H E R B E R T   M A R X E N

 

 

 

Herbert Marxen: Kastanien-Stillleben

 

Zu Herbert Marxen (27.01.1900 Flensburg – 28.07.1954 ebd.):
Maler, Zeichner, Grafiker, Illustrator; ein Jahr nach der Geburt stirbt sein Vater, seine dadurch verwitwete Mutter Dora, geb. Bahnsen, heiratet den Möbeltischler Martin Carstensen; 1906-14 Besuch der Volksschule Engelsby (die Familie wohnt in der Glücksburgerstraße 173); 1915-17 Büro- und Stationslehre bei den Leinbahnen des Landkreises Flensburg (Fridastraße), sowie Besuch der Kaufmännischen Pflichtfortbildungsschule; aus gesundheitlichen Gründen bricht Marxen die Lehre ab; 1917-21 Besuch der Kunstgewerblichen Fachschule in Flensburg (Juni 1918 bis April 1919 unterbrochen durch Kriegsdienst); 1921 Besuch der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Hamburg (bei Willi Titze); 1922 Mitglied im Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker; Marxen wohnt zu dieser Zeit in der Flensburger Bachstraße 21; 1922 entwirft er für die Flensburger Nordmarktage (17.-19. Juni 1922) ein Plakat, welches durch seinen (dezent) expressionistischen Stil eine heftige Diskussion in der Öffentlichkeit und der Presse hervorruft; der Flensburger Museumsdirektor Walter Heinrich Dammann (1883-1926) setzt sich sehr für Marxen ein und fördert diesen auch bis zu seinem Tod; 1924 Besuch eines Aktzeichenkurses an der Volkshochschule München; Oktober 1924 mehrwöchige Italienreise (Rom, Neapel, Insel Capri, Sorrent, Amalfi); 1925 Tod des Stiefvaters, was Marxen nach Flensburg zurückzwingt, da er sich um seine Mutter kümmern muss; 1925 & 1926 erhält er jeweils ein Stipendium des Stiftungsamtes der Stadt Flensburg in Höhe von jeweils 200,- Mark; 1925-27 als Gebrauchsgrafiker freischaffend tätig; 1926-27 entstehen erste satirische Zeichnungen für die „Flensburger Nachrichten“; daneben ist er als Werbegrafiker u.a. tätig für die Hefefabrik C.C. Christiansen, sowie für das Pianohaus Wendorff; 1928 Marxen liefert satirische Zeichnungen für die „Kölnische Illustrierte Zeitung“; ab Oktober 1928 ist Marxen freier Mitarbeiter der Wochenzeitschrift „Jugend“ (zw. Juni 1930 und September 1931 ist er dort auch künstlerischer Mitarbeiter); ab 1929 freier Mitarbeiter beim „Simplicissimus“; August 1932 aus finanziellen Gründen beendet die „Jugend“ das Arbeitsverhältnis mit Marxen; 1938 werden rund 200 Arbeiten im Flensburger Künstleratelier (Holm 22-26) beschlagnahmt; er wird in der Folge aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen und arbeitet trotz Berufsverbots weiter als Gebrauchsgrafiker; zu dieser Zeit wohnt er in der Friesischen Straße 111; 1939-41 Kriegsdienst als Funker; 1941 wird er ausnahmsweise in die Reichskammer der bildenden Künste wiederaufgenommen und ist fortan erneut künstlerisch freischaffend tätig; 1942 Heirat mit der Buchhändlerin Hertha Knippenberg; 1944-45 Kriegsdienst und Gefangenschaft; nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin freischaffend tätig; ab 1948 kämpft Marxen behördlich und gerichtlich für eine Entschädigung für seine 1938 beschlagnahmten und seitdem verschollenen Werke; 1955, 1968 (mit Paul Flora, A. Paul Weber), 1982 Einzelausstellungen im Städtischen Museum Flensburg; 1983 Einzelausstellung im Stadt- und Schifffahrtsmuseum Kiel; Werke befinden sich u.a. im Besitz des Museumsbergs Flensburg (Nachlass), des Deutschen Plakatmuseums Essen, des Altonaer Museums (Hamburg), des Stadt- und Schifffahrtsmuseums (Kiel), des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums Schloss Gottorf

Literatur
FEUß, Axel: Marxen, Herbert, in: „Allgemeines Künstlerlexikon (AKL)“, Onlineversion, Künstler-ID: 40446679
Museumsberg Flensburg (Hrsg.) (2014): Politisch inkorrekt. Der Flensburger Karikaturist Herbert Marxen (1900-1954) [Ausstellung und Katalog v. Axel Feuß]; Druckhaus Leupelt
Städtisches Museum Flensburg (Hrsg.) (1982): Herbert Marxen (1900-1954) [Text und Katalog von Ulrich Schulte-Wülwer]; Ringsberg: Alsen