W I L H E L M H E M P F I N G (15.06.1886 Schönau b. Heidelberg – 06.06.1948 Karlsruhe)
Weitere Werke von Wilhelm Hempfing
„Berghügel“ (o.J.)
Öl auf Leinwand, Keilrahmen (zweifach mit Stempel „E. Kirchenbauer / Künstlermagazin / Karlsruhe […]“ ), gerahmt
€ 850,-
Titel
„Berghügel“ [so verso auf dem Keilrahmen oben rechts in Blei betitelt]
Technik
Öl auf Leinwand, Keilrahmen (zweifach mit Stempel „E. Kirchenbauer / Künstlermagazin / Karlsruhe […]“ ), gerahmt
Signatur
unten links in die grüne Farbe geritzt signiert „Hempfing“
Jahr
undatiert
Größe
Größe: 40,5 x 50,5 cm (ohne Rahmen) bzw. 49,7 x 59,5 cm (mit Rahmen)
Zustand
partiell schwach fleckig; in den Randbereichen leichte Druckstellen durch den dahinterliegenden Keilrahmen; in den etwas pastoseren Wolkenpartien leichte Craquelée-Bildung; verso auf Leinwand unten links kleine aufgeklebte Todesanzeige (Ausschnitt aus Zeitung); Rahmen leicht fleckig und etwas berieben
Wilhelm Hempfing war der Sohn von Gustav Hempfing, damaliger Direktor der Freudenbergschen Lederwerke in Schönau, und dessen Frau Julie, geb. Elsässer. Er besuchte anfangs die Oberrealschule in Heidelberg, in der das künstlerische Talent vom Zeichenlehrer Theodor Schindler erkannt und gefördert wurde.
Von 1904 bis 1908 besuchte er die Karlsruher Kunstgewerbeschule (bei August Groh, Fridolin Dietsche, Otto Feist, Franz Weih) mit dem Ziel Lehrer zu werden. Der Studienabschluss erfolgte im Frühjahr 1908 mit dem Zeichenlehrerexamen mit Auszeichnung. Kurzzeitig folgten Anstellungen im Schuldienst in Tauberbischofsheim, Bühl und Ettlingen.
Hempfing wandte sich aber verstärkt der Kunst zu und studierte ab Herbst 1908 bis 1913 an der Kunstakademie Karlsruhe (bei Friedrich Fehr, Waldemar Conz) und war zuletzt Meisterschüler Fehrs.
Im Sommer 1910 unternahm er eine Studienreise in die Niederlande. Den Herbst 1910 verbrachte er auf Fehrs Landsitz bei Polling in Oberbayern. 1911 folgte ein Aufenthalt in Oberitalien. 1913 reiste er nach Frankreich (Paris, Bretagne).
Ab 1912 konnte Hempfing erste Ausstellungen beschicken.
Im Ersten Weltkrieg war Wilhelm Hempfing Soldat und wurde in der Ukraine und im Westen eingesetzt.
Ab 1919 folgten Aufenthalte in Norddeutschland, wo er insbesondere Portraitaufträge ausführte. Im Sommer 1923 hatte er einen wichtigen Aufenthalt auf Sylt, da er dort junge badende Frauen als eines seiner Hauptmotive entdeckte.
Von 1925 bis 1928 unternahm er zahlreiche Studienreisen nach u.a. Spanien, in die Schweiz, Spanien, Afrika, Kleinasien, Italien, in den Balkan.
In den 1930er Jahren folgten mehrere Studienreisen (u.a. Rügen, Hiddensee, samländische Küste, England). Im Dritten Reich erhielt Hempfing mit seinen realistischen, verhalten spätimpressionistischen Landschaften und Aktdarstellungen auch öffentliche Aufträge, beschickte zahlreiche Ausstellungen und war als Künstler etabliert.
Im Dezember 1937 verzog er von Eislingen nach Göppingen, wo er u.a. die Familie des späteren Kunstauktionators Ketterer porträtierte. Nach Kriegsende zog er nach Karlsruhe und bezog dort das ehemalige Atelier Ferdinand Kellers.
Wilhelm Hempfing war ein überaus produktiver Künstler, der sich bereits früh etablieren konnte. Seine Hauptthemen waren Landschaften, Portraits, Aktdarstellungen, sowie Stillleben.
Dieser nicht näher lokalisierte “Berghügel” ist ein für den Künstler ganz typisches Motiv. Der Blick des Betrachters wird von einem hellbraunen Feldweg in leicht geschwungener Form ins Bild und damit zum Hügel geführt. Die sattgrüne Wiese wird farblich unterbrochen und aufgelockert von gelben Blüten, was auf den angebrochenen Frühling hindeutet. Auf dem titelgebenden Hügel stehen zahlreiche, (noch) kahle Bäume eng beieinander, wobei zwei Nadelbäume am linken Rand deutlich herausstechen. Die gesamte Landschaft liegt dabei unter einem dicht bewölkten Himmel.
Zu Wilhelm Hempfing (15.06.1886 Schönau b. Heidelberg – 06.06.1948 Karlsruhe):
Maler, Zeichner, Grafiker; Sohn von Gustav Hempfing (1852-1934), damaliger Direktor der Freudenbergschen Lederwerke in Schönau, und dessen Frau Julie, geb. Elsässer (1861-1935); Besuch der Oberrealschule in Heidelberg, in der das künstlerische Talent vom Zeichenlehrer Theodor Schindler erkannt wurde; 1904-08 Besuch der Karlsruher Kunstgewerbeschule (bei August Groh, Fridolin Dietsche, Otto Feist, Franz Weih) mit dem Ziel Lehrer zu werden; Frühjahr 1908 Zeichenlehrerexamen mit Auszeichnung; kurzzeitig folgten Anstellungen im Schuldienst in Tauberbischofsheim, Bühl, Ettlingen; ab Herbst 1908 bis 1913 Studium an der Kunstakademie Karlsruhe (bei Friedrich Fehr, Waldemar Conz); zuletzt Meisterschüler Fehrs; im Sommer 1910 Studienreise in die Niederlande; im Herbst 1910 Aufenthalt auf Fehrs Landsitz bei Polling in Oberbayern; 1911 Aufenthalt in Oberitalien; 1912 erste Beteiligungen an Ausstellungen; 1913 Paris-Besuch und Aufenthalt in der Bretagne; 1914-18 Kriegsdienst (Ukraine und ab 1917 im Westen); ab 1919 Aufenthalte in Norddeutschland, wo er insbesondere Portraitaufträge ausführte; im Sommer 1923 Aufenthalt auf Sylt und dort fand Hempfing junge badende Frauen als eines seiner Hauptmotive; 1925-28 zahlreiche Studienreisen nach u.a. Spanien, in die Schweiz, Spanien, Afrika, Kleinasien, Italien, in den Balkan; den Sommer 1929 verbrachte er erneut auf Sylt; 1930 war er an der Ostsee (Rügen, Hiddensee); in den 1930er Jahren Mitglied der Künstlergruppe „Zunft zur Arche – Zunft Karlsruhe 1889“; 1935 erhielt er einen Staatsauftrag für das Rastatter Schloss, wonach er eine Kopie des Historienbildes „Markgraf Ludwig von Baden-Baden in der Schlacht bei Salankamen 1691“ von Ferdinand Keller (1878-79) anfertigen sollte; Sommer 1935 England-Aufenthalt; im Frühjahr 1936 im Schwarzwald tätig; 1936-37 Aufenthalt unweit von Königsberg an der samländischen Küste; im Dezember Übersiedlung von Eislingen nach Göppingen, wo er u.a. die Familie des Kunstauktionators Ketterer porträtierte; nach Kriegsende Umzug nach Karlsruhe; im Winter 1946 bezog er das ehemalige Atelier Ferdinand Kellers; Hempfing schuf v.a. Landschaftsansichten , Portraits und Aktdarstellungen
Literatur
KRÄMER, Norbert (2006) (Hrsg.): Wilhelm Hempfing. Der Figuren- und Landschaftsmaler aus Schönau im Odenwald; Kaden Verlag; Heidelberg
MÜLFARTH, Leo (1987): Kleines Lexikon Karlsruher Maler; Badenia-Verlag; Karlsruhe; S. 174-175
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Hrsg.) (1981): Kunst in Karlsruhe 1900-1950; C.F. Müller; Karlsruhe; S. 15