A R T U R   E R D L E

 

Weitere Werke von Artur Erdle

 

artur-erdle

 

„Tannenwald / Rumbeck“

Kaltnadelradierung & Aquatinta auf leichtem Karton
u.l. in Blei datiert „1923“

Blattgrösse: 21,5×28,5cm
Bildgrösse: 14,3×19,8cm

Auflage: u.l. in Blei bez. „III. Abzug“
u.r. in Blei signiert „Artur Erdle“
u.l. in Blei bezeichnet: „Tannenwald / Rumbeck“

€ 225,-

 

 

    

 

Zustand
insgesamt gebräunt; verso an den Rändern umlaufend helles Klebeband (schlägt recto hell durch); partiell leicht fleckig; verso nachgedunkelt

 

 

Nachdem der aus Köln stammende Artur Erdle 1918 sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie abgeschlossen hatte, war er als freischaffender Künstler tätig und reiste kurze Zeit darauf durch Deutschland, nach Belgien, Frankreich und Spanien.
Die vorliegende Radierung dürfte wohl während einer solchen Reise durch Deutschland entstanden sein. Der Bezeichnung entsprechend hält Erdle hier einen Blick in einen Tannenwald bei Rumbeck (Stadtteil von Arnsberg in Nordrhein-Westfalen) fest. Die Konturen der Bäume, die Äste und der Boden scheinen mitunter ineinander überzugehen und eine schier undurchdringliche, düstere Wand aufzubauen. Vom bloßen Dargestellten her ein beinah minimalistisches Motiv, welches aber vor allem durch den Einsatz der Kaltnadel- und Aquatintatechnik wunderbar atmosphärische Nuancen enthält.

 

 

Zu Artur Erdle (24.05.1889 Köln – 01.01.1961 Düsseldorf):
Maler, Zeichner, Graphiker; 1911-12 privater Malunterricht in Köln; 1912-18 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf (bei Willy Spatz; Adolf Männchen und Carl Ederer) [durch Militärdienst unterbrochen]; danach freischaffend in Düsseldorf tätig; 1919 Gründungsmitglied des „Jungen Rheinlands“; in den 1920er Jahren Reisen durch Deutschland, Belgien, Frankreich und Spanien; in den 1920er Jahren Kontakte zum Kreis um Johanna Ey („Muter Ey“); Freundschaft mit Jankel Adler, Otto Dix, Max Ernst und Gert Wollheim; 1927-61 Mitglied der Künstlervereinigung „Malkasten“ (1931 mit anderen Mitgliedern kurzzeitiger Austritt aus Protest gegen nationalsozialistische (Kultur-)Politik); 1928 Mitbegründer der „Rheinischen Sezession“, Mitglied des „Deutschen Künstlerbundes“; 1929 Dürer-Preis der Stadt Nürnberg; 1934 Beteiligung an der „Gemeinschaftsausstellung deutscher Künstler“ (Kunstpalast am Rhein, Düsseldorf); 1937 wurden bei der Aktion „Entartete Kunst“ 15 Arbeiten Erdles beschlagnahmt (lt. AKL waren es 20 Werke); 1937 Beteiligung an der „Großen Kunstausstellung Düsseldorf“; 1937 Beteiligung an der „105. Großen Frühjahrs-Ausstellung 1937“ (Künstlerhaus Hannover); 1939 Beteiligung an der Ausstellung „Der Niederrhein im Bilde zeitgenössischer Maler und Zeichner“ (Städtische Kunstsammlung, Duisburg); 1940 Beteiligung an der Ausstellung „Das Ereignisbild“ (Städtische Kunstsammlung, Duisburg); 1940 Beteiligung an der „Rheinischen Kunstausstellung“ (Schloß Schönhausen, Berlin); 1942 Beteiligung an der Ausstellung „Der Rhein und das Reich“ (Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig); 1943 wird sein Haus und Atelier ausgebombt und Großteil seines Werks vernichtet; 1943-45 lebte er in Robertville (Belgien); 1948 Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf; Werke befinden sich u.a. im Besitz des Suermondt-Ludwig-Museums (Aachen), der Künstlervereinigung „Malkasten“ (Düsseldorf), des Nordrheinwestfälischen Kultusministeriums, der Stiftung Museum Kunstpalast (Düsseldorf), des Wilhelm-Lembruck-Museums (Duisburg), der Städtischen Galerie Oberhausen

Literatur
KREMPEL, Ulrich (Hrsg.) (1985): Am Anfang: Das Junge Rheinland; Claassen; Düsseldorf; S. 321
ROTH, Carsten: Erdle, Arthur, in: „Allgemeines Künstlerlexikon (AKL)“, Onlineversion, Künstler-ID: 10206248
ZIMMERMANN; Rainer (1980): Die Kunst der verschollenen Generation; Econ-Verlag; Düsseldorf – Wien; S. 351