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Eduard Spörri

 

Wohl Landschaft im Aargau mit Weinbergen, Weg und Hütte im Vordergrund

Tusche & Blei auf hellbräunlichem Papier, komplett aufgezogen/befestigt auf festen weißen Karton, alte Rahmenrückwand lose beigefügt
nicht datiert

€ 400,-

Kaufanfrage

 

 

                

 

Grösse des unterlegten Kartons: 50x35cm
Blattgrösse: 43,4×26,8cm

u.r. in Blei signiert „Ed. Spörri“
nicht betitelt

Zustand
Blatt komplett aufgezogen/befestigt auf festen weißen Karton; insgesamt etwas nachgedunkelt/gebräunt; durchgehend leicht stockfleckig; an den Rändern u.U. sehr leicht beschnitten; lose beigefügte Rahmenrückwand verso fleckig und an den Rändern berieben; verso auf lose beigefügter Rahmenrückwand o.m. kleines Etikett „Fritz Hagenbuch / Papeterie Buchbinderei / & Einrahmungsgeschäft / Aarau“

 

 

Auf eine sehr einfühlsame Weise schildert Primin Meier (s)eine Annäherung an Eduard Spörri und dessen Schaffen: „Der Weg zu Eduard Spörri ist ein Weg zurück. Ein Feldweg in den alten Aargau und in den ehemaligen Zürichgau, zu dem das untere Limmattal einst gehörte. Teilweise ist es ein Weg hinab zu den Müttern, in die Tiefe des Wettingerfeldes, wo ein breiter Grundwasserstrom im Bereich des ursprünglichen Flussbettes der Limmat dahinfliesst. Dann wieder ist es ein Weg hinauf zu den klösterlichen Rebbergen. […] Neben den Feldwegen und den Rebbergwegen nicht zu vergessen sind die Holzwege, später zum Teil Maschinenwege genannt. In den so genannten Wettinger Schichten des Jura oben im Lägernbereich enden sie oft jäh im Unwegsamen […]“ (Primin Meier (2001): Eduard Spörri. Ein Alter Meister aus dem Aargau; AT Verlag; Aarau; S. 12f.).
Die vorliegende Zeichnung wird einen solchen Blick in eine Aargauer Landschaft mit ihren Wegen und Rebbergen zeigen und womöglich lässt sie sich in die Gegend um Wettingen verorten. Im linken Vordergrund zeigt sich eine kleine Weinberghütte hinter der die Landschaft zum Tal hin abfällt. Reiche Weinberge und vereinzelter Baumbestand lassen vor unseren Augen eine Idylle wie auch eine Fülle entstehen. Aus dem vorderen rechten Bereich zieht sich zur Bildmitte hin ein wohl asphaltierter Weg auf dem wir sogar zu Beginn einen Traktor erkennen.
Die ganz natürliche Harmonie dieser Gegend wird durch die schnellen, schwungvollen Striche wunderbar eingefangen. Durch den teilweise gewischten Einsatz des Bleistifts erhält das Werk eine weitere Kontrastierung, die zu der schönen Tiefenwirkung beiträgt.

 

 

Zu Eduard Spörri (21.01.1901 Wettingen (Kanton Aargau, Schweiz) – 01.07.1995 ebd.):
Bildhauer, Zeichner, Grafiker; entstammte einer Bildhauerfamilie; 1908-16 Besuch der Primar- und Fortbildungsschule in Wettingen; 1916 Beginn der Lehre als Steinmetz, Gewerbeschule in Baden (Schüler von Eugen Märchy); 1917-19 Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich; 1920 Abschluss der Bildhauerlehre bei Turo Rossi in Locarno; 1921-23 Studienaufenthalte an der Akademie München (Bildhauerklasse von Hermann Hahn); hier kam er auch in Berührung mit dem Schaffen von Adolf von Hildebrand und Wilhelm Lehmbruck; Weggefährte von Ernst Gubler, Heinrich Müller und Friedhold Morf; 1924 übernahm er die väterliche Werkstatt in Wettingen, die er jedoch wieder aufgab um sich der künstlerischen Bildhauerei zu widmen; 1926 Beteiligung an der „Nationalen Ausstellung“ der Schweizerischen Gesellschaft der Maler, Bildhauer und Architekten (Bern) und fortan zahlreiche weitere Einzel- und Gruppenausstellungen; 1929 Heirat mit Rosa Bachofner; 1931 Studienaufenthalt in Paris; Kontakte mit Max Gubler, Marc Leroy, Aristide Maillol und Pierre Walter Müller; 1935 Geburt des Sohnes Paul Eduard; 1936 Vertreter der Schweiz an der Biennale in Venedig; 1937 Geburt des Sohnes Eduard Hubert; 1938 Reise nach Paris, dort Treffen mit Maillol in Marly-le-Roi; 1940-43 Aktivdienst als Hilfsdienst-Soldat; 1951-54 Mitglied des Zwyssig-Komitees; 1951-54 Mitglied des Zwyssig-Komitees; 1965 Membre correspondant de l’Institut de France – Académie des Beaux-Arts, Paris; 1978 Tod des Sohnes Eduard Hubert; 1983 Tod der Ehefrau; 1985-94 Ausbau des Aterliers Wettingen zum Eduard-Spörri-Museum; Hedenkausstellung zum 100. Geburtstag im Gluri Suter Huus (Wettingen)

Literatur / Quelle
MEIER, Pirmin (2001): Eduard Spörri. Ein Alter Meister aus dem Aargau; AT Verlag; Aarau
HANAK, Michael: Eduard Spörri, in SIKART. Lexikon zur Kunst in der Schweiz [sikart.ch]