Krieger“
nicht betitelt

€ 220,-

 

 

 

   

 

Zustand
verso an den Blatträndern umlaufend Reste von braunem Klebeband; im Randbereich des Blattes o.r. leichte oberflächliche Bereibung; verso leicht fleckig

 

 

Rein vom Bildaufbau mag die Komposition an Paul Klees ‚Gruppenbilder‘ erinnern – eine Gruppe von acht Personen ist vornehmlich dargestellt durch ihren jeweiligen Gesichter. Doch in der künstlerischen Form findet Margarethe Krieger hier einen gänzlich anderen Weg.
In einer vornehmlich düsteren Grundstimmung, erscheinen die hellen Gesichter in ihrer Trauer und Niedergeschlagenheit zudem unschuldig und hilflos. Die einzelnen Körper sind nicht abgrenz-, geschweige denn erkennbar. Sie werden durch hartgezogene, tiefschwarze Strichführungen quasi überzeichnet, verdunkelt, so dass in herausragender Manier aus den acht Frauen und Kindern eine zu tiefst anrührende, menschliche Einheit erzeugt wird.

 

 

Zu Margarethe Krieger (27.4.1936 Mannheim – 22.7.2010 Heidelberg[?]):
Malerin, Zeichnerin, Grafikerin, Illustratorin; seit früher Kindheit mit der Familie in Heidelberg ansässig; Studium an der Kunstakademie Karlsruhe (bei Karl Hubbuch); 1961 Illustrationen zur Erzählung „Hol über!“ von Ludwig Friedrich Barthel; 1968 Grafikerpreis im Musée d´Art Moderne (Paris); 1973 Internationaler Kunstpreis für ausländische Künste am Musée d´Art Moderne (Paris); 1978 Goldmedaille der Italienischen Akademie der Künste; 1979 Ehrengabe des Zentralverbandes der Sozialversicherten Deutschland; 1979 entstanden Illustrationen (Rohrfederzeichnungen) zu Don Quichotte; 1992 Willibald-Kramm-Preis (Heidelberg); lehrte Kunsterziehung in Weinheim; im Januar 2004 erlitt sie einen Schlaganfall; illustrierte u.a. das biblische Buch „Hiob“, sowie die Geschichte vom verlorenen Sohn; zentrale Motive des Schaffens von Margarethe Krieger waren Leiderfahrung, Not, Reifung, Verzicht und Selbstprüfung; ihren künstlerischen Nachlass vermachte sie der Stadt Kraichtal

Literatur / Quellen
HÄUSLLER, Volkmar (2005): Brecht in der Buchkunst und Graphik; Augsburg; S. 134
„Chiffren des Seins“ in Schwarz und Weiß. Nachruf: Heidelberger Künstlerin Margarethe Krieger verstorben „, in: Mannheimer Morgen (v. 03.08.2010)
Internetseite von Syberberg Filmproduktion [syberberg.de]