H E L L M U T   S T E I N E B A C H

 

Weitere Werke von Hellmut Steinebach

 

 

wandernder Junge (Selbstbildnis?) oberhalb des Rheins

Bleistift auf Rückseite eines Kalenderblatts
mittig rechts (wohl) von fremder Hand datiert „26.I.[19]26“, sowie o.m. datiert „1926“

Blattgrösse: 23,2×17,7cm

mittig rechts (wohl) von fremder Hand bez. „Hellmut“

€ 90,-

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Zustand
durchgehend leichte Druckstellen; rechter Blattrand mit Abrissspuren; Ecke u.l. mit Knickspuren; Ecke o.r. mit Knickspuren und knittrig; Ecke u.r. mit kleiner Knickspur; am rechten Blattrand mitunter kleine Einrisse; am linken Blattrand mittig kleiner Einriss; verso etwasd fleckig

 

 

Schon früh befasste sich Hellmut Steinebach mit der Kunst. Seine Schwester Eva schreibt rückblickend über deren Kinder- und Jugendzeit: „Meine Geschwister [d.h. Hellmut und die Schwester Marieluise] musizierten und zeichneten miteinander und zogen in ihren verwandten Charakteren den Umgang mit Literatur und Kunst dem lauten Dasein vor“ (Eva Steinebach (1975): Lebenslauf von stud. artium Hellmut Steinebach, in: Dies.: Weltinnenstunde (Lesebuch für Marieluise); J.G. Bläschke; Darmstadt; S. 200-202 [hier: 200]).
Beim Entstehen der vorliegenden Zeichnung war er noch keine zehn Jahre alt und vielleicht hat er sich hier selbst dargestellt wie er die Hände locker in den Hosentaschen, oberhalb des Rheins entlang wandert und auf ein vorbeifahrendes Schiff schaut. Der locker sitzende Hut, die Schuhe und die hochgezogenen Socken lassen an einen fröhlichen ‚Naturburschen‘ denken, den es womöglich zum Zeichnen nach Draußen gezogen hat.

 

 

Zu Hellmut Steinebach (18.02.1916 Düsseldorf – 22.08.1942 in Russland):
Sohn von Studienrat Dr. Karl Steinebach (25.02.181 Koblenz – 27.07.1950 Düsseldorf), 1946-50 Direktor des Städtischen Museums Düsseldorf, und Frieda, geb. Stegemann (27.04.1884 Ehrenbreitstein – ?); wohnhaft am Fürstenwall 236, Düsseldorf; zum Wintersemester 1935-36 an die Kunstakademie Düsseldorf aufgenommen (nach Vorlage einer Arbeitsmappe bei den Professoren Paul Bindel und Werner Heuser); vier Semester Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf; ab 08.05.1937 gemeldet in der Lakronstraße 81, Düsseldorf; das fünfte Semester des Kunststudiums war geplant für das Wintersemester 1937-38 an der Kunstakademie Berlin, wurde jedoch durch eine Teilnahme an einer militärischen Übung unterbrochen (am 11.11.1937 Abmeldung zum Infanterie-Regiment 39); die angespannte, bedrohliche Lage und schließlich der Kriegsausbruch unterbrechen das Studium vollends; Kriegsdienst in Frankreich und Russland; während des Kriegsdienstes weiterhin künstlerisch tätig (es entsteht ein „französisches Skizzenbuch“ (Abbildungen hiervon in s/w in Eva Steinebach (1975): Weltinnenstunde (Lesebuch für Marieluise); J.G. Bläschke; Darmstadt), sowie ein „russisches Skizzen- und Tagebuch“); am 22.08.1942 gefallen (im Melderegister MF 815 vermerkt als „Kriegssterbefall“); Steinebach schuf vor allem Landschaften, Stillleben, Tierdarstellungen, vereinzelt Portraits in farbintensiver, expressiv-realistischer Manier

Literatur/Quellen
STEINEBACH, Eva (1975): Lebenslauf von stud. artium Hellmut Steinebach, in: Dies.: Weltinnenstunde (Lesebuch für Marieluise); J.G. Bläschke; Darmstadt; S. 200-202
Einwohnermelderegistratur (MF 815), Stadtarchiv Düsseldorf
Hausbuch „Lakronstraße 81“, Stadtarchiv Düsseldorf