U N B E K A N N T :   Umkreis der Münchener Allotria-Gesellschaft

 

Unbekannt: Allotria-Gesellschaft

 

Weitere Werke von unbekannten Künstlern

 

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„Künstlerklause“

Öl auf Leinwand; Keilrahmen; gerahmt
nicht datiert, (wohl) um 1900

Rahmengrösse: 50x70cm
Leinwandgrösse: 40,5x60cm

unsigniert
verso auf dem Keilrahmen o.r. (neben der vormaligen Zuschr. an W. Busch) in Rotstift betitelt: „Künstlerklause“

€4.250,-

 

 

 

 

ZUSTAND
Insgesamt mit glänzendem Firnis überzogen; im oberen Bereich mittig zwei kleine hinterlegte Beschädigungen der Leinwand; Ränder rahmungsbedingt etwas berieben; verso Keilrahmen oben in Rotstift beschr. „99 Wilhelm Busch ‚Künstlerklause'“ [u.U. Hinweis auf Versteigerung, die jedoch nicht identifiziert wurde]; verso Keilrahmen rechts und links in blauem Kugelschreiber bzw. Bleistift bez. mit irrigem Hinweis auf ‚W. Busch‘ und ‚Nachlass von F.A. Kaulbach‘; Rahmen partiell etwas berieben

PROVENIENZ
30. März 1984, Kunsthaus am Museum (Carola van Ham), Köln, Auktion, Los 1815 [diesbzgl. am Keilrahmen unten in weißer Kreide schwach nummer.] (S. 109, Tafel 201 (ganzseitige Abb.)), Schätzpreis: DM 15.000,- [hier ausgerufen als Friedrich August von Kaulbach]

 

Das vorliegende Gemälde zeigt in vornehmlich dunkleren Tönen und mitunter schnellen Strichen eine urige Szene an einem Stammtisch und man kann die rückseitige (nachträgliche) Betitelung als „Künstlerklause“ wohl ohne Bedenken übernehmen. Sowohl das Motiv als auch die Malweise lassen an Maler im Umkreis der Münchener Allotria-Gesellschaft des ausgehenden 19./beginnenden 20. Jahrhunderts denken, wobei hier insbesondere Wilhelm Busch zu nennen ist. Nicht ohne Grund wurde das Gemälde vormals W. Busch zugeordnet, worauf die am Keilrahmen befindlichen Bezeichnungen verweisen. Diese Zuordnung kann jedoch als irrig und nicht korrekt betrachtet werden. Wohl aufgrund von Zeichnungen / Karikaturen F.A. von Kaulbachs, die dieser von Künstlerkollegen aus dem Allotria-Kreis schuf (bspw. „Tafelrunde der ‚Allotria‘ im Abenthum“, Abb. in: „Die Kunst für alle“ (Heft 1, v. 1. Okt. 1893), S. 2)) wurde das Werk im März 1984 beim „Kunsthaus am Museum“ (heute: „Van Ham“) in Köln irrigerweise diesem Künstler zugeordnet. Obgleich das unsignierte Gemälde sich gegenwärtig keinem Künstler dezidiert zuschreiben lässt, erscheint es wahrscheinlich einen Künstler aus dem Umkreis der Allotria-Gesellschaft anzunehmen, der dieses stimmungsvolle und durchaus auch (selbst-)ironische Gemälde schuf.