R I C H A R D S P R I C K (03.01.1901 Herford – 26.01.1968 Bad Salzuflen)
Weitere Werke von Richard Sprick
Zur Rezension „Der Maler Richard Sprick (1901-1976)“
„Porto d’Ischia“ (1966)
Öl auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt
€ 1.600,-
Titel
„Porto d’Ischia“ [so verso oben links auf dem Keilrahmen betitelt, sowie nochmals ebenso betitelt auf der umgeschlagenen Leinwand am linken Rand]
Technik
Öl auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt
Signatur
unten links signiert „Rich. Sprick“
Jahr
unten links datiert „[19]66“
Größe
Größe: 75 x 95 cm (mit Rahmen) bzw. 60,3 x 80 cm (ohne Rahmen)
Zustand
partiell leicht fleckig; im Randbereich oben links leichte Craquelé-Bildung; in der Bildmitte kleiner, sauber reutschierter und hinterlegter Leinwandschaden
Rahmen an Ecken und Kanten etwas bestoßen, sowie mit kleinen Abplatzer, sowie leicht fleckig
Provenienz
Galerie Junghanns, Bad Salzuflen [hierzu verso auf Rahmen oben links Etikett]
Richard Sprick besuchte die Kunstgewerbeschule Bielefeld (bei Ludwig Godewols) und die Kunstakademie Kassel (bei Curt Witte und Kay H. Nebel). 1923 schloss er mit dem Kunsterzieher-Examen ab und es folgten Aufenthalte in Berlin (1923-25), wo er u.a. Otto Dix kennenlernte, sowie in Worpswede (1925-27). Hierauf war er bis 1943 Kunsterzieher an der Goethe-Schule in Bochum, sowie daneben auch freier Mitarbeiter am Theater Bochum. Neben seiner Lehrtätigkeit entstanden Gemälde und Zeichnungen mit denen er sich auch als Künstler zu etablieren beginnt. 1937 werden zwei Gemälde aus Museumsbesitz (Gelsenkirchen und Wuppertal-Barmen) als „entartet“ beschlagnahmt. 1943 erfolgt die tragische Ausbombung, die einen Großteil des Schaffens vernichtet. Noch in den letzten Kriegsjahren wird er eingezogen und muss Militärdienst leisten.
Nach dem Krieg arbeitet Sprick anfangs vor allem als Porträtmaler, doch kommt schon bald die Landschaft hinzu. Er unternimmt zahlreiche Reisen und als Künstler erfährt er Anerkennung.
Das vorliegende Gemälde datiert mit 1966 in das späte, reife Schaffen und ist betitelt mit „Porto d’Ischia“.
Sprick zeigt dem Betrachter einen sehr schönen, expressiv realistischen Blick vorbei an den markanten Häusern und der grünen Vegetation auf den Hafen Ischias.
Zu Richard Sprick (03.01.1901 Herford – 26.01.1968 Bad Salzuflen):
Sohn einer Bauernfamilie; 1919-21 Besuch der Kunstgewerbeschule Bielefeld (bei Ludwig Godewols); 1921-23 Besuch der Kunstakademie Kassel (bei Kurt Witte und Kai H. Nebel); Kunsterzieher-Examen; 1923-25 Berlin-Aufenthalt, hier Bekanntschaft u.a. mit Otto Dix; 1925-27 Aufenthalt in Worpswede bei Bernhard Hoetger; 1927-43 Kunsterzieher an der Goethe-Schule (Bochum) und freier Mitarbeiter für Dekorationsaufträge am Theater Bochum; es entstehen erste größere Portraitarbeiten; 1933 kurzfristige Verhaftung durch die Gestapo; 1937 werden bei der Aktion „Entartete Kunst“ zwei Werke beschlagnahmt; 1937 Beteiligung an der Ausstellung „Westfalens Beitrag zur Deutschen Kunst der Gegenwart“ (Münster); 1937-38, 1940, 1942 Beteiligung an den „Großen Westfälischen Kunstausstellungen“ (Dortmund); 1942 Beteiligung an der „Frühjahrsausstellung Düsseldorf“; 1943 Ausbombung mit Verlust zahlreicher Arbeiten; danach ansässig in Schötmar bei Bad Salzuflen; 1943-45 Kriegsdienst trotz Nachtblindheit (am Ende abkommandiert zur Beaufsichtigung gefangener russischer Soldaten); ab 1945 erneut zahlreiche Portraitaufträge (u.a. Theodor Heuss, Gustav Gründgens, Bischof Kettler); zahlreiche Reisen (u.a. in die Niederlande, nach Frankreich, Italien), auf denen stets Landschaftsansichten entstehen; seit 2010 befindet sich der Großteil des Nachlasses im Lippischen Landesmuseum (Detmold)
Literatur
DEPPING, Beate: Ein Wilder wird abgetupft, in: Westfälische Nachrichten (v. 06.01.2011)
JESSEWITSCH, Rolf / SCHNEIDER, Gerhard (Hrsg.) (2008): Entdeckte Moderne; Kettler; Bönen; S. 518
PAPENBROCK, Martin/SAURE, Gabriele (Hrsg.) (2000): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen [Teil I. Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit]; Weimar
PETER, August Wilhelm et al. (1982): Lippe, eine Heimat- und Landeskunde; Wagener; Lemgo; S. 351
SCHEEF, Vera / WIESEKOPSIEKER, Stefan: „Was ich zu sagen habe, hängt an den Wänden“. Der Maler Richard Sprick (1901-1976) [Bad Salzufler Lebensbilder 1]; Bad Salzuflen