H E L L M U T   S T E I N E B A C H

 

Weitere Werke von Hellmut Steinebach

 

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Parklandschaft mit Bäumen

Farbkreiden auf Zeichenpapier, an den vier Ecken befestigt auf leichten Karton; mit Schutzpapier (dieses teilw. ein- bzw. abgerissen)
u.r. in Blei datiert „Oktober [19]34“

Grösse des unterlegten Kartons: 50,1×65,1cm
Blattgrösse: 37,6×47,3cm

nicht signiert
nicht betitelt; verso u.l. (wohl) vom Künstler in Tusche numer. „10.“

€ 400,-

 

 

            

 

Zustand
Blatt an den vier Ecken befestigt auf leichten Karton; das am oberen Rand angebrachte Schutzpapier hat Einrisse, Knickspuren, ist etwas knittrig und im rechten Bereich mit größerem Materialverlust; unterlegter Karton an den Ecken bestoßen, sowie am rechten Rand mittig mit längerem Einriss (etwa 6cm); unterlegter Karton an den Rändern mitunter mit kleinen Einrissen; verso fleckig

 

 

Hellmut Steinebach begann sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf im Wintersemester 1935-36. Das vorliegende Werk entstand etwa ein Jahr davor im Oktober 1934 – der Künstler war damals 18 Jahre alt bzw., besser: jung. Schon hier zeigt sich das ungemeine Talent des Düsseldorfers im Umgang mit und in der Auswahl von Farben. Locker und leicht wirken die aufgetragenen Töne, und zugleich erweckt die Farbgebung und die -zusammensetzung eine stete innere Bewegtheit. Grün in seinen verschiedensten Nuancen, fügt sich zusammen mit Violett, Hellblau und Gelb. Alles lichte, gänzlich freundliche Töne und man vermeint förmlich das Glück und die Freude zu spüren, die Steinebach an diesem wohl strahlend blauen Herbsttag empfunden haben muss.
Herausragend eigenständige express-realistische Landschaftskomposition!

 

 

Zu Hellmut Steinebach (18.02.1916 Düsseldorf – 22.08.1942 in Russland):
Sohn von Studienrat Dr. Karl Steinebach (25.02.181 Koblenz – 27.07.1950 Düsseldorf), 1946-50 Direktor des Städtischen Museums Düsseldorf, und Frieda, geb. Stegemann (27.04.1884 Ehrenbreitstein – ?); wohnhaft am Fürstenwall 236, Düsseldorf; zum Wintersemester 1935-36 an die Kunstakademie Düsseldorf aufgenommen (nach Vorlage einer Arbeitsmappe bei den Professoren Paul Bindel und Werner Heuser); vier Semester Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf; ab 08.05.1937 gemeldet in der Lakronstraße 81, Düsseldorf; das fünfte Semester des Kunststudiums war geplant für das Wintersemester 1937-38 an der Kunstakademie Berlin, wurde jedoch durch eine Teilnahme an einer militärischen Übung unterbrochen (am 11.11.1937 Abmeldung zum Infanterie-Regiment 39); die angespannte, bedrohliche Lage und schließlich der Kriegsausbruch unterbrechen das Studium vollends; Kriegsdienst in Frankreich und Russland; während des Kriegsdienstes weiterhin künstlerisch tätig (es entsteht ein „französisches Skizzenbuch“ (Abbildungen hiervon in s/w in Eva Steinebach (1975): Weltinnenstunde (Lesebuch für Marieluise); J.G. Bläschke; Darmstadt), sowie ein „russisches Skizzen- und Tagebuch“); am 22.08.1942 gefallen (im Melderegister MF 815 vermerkt als „Kriegssterbefall“); Steinebach schuf vor allem Landschaften, Stillleben, Tierdarstellungen, vereinzelt Portraits in farbintensiver, expressiv-realistischer Manier

Literatur/Quellen
STEINEBACH, Eva (1975): Lebenslauf von stud. artium Hellmut Steinebach, in: Dies.: Weltinnenstunde (Lesebuch für Marieluise); J.G. Bläschke; Darmstadt; S. 200-202
Einwohnermelderegistratur (MF 815), Stadtarchiv Düsseldorf
Hausbuch „Lakronstraße 81“, Stadtarchiv Düsseldorf