A R N E   S I E G F R I E D

 

Arne Siegfried

 

Weitere Werke von Arne Siegfried

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Darstellung zweier Gefangenen im kargen, vergitterten Raum

Öl auf Leinwand; gerahmt [wohl Originalrahmen];
nicht datiert, Entstehung um 1950

Rahmengrösse: 71,7×103,5cm
Leinwandgrösse: 60x92cm

u.r. in Schwarz signiert „Arne Siegfried“
nicht betitelt

€ 2.100,-

 

 

 

 

Zustand
durchgehend leichte Craquelée-Bildung; im oberen Bereich rechts, sowie im Bereich links unten und links mittig etwas stärkeres Craquelée, sowie partiell leichte, kleine Farbverluste; Rahmen partiell mit wenigen Gebrauchs-, Handhabungsspuren (etwas berieben)

 

 

In dem vorliegenden Gemälde zeigt der Künstler zwei Männer, einen stehend und einen am Boden sitzend. Durch das hintergründige vergitterte Fenster, sowie die uniformhafte Bekleidung der Männer erscheinen diese dem Betrachter als Gefangene. Der leere, resignierte, verlorene Gesichtsausdruck beider Personen unterstreicht diese Annahme. Die Gesamtkomposition des Werkes lebt von der minimalistischen Ausführung, die vornehmlich nur durch einen Lichteinfall (wohl Mondlicht) auf die rechte Schulter des stehenden Mannes gebrochen wird.

 

 

Zu Arne Siegfried (03.09.1893 Luzern – 05.12.1985 Schaffhausen):
Maler, Grafiker, Bildhauer, Keramiker, Illustrator, Schriftsteller; Kindheit und Jugend in Luzern; Besuch weiterführender Schulen in St. Gallen und Zug; ab etwa 1912 Kunststudium in Luzern; 1914 Einberufung zum Militärdienst; aufgrund einer Erkrankung kam er in ein Sanatorium; nach seiner Heilung Studium an der Accademia di Belle Arti di Brera (Mailand) und 1919 Studium bei Willi Geiger (München); 1921-24 lebte Siegfried am Ammersee in Oberbayern; 1924 Umzug in die Schweiz (bis 1928 in Luzern und später in Zürich); Siegfried war fast jährlich etwa drei bis vier Monate in Paris, wovon er starke Beeinflussungen erhielt; 1930 Gründer der Freien Kunstschule in Zürich; 1937 Beschlagnahme von neun Arbeiten bei der Aktion -Entartete Kunst-; Studienreisen nach u.a. Rom, in die Niederlande und die Provence; 1945 erscheint der auf autobiografischen Erlebnissen basierende Roman „Aus eines Malers Lebensmappe“ (Zürich: Büchergilde Gutenberg); 1949 erscheint der Roman „Der gnadenlose Weg des Hermann Prank“ (Zürich: Büchergilde Gutenberg); 1949 erhält er von der Stadt Zürich einen Literaturpreis; ab 1953 wohnhaft im Schloss Herblingen (Schaffhausen); ab 1920 Einzel- und Gruppenausstellungen; ein Werk (Selbstbildnis, 1928) befindet sich im Kunstmuseum Bern; Siegfried schuf mehrere Grafikmappen (u.a. „Die Stadt“ (München), „Ecce Homo“ (Gauting), „7 innerschweizer Ansichten“ (Zürich))

Literatur
SCHNYDER VON WARTENSEE, Paul (1954): Der Maler und Keramiker Arne Siegfried, in: Mitteilungsblatt / Freunde der Schweizer Keramik – Bulletin de la Société des amis de la céramique suisse; Heft 27; S. 15
VIERHAUS, Rudolf (Hrsg.) (2008): Deutsche biographische Enzyklopädie [Bd. 9]; München: Saur; S. 436
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00222845
„SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz“ [sikart.ch]