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Lithographie von Otto Franz Kutscher und ein Autograph von Joseph Würth

„Innenansicht der Darmstädter Verlag Handpresse Joseph Würth / am Tage des 25jährigen Jubiläums am 6. August 1940“ [so recto im Druck bez.], verso Schreiben von Joseph Würth an einen nicht näher genannten Pfarrer, in dem er sich für dessen Glückwünsche zum Verlagsjubiläum bedankt]

kolorierte Lithographie auf sandfarbenen, leichten Karton; mittig vertikal zu Karte gefaltet; verso in dunkler Tinte beschrieben

verso am Ende des Schreibens lokalisiert und datiert „Darmstadt, 3. September 1940“

Grösse: 28,5×19,4cm (nicht gefaltet) bzw. 14,2×19,4cm (gefaltet)

recto im Druck u.l. monogr. & sign. „OFK / Kutscher“; verso am Ende des Schreibens signiert „Ihnen sehr ergeben / Würth“

€ 250,-

 

 

         

 

Zustand
Blatt mittig vertikal zu Karte gefaltet; linker Rand mit leichten Abrissspuren; partiell leichte Druckstellen; verso im Bereich u.l. minimal fleckig

Text der Karte
„Sehr geehrter Herr Pfarrer! Nehmen Sie bitte auch auf diesem Wege – allerdings ein wenig verspätet, – für Ihre freundlichen Glückwünsche zum Jubiläum meines Verlags meinen aufrichtigsten Dank entgegen. Mit freundlichen Grüßen Ihnen sehr ergeben Würth / Darmstadt, 3.September 1940“

 

 

Joseph Würth (17.03.1900-12.10.1948) war ein Verleger und Gründungsmitglied der Darmstädter Sezession. Am 06. August 1915 war er, auf dem Dachboden seines Elternhauses, Mitbegründer der Zeitschrift „Die Dachstube“ in Darmstadt. Später kam noch „Das Tribunal“ hinzu. Mitarbeiter der Zeitschriften waren u.a. Max Beckmann, Carlo Mierendorff, Theodor Haubach, Hans Schiebelhuth, Kasimir Edschmid, Oskar Kokoschka, Max Krell, René Schickele, Ernst Toller und Fritz Usinger. Würth publizierte neben literarischen Arbeiten von u.a. Usinger, Edschmid auch zahlreiche bibliophile Werke.
Die vorliegende Karte verweist mit ihrer Lithographie von Otto Franz Kutscher dezidiert auf das 25jährige Bestehen des Verlags hin (gerechnet ab der Gründung der „Dachstube“). Festlich und humorvoll zeigt Kutscher hier den Verleger selbst, wie er die Hände dem Licht und einem kleinem, auf einem geflügelten Pferd reitenden, Engel entgegen hebt. Rückseitig bedankt sich Würth in schöner Schriftführung für die Glückwünsche eines nicht näher benannten Pfarrers.
Wunderschön gestaltetes, sowie zeit- und kunstgeschichtlich interessantes künstlerisches Dokument!

 

 

Zu Otto Franz Kutscher (27.07.1890 Magdeburg – 1971 Bad Nauheim):
Maler, Grafiker, Illustrator, Schriftsteller; Studium an den Kunstgewerbeschulen in Magdeburg und Köln; 1943 Mitbegründer des Oberhessischen Künstlerbundes; mehrere Arbeiten im öffentlichen Raum (u.a. Wandgemälde im Alten Rathaus in Friedberg; Innengestaltung der Friedhofskapelle in Friedberg (zusammen mit Philipp Ess))