G E O R G K O S M I A D I
Weitere Werke von Georg Kosmiadi
Seelandschaft in morgendlicher Stimmung
Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt
u.l. datiert „[19]50“, sowie verso o.m. nochmals datiert
Rahmengrösse: 131x106cm
Grösse: 118x93cm
u.l. signiert „Georg Kosmiadi“, sowie verso o.m. nochmals sign. und mit der damaligen Hamburger Adresse bez.
€ 950,-
Zustand
mitunter leichte Verluste der Farbschicht (im Bereich u.r. etwas stärkere Verluste der Farbschicht); leicht staubig; Rahmen mit leichten Gebrauchsspuren (Ecken etwas bestoßen, leicht berieben); Platte verso etwas beschmutzt und berieben
Provenienz
verso o.l. vom Künstler in Schwarz gewidmet „Liebe Familie Ertel / vom Autor“
Das vorliegende großformatige Werk Georg Kosmiadis ist vornehmlich in einem dunklen Kolorit gehalten. Die nicht näher lokalisierte Landschaft breitet sich nach hinten aus und verläuft in einer leichten Neigung zum Ufer eines Sees im rechten Bildteil. Im Vordergrund rechts und im mittleren Bildbereich stehen jeweils zwei Birken, die sich aus der sie umgebenden Gräsern und Sträuchern herausheben. Der Himmel ist wolkenverhangen und düster.
Tageszeitlich scheinen wir uns an der Schwelle zwischen Nacht und Morgen zu befinden. Im Hintergrund erkennt man bereits das sich zeigende strahlende Gelb der Sonne, welches noch zaghaft doch ersichtlich die Wolkendecke beginnt aufzuhellen. Das Lichtspiel im Himmel findet dabei seine Entsprechung im Wasser, so dass hierdurch die dunkle Landschaft zwei helle Gegenpole erhält und die gesamte Komposition in eine bewegte, aber keineswegs unruhige Stimmung versetzt wird.
Wunderschönes, äußerst dichtes und stimmungsvolles Werk!
Zu Georg Kosmiadi (24.03.1886 Naltschik (Kaukasus) – 22.05.1967 Hamburg):
Georg Kosmiadi war das dritte von insgesamt acht Kindern einer musischen Familie; 1908-16 ansässig in Moskau; in dieser Zeit Besuch der Tretjakow-Galerie in Moskau; Meisterschüler bei Walentin Alexandrowitsch Serow; Bekanntschaft mit russischen Künstlern (u.a. Sergei Rachmaninow); 1914-16 als Kreisbaumeister im Kreml tätig; im Anschluss daran war er als Kunstlehrer an verschiedenen Gymnasien in Wolhynien tätig; dazu wirkte er aktiv in Kulturvereinen mit und betätigte sich als Regisseur, Bühnenbildner und Schauspieler; 1940 Umzug der Familie nach Hamburg; anfangs tätig als Bühnenbildner am Thalia-Theater und der Hamburgischen Staatsoper; 1942 Beteiligung an der „Herbstausstellung Hamburger Künstler“ (Kunsthalle Hamburg); ab 1945 als freischaffender Künstler tätig; 15.08.-07.09.1961 Ausstellung im Hamburgischen Museum für Völkerkunde und Vorgeschichte; 09.06.-07.07.2011 Ausstellung „Musik der Farben“ (Werke von Georg Kosmiadi) im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur, Berlin