H E L M U T W E I T Z (05.01.1918 Düsseldorf – 22.05.1966 Lüttelforst)
‚Portrait von Gisela Rausch‘ (1938)
(i.e. wohl Dr. Gisela Schäfer, geb. Rausch (23.07.1924 Düsseldorf – 23.03.2021 ebd.))
Kreide, Farbkreiden, auf dünnem Japanpapier, verso durch Klebeband unter Passepartoutmaske gesetzt
oben rechts signiert „H. Weitz“
oben rechts datiert „[19]38″
€ 750,-
Titel
‚Portrait von Gisela Rausch (i.e. wohl Dr. Gisela Schäfer, geb. Rausch (23.07.1924 Düsseldorf – 23.03.2021 ebd.))‘ [hierzu oben rechts bezeichnet „Gisela Rausch“]
Gisela Schäfer war Internistin und Gründerin der „Robert-Schumann-Gesellschaft e.V.“ in Düsseldorf.
Größe
Größe: 82 x 57,8 cm (mit Passepartout) bzw. (etwa) 74 x 51 cm (ohne Passepartout)
Zustand
Papier verso durch Klebeband unter Passepartoutmaske gesetzt; Blattränder etwas beschädigt (unter Passepartout nicht sichtbar); Ecke oben links mit kleinem Loch; Ecke unten links mit kleinem Einriss; Ecke unten rechts mit kleinem Einriss (am Boden des blauen Tuches); etwas beschmutzt
Bereits mit 15 Jahren konnte Helmut Weitz an der Düsseldorfer Akademie studieren und besuchte dort Kurse bei Julius Paul Junghanns, Werner Heuser, Franz Kiederich, Carl Ederer. Gleichzeitig war er während seiner frühen Studienzeit das erste Mal in Italien, jenes Land, welches fortan einen großen Einfluss auf sein Schaffen haben sollte. Bei Kriegsbeginn wird Weitz gemustert, aus gesundheitlichen Gründen jedoch zurückgestellt. Er flieht vor dem Krieg kurzzeitig nach Italien, kehrt dann aber nach Deutschland zurück. In den letzten Kriegsjahren ist er zusammen mit Robert Pudlich in Libermé und es entstehen wichtig Grafikzyklen. Nach dem Weltkrieg lebt Weitz erneut in Düsseldorf, unternimmt Studienreisen und kann zahlreiche Ausstellungen ausführen.
Die vorliegende, recht große und sehr schöne Porträtzeichnung datiert auf 1938 und entstand demnach gegen Ende der Studienzeit.
Helmut Weitz hat hier der Bezeichnung nach die jugendliche Gisela Rausch dargestellt. Hierbei dürfte es sich womöglich um Dr. Gisela Schäfer, geb. Rausch (23.07.1924 Düsseldorf – 23.03.2021 ebd.), die spätere Ärztin und Begründerin der „Robert-Schumann-Gesellschaft e.V.“, handeln. Diese war damals 13/14 Jahre alt.
Zu Helmut Weitz (05.01.1918 Düsseldorf – 22.05.1966 Lüttelforst):
Maler, Zeichner, Grafiker; Helmut Weitz wurde in der Bilker Straße im Geburtshaus von Robert Schuman geboren; 1928-32 Besuch der Oberrealschule Düsseldorf; 1933-39 Besuch der Kunstakademie Düsseldorf (bei Julius Paul Junghanns, Werner Heuser, Franz Kiederich, Carl Ederer); 1936 Fahrradreise nach Italien (Neapel, Palermo); 1939 Musterung und Zurückstellung; 1939-40 flieht vor dem Krieg nach Italien und lebt dort mit Ziegenhirten des Appenin; 1942-45 wechselnder Aufenthalt in Libermé (zusammen mit Robert Pudlich), eine Wasserburg bei Kettenis; Reisen nach Berlin und erneut nach Italien; 1944 Porträtauftrag von Gustaf Gründgens in Berlin; 1945 erhält er von Belgien die belgische Staatsbürgerschaft angeboten, was er jedoch ablehnt; 1944-45 entsteht der Grafikzyklus „Zwischen den Fronten“ (30 Blätter, zuerst ausgestellt 1946 in der Galerie Hella Nebelung); 1947 Ausstellung des „Hunger“-Zyklus (13 Blätter) in der Galerie Hella Nebelung; 1952 wohnhaft in Neuß; 1952-53 Italienreisen; 1955 Aufenthalt im Waldsanatorium Schömberg; 1956 auf Gast der jugoslawischen Regierung reist er nach Jugoslawien und stellt u.a. in Belgrad aus; 1957 erneute Reise nach Jugoslawien, sowie Spanienreise; 1958-60 Wandmalereien u.a. in Düsseldorfer Schulen, in der Chirurgischen Klinik und im Rathaus; 1961 entsteht der Zyklus „Aus einer anderen Welt“; 1962 Reise nach Paris; 1963 Reise in die Niederlande; 1964 häufiger Aufenthalt an der deutsch-niederländischen Grenze (Lüttelfrost); der Zyklus „Die menschliche Gesellschaft“ bleibt unvollendet
Mitgliedschaften
Reichskammer der bildenden Künste
Rheinische Sezession
Sammlungen
Theatermuseum, Düsseldorf
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Lehmbruck-Museum, Duisburg
University of Michigan Museum of Art
Ausstellungen
1941 erste Einzelausstellung in der Galerie Vömel, Düsseldorf
1941 „Herbstausstellung Düsseldorfer Künstler“, Düsseldorf
1942 „Frühjahrsausstellung Düsseldorfer Künstler“, Düsseldorf
1942 „Der Rhein und das Reich“-exhibition, Braunschweig
1942 „Der Deutsche Westen“-exhibition, Köln
1942 Sonderausstellung bei der Galerie Vömel, Düsseldorf
1946-47 Galerie Hella Nebelung, Düsseldorf
1949 Galerie Vömel, Düsseldorf
1952 Zeughaus, Neuß
1952 „Kunstausstellung Eisen und Stahl“, Düsseldorf
1953 „25 Jahre Rheinische Sezession“, Düsseldorf
1958 Galerie Utermann, Bielefeld
1967 Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Kunsthalle Düsseldorf
Literatur
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen (Hrsg.) (1967): Helmut Weitz [Ausstellungskatalog], Düsseldorf: Wust & Co.