G E R H A R D   G R I M M

 

Weitere Werke von Gerhard Grimm
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Abstraktion in Grün, Gelb, Blau

Aquarell auf Maschinenbütten [Wasserzeichen „P.M. Fabriano“]; am oberen Rand befestigt auf weißen Karton (rechter Kartonrand nach Innen eingeklappt/eingeknickt)
u.r. in Blei datiert „[19]65“

Grösse des unterlegten Kartons: 59x80cm
Blattgrösse: 48,8×66,5cm

u.r. in Blei signiert „Grimm“, sowie nochmals verso o.l. signiert
nicht betitelt

€ 300,-

 

 

    

 

Zustand
Blatt am oberen Rand befestigt auf weißen Karton (rechter Kartonrand nach Innen eingeklappt/eingeknickt); in den vier Ecken kleine Einstichlöcher; Ecken etwas bestoßen; am linken Blattrand oben kleiner Einriss (Länge etwa 2,8cm); partiell Druckstellen im Blatt; im unteren Blattbereich rechts zwei kleine Löcher (Durchmesser etwa 2mm bzw. 1mm); unterlegter Karton am linken Rand mittig mit Einriss (Länge etwa 6cm)

 

 

Gerhard Grimm erhielt 1962 eine Dozentenstelle an der neugegründeten Pädagogischen Hochschule in Reutlingen. Im selben Jahr ließ er sich in Reutlingen nieder und blieb bis zu seinem Tod 1998 dort ansässig und tätig. Im Schaffen Grimms finden sich oftmals Werke aus den Motivbereichen Mutter und Kind, Kinder, Tiere, Sport (vgl. hierzu: Werner Köser (1977): Einführung, in: Gerhard Grimm: Zeichnungen Druckgraphik; Harwalik; Reutlingen; S. 9-19 [hier: 9]).
Das vorliegende, 1965 entstandene Aquarell mag so gar nicht in diese genannten Sujets passen – vielmehr erscheint es experimentativ und austestend. Oberflächlich scheint Grimm schlicht eine abstrakte Komposition in Grün-, Gelb- und Blautönen vorgelegt zu haben. Bei näherem Betrachten erschließen sich Formen, die an (sakrale) Glasmalerei denken lassen und durch allzu bekannte, natürliche Kategorisierungen vermeint man Menschen in Form von kleinen Kreisen (Köpfe) und längeren Strukturen darunter (Körper) zu erkennen, so dass das Ganze sich dem Gegenständlichen nicht absolut entzieht. Die bereits genannte Farbwahl gibt der Komposition eine gewisse Ruhe, Gelassenheit, die sich in der klaren, eindeutigen Formensprache wiederfindet.

 

 

Zu Gerhard Grimm (10.07.1927 Grünsfeld (b. Tauberbischofsheim) – 17.02.1998 Reutlingen):
Maler, Graphiker, Illustrator, Kunsterzieher; die Kindheit verbrachte Grimm in Ilvesheim bei Mannheim; Besuch des Karl-Friedrich-Gymnasiums in Mannheim mit Abitur; im Zweiten Weltkrieg eingesetzt als Luftwaffenhelfer und Infanterist; 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft; 1946-51 Studium an der Universität Heidelberg (Germanistik), der Technischen Hochschule Karlsruhe (Geographie) und Hauptstudium an der Kunstakademie Karlsruhe; Meisterschüler von Otto Laible; im Folgenden Tätigkeit als Kunsterzieher an Gymnasien in Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim; 1957 Einzelausstellung in der Galerie Lore Dauer (Mannheim); 1959 Einzelausstellung im Kurhaus in Bad Münster am Stein; 1960 Einzelausstellung in dem Karlsruher Akademiegebäude; 1962 Dozent an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen; 1969 Ernennung zum Professor; fortan tätig in Reutlingen; 1971 Einzelausstellung im Kasino des Bundesverfassungsgerichts (Karlsruhe); 1976 Einzelausstellung in der Galerie Zimmermann (Nürtingen); 1977 Einzelausstellung im Spendhaus (Reutlingen); 2013 Ausstellung mit Graphiken Grimms in der Zehntscheune (Grünsfeld); Grimm schuf zahlreiche Mappenwerke (u.a. 1950 „Odyssee“ (20 Lithogr.), 1951 „Der Kreuzweg“ (15 Holzschnitte), 1973-74 „Sportler“ (13 Holzschnitte)), sowie Kunstkalender; zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland

Literatur
GRIMM, Gerhard (1977): Zeichnungen Druckgraphik; Harwalik; Reutlingen
HECK, Thomas Leon / LIEBCHEN, Joachim (1999): Reutlinger Künstler Lexikon; Nous Verlag; Reutlingen – Tübingen; S. 95-96
WESSELS, Marcus: Eine Hommage an Gerhard Grimm, in: Main Post (v. 11.03.2013)