K A T E   D I E H N – B I T T   ( z u g e s c h r i e b e n )

 

 

kate-diehn-bitt-zugeschrieben

 

Marktgespräch zwischen vier Damen mit sich bückendem Mann

Tuschfeder auf sandfarbenem Karton; am oberen Rand durch zwei Klebestreifen auf festen weißen Karton montiert
nicht datiert, wohl um 1930-35

Blattgrösse: 10,3×11,1cm

verso (wohl) von fremder Hand in Sütterlin in Blei bez. „B.[itt] Diehn“
nicht betitelt

€ 300,-

 

 

 

 

    

 

Zustand
am oberen Rand durch zwei Klebestreifen auf festen weißen Karton montiert; Blattecken minimal bestoßen; im rechten oberen Bereich (etwa oberhalb des Hutes der Dame) fünf kleine Flecken (Durchmesser jeweils etwa 0,5mm)

 

 

Die vorliegende Tuschezeichnung zeigt drei Frauen, die sich in einem Gespräch befinden; eine vierte nähert sich bereits aus dem Hintergrund. Ein Mann im Vordergrund bückt sich und ist dabei etwas aus einem Korb zu holen. Es wird sich hierbei wohl um ein Treffen an einem Markt handeln. Dieses eigentlich typische Genre-Motiv erhält durch die überspitzte Gestaltung und Ausarbeitung der Personen eine ganz eigene Dynamik. Die rückseitig wohl von fremder Hand erfolgte Zuordnung an Kate Diehn-Bitte erscheint insbesondere aufgrund der Qualität als wahrscheinlich. Diehn-Bitt schuf gerade in den beginnenden 1930er Jahren Zeichnungen, die mit dem vorliegenden Blatt vergleichbar sind (bspw. „Kneipenszene“ (Kat.Nr. 219, in: Peter Palme (2002): Kate Diehn-Bitt 1900-1978. Leben und Werk; MCM; Berlin)), sowie „Pieter“ (Kat.Nr. 274)). Brillant herausgearbeitete, äußerst dichte, expressiv-realistische Komposition!

 

 

Zu Kate Diehn-Bitt (12.2.1900 Schöneberg – 23.10.1978 Rostock):
geboren als Käthe Bitt; 1914-16 Zeichenunterricht bei Rudolf Sieger, ehemaliger Schüler von Lovis Corinth; 1919 Heirat mit Rostocker Zahnarzt Paul Diehn; 1920 Geburt des Sohnes Jürnjakob; 1923-(etwa)25 Kontakt mit Emil Orlik; 1929-31 Besuch der privaten Dresdner Malschule von Ernst Oskar Simonson–Castelli (bei Woldemar Winkler und Willi Kriegel); 1933 erstes Atelier am Rostocker Brink; 1935 erste (und vorerst letzte) Einzelausstellung zusammen mit der Bildhauerin Hertha von Guttenberg in der Galerie Wolfgang Gurlitt (Berlin); Rückzug ins Private; 1945 Sektionsvorsitzende für Bildende Kunst im Kulturbund Rostock; 1946 wird sie Mitbegründerin der Sektion Bildende Kunst im FDGB; in den 1950er Jahren erneuter Rückzug ins Private; ab den 1960er Jahren wieder Ausstellungstätigkeit; neue Formen künstlerischer Ausdrucksweise wie Collagen