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Udo Kaller: Ansicht aus dem Norden Teneriffas

 

Ansicht aus dem Norden Teneriffas

Mischtechnik (Aquarell, Bleistift, Farbstifte) auf Papier
o.r. in Blei datiert „[19]87“

Blattgrösse: 23×18,1cm

o.r. in Blei signiert „Kaller“
nicht betitelt

€ 400,-

 

 

           

 

Zustand
leichte Druckstellen im Blatt; am oberen Rand links leicht fleckig; im Bereich o.r. kleiner Fleck; Ecken minimal bestoßen; Ränder mitunter sehr leicht bestoßen; Ecke u.r. mit sehr schwacher Stauchung; verso leicht farbfleckig

 

 

Herzlichen Dank an den Künstler für freundliche Hinweise zur Einordnung des Werks!

 

 

„Schon die Zeichnungen und Lithographien Kallers aus den 70er und 80er Jahren leben von dem Ineinander von Positiv- und Negativ-Formen, von sacht in eine angenehme Spannung zueinander gesetzten Bildmittel- und Bildhintergründen (der Vordergrund bleibt oft uninszeniert), also von der ‚Wohlklangkomposition‘ einer Handvoll typischer Landschafts-Elemente: Feld und Wiese, Hecke und Wald / Wäldchen, Hügel und Tal, Weg und Wasserlauf, Horizont und Wolken, Satteldächer in Obstgärten. […] Eine Stimmung der Ruhe und Kontemplation herrscht in diesen Bildern; alles Grelle, Disparate, Öde wird negiert oder ist höchstens in Spuren zu erahnen […]“ (Jürgen Sandweg (2004): Auf der Suche nach der Seelenlandschaft, in: Udo Kaller (Hrsg.) (2004): Udo Kaller. Hundert Ansichten von hundert Ansichten; Verlag Nürnberger Presse; Nürnberg; S. 9-13 [hier: S. 9]).
Das vorliegende Werk zeigt eine landschaftliche Ansicht Teneriffas. Nachdem im Vordergrund sich ein gelblich hellbrauner Boden flach etwas hinzieht, erhebt sich hieran ein Hügel, der sich dem Betrachter in einer beeindruckenden Mannigfaltigkeit darstellt. Durch das Verwenden verschiedener Techniken (Aquarell, Farbstifte und Bleistift), sowie das ganz unterschiedliche Anwenden eben jener Techniken (mal in längeren Strichen, mal wellenförmig, mal ‚gekleckst‘), zwingt Udo Kaller den Betrachter quasi dazu sich in einer ‚Stimmung der Ruhe und Kontemplation‘ (Sandweg) mit der Landschaft zu befassen. Und mag diese im ersten Moment noch unspektakulär erscheinen, da sich doch kein markanter Punkt, kein signifikantes Landschaftsmerkmal findet, so erhält dieser Hügel durch Kallers Darstellung eine ganz eigene, im besten Sinne: eigenartige, Wirkkraft auf den Betrachter, wodurch diese Landschaft als überaus lebendig, reichhaltig und in ihrer (vordergründigen) Schlichtheit als überaus schön und einzigartig erscheint.

 

 

Zu Udo Kaller (geb. 1943 in Gleiwitz (Oberschlesien))
Maler, Zeichner, Grafiker; 1958 Übersiedlung nach West-Deutschland; 1959 Mittlere Reife; 1959-62 Ausbildung zum Farblithografen in Ulm; 1960 Mitglied der Künstlergilde Ulm; 1960 erste Beteiligung an einer Gruppenausstellung in der „Oberen Stube“ (Ulm); 1962-64 Studium an der Kunstakademie München (bei Xaver Fuhr); 1964-70 Studium an der Kunstakademie Nürnberg (bei Hermann Wilhelm, Ernst Weil, Franz Winzinger); 1968 Meisterschüler; 1968 erste Einzelausstellung in der „Kleinen Galerie“ (Nürnberg); 1968 Jugendpreis der Künstlergilde Ulm für Malerei; 1969 Jugendpreis der Künstlergilde Ulm für Grafik; 1970-72 Lehrtätigkeit in Nürnberg und Spardorf; 1971 Jugendpreis der Künstlergilde Ulm für Malerei; 1972 Kulturförderungspreis der Stadt Nürnberg, sowie Jugendpreis der Künstlergilde Ulm für Malerei; ab 1972 als freischaffender Künstler in Nürnberg tätig; ab 1973 erste Wettbewerbe bei „Kunst am Bau“; 1976-2002 Zusammenarbeit mit der Nürnberger Gobelin-Manufaktur (es entstehen 17 Wandteppiche); 1978 Förderungspreis des Oberschlesischen Kulturpreises des Landes Nordrhein-Westfalen; 1980 Stipendium des Freistaats Bayern für die internationale Sommerakademie Salzburg; 1983 Förderpreis des Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen; 1987 USA-Reise; 1991 Premio Agazzi, Internationaler Mal- und Grafikpreis (Italien); 1999 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten; 1999, 2000 Aufenthalte in Sizilien; 2002 Sonderpreis des Verlegers der Nürnberger Nachrichten Bruno Schnell; zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen

Literatur
Galerie Bode (2002): Udo Kaller. Malerei; Verlag Nürnberger Presse; Nürnberg
KALLER, Udo (Hrsg.) (2004): Udo Kaller. Hundert Ansichten von hundert Ansichten; Verlag Nürnberger Presse; Nürnberg
Internetseite des Künstlers [udo-kaller.de]