C U R T   W I T T E N B E C H E R

 

Weitere Werke von Curt Wittenbecher
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„[…] am Watt“

Aquarell auf strukturiertem Karton, verso am oberen Rand befestigt in Passepartout
verso u.l. in Blei datiert „1951“

u.r. in Rot monogrammiert „CW“
verso u.l. etwas undeutlich in Blei betitelt „[…] am Watt“, sowie darunter in Blei nummer. „456“

€ 360,-

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Grösse
Passepartoutgrösse: 49,9×69,9cm
Blattgrösse: 41,5×55,8cm
Grösse des Passepartoutausschnitts: 38,9x54cm

Zustand
Blatt verso am oberen Rand befestigt in Passepartout; insgesamt leicht nachgedunkelt; mitunter leicht (stock-)fleckig; unterer Rand mittig mit leichten Druckstellen; verso in den Ecken, sowie an den Rändern mittig Reste früherer Befestigung (Klebestreifen, etwas aufgeraut); verso u.r. etwas farbschwach in Blei bez. „300,-“

 

 

1949 verzog Curt Wittenbecher aus dem Allgäu nach Worpswede und blieb dort ansässig bis etwa 1955 als er sich in Bremen niederließ. Vorliegendes Werk ist vom Künstler in das Jahr 1951 datiert und stammt demnach aus dieser Worpsweder Schaffensphase. Im Vordergrund richten sich drei Kornhocken auf. Dahinter breiten sich das Feld und schließlich das Watt aus. Weit in der Ferne mag man das in zartem Blau gehaltene Meer zu erkennen.
Das Aquarell war eine der bevorzugten Techniken Wittenbechers. In schnellen Pinselstrichen entwirft er vor unseren Augen die Landschaft, wobei das Zusammenspiel und das Wirken der Farben miteinander deutlich im Fokus stehen. Die warmen Töne des unteren Bildbereichs stehen dabei in einem schönen Dialog mit den dezent gesetzten, kühleren Klängen des Meers und des Himmels. Obgleich Wittenbecher den Bereich des Gegenständlichen nicht verlässt, hat diese Ansicht doch einen hohen Grad an Abstraktion erreicht und ließe sich ohne die erkennbaren Kornhocken fast schon wie eine abstrakte Komposition oder eine Farbstudie sehen.

 

 

Zu Curt Wittenbecher (01.08.1901 Magdeburg – 02.01.1978 Bremen):
während der Schuljahre bis zum Abitur Halbtagsschüler der Kunstgewerbeschule Magdeburg; 1921-24 Studium an der Privatschule für graphische Künste (bei Moritz Heymann und Walter Thor); danach Studium an der Städtischen Kunstgewerbeschule (Berlin-Charlottenburg) bei Harold Bengen und an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule (Magdeburg) bei Ernst Hoffmann und Richard Winckel; anfangs Dozent für Laienzeichnen und Kunstbetrachtung an der Volkshochschule Charlottenburg; ab 1928 freischaffender Maler und Graphiker in Magdeburg; 1934 Ausstellung im Kaiser-Friedrich-Museum (Magdeburg) in Gemeinschaft mit Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff; Aufnahme in den Künstlerverein -Börde-; 1939-40 Mitglied und Leiter der -Künstlerkameradschaft Magdeburg-; gemeinsam mit Friedrich Einhoff, dem Zerbster Maler Paul Jünemann u. a. war er ab 1939 in den Kriegsjahren zuständig für die jährlichen Magdeburger Kunstausstellungen; 1942 Verleihung des Kunstpreises der Stadt Magdeburg; 1944 Übersiedlung nach Hindeland im Allgäu, nach dem Totalverlust seiner Wohnung durch Kriegseinwirkung; 1949 Übersiedlung nach Worpswede; 1953 Gründungsmitglied des „Neuen Forum“ (Bremen); seit 1955 freischaffender Maler in Bremen; zahlreiche öffentliche Aufträge, sowie Lehrtätigkeiten; Motive waren häufig Naturdarstellungen und Stilleben

Literatur
LIEBSCHER, Sabine: Curt Wittenbecher; in: Magdeburger Biographisches Lexikon
SCHNEIDER, Erich (Hrsg.) (2009): Expressiver Realismus. Die Sammlung Joseph Hierling [Schweinfurter Museumsschriften 166/2009]; Schweinfurt; S. 353
Kunstverein Bremen (Hrsg.): Katalog -Curt Wittenbecher. Ausstellung 1959/60. Kunsthalle Bremen