H E L L M U T   S T E I N E B A C H

 

Weitere Werke von Hellmut Steinebach

 

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Blick auf eine Felswand

Mischtechnik (Tusche, Aquarell, schwarze & weiße Kreide; auf sandfarbenem festerem Papier; verso an den vier Ecken, sowie an den Rändern mittig durch braunes Klebeband unter cremefarbenes Passepartout gesetzt
nicht datiert, um 1935-37

Passepartoutgrösse: 49,9×70,2cm
Blattgrösse: 42,1×58,6cm [Ränder mitunter etwas unsauber beschnitten] Grösse des Passepartoutausschnitts: 37,6×53,6cm

nicht signiert, nicht betitelt
verso auf dem Blatt und auf dem Passepartout jeweils o.l. (wohl) vom Künstler in schwarzer Tinte nummeriert „136“

€ 290,-

 

 

 

 

Zustand
Blatt verso an den vier Ecken, sowie an den Rändern mittig durch braunes Klebeband unter cremefarbenes Passepartout gesetzt; an wenigen Stellen leicht fleckig; Passepartout etwas fleckig und an den Rändern etwas nachgedunkelt; im Bereich u.r. diagonale verlaufende Stauchung; partiell Druckstellen im Blatt; verso etwas (farb-)fleckig

 

 

 

Von einem erhöhten Standpunkt blickt man auf eine in Braun, in schnellen Pinselstrichen gemalte Felswand. Das Tal ist nur durch vereinzelte, leichte Andeutungen zu erkennen. Die Höhe erscheint bewaldet zu sein, obgleich sich keine einzelnen Bäume erkennen lassen. Nur Ansatzweise findet man sich abgrenzende Konturen, die dann aber doch wieder in einem ‚Gesamtgrün‘ des Waldes aufgehen. Als Bindeglied bzw. als ‚Mittler‘ zeigt sich die einzelne Tanne an der Felswand im Vordergrund. Ihre Formen und Strukturen sind deutlich herausgearbeitet und explizit ist sie von der übrigen Vegetation geschieden, so dass man diese durchaus als ‚Blickfang‘ des Gesamtwerkes sehen kann. Die Malweise als auch die rückseitige Werksnummer verweisen auf eine Entstehung während Steinebachs Studienzeit in Düsseldorf. Seine Schwester schreibt hierzu: „Es begann eine Schaffensperiode im ständigen Austausch mit seinen Freunden und wieder ganz der einsamen Ruhe hingegeben mit wunderbaren Ergebnissen. Jede Stunde macht ernste Freude […]. Die Mappen der Akademiearbeiten werden immer wieder durchgesehen, Anatomie studiert und neue Techniken geprüft. Dabei stellt er fest, daß ihm Aquarell und Landschaftsmotive vorerst am stärksten liegen […]“ (Eva Steinebach (1975): Lebenslauf von stud. artium Hellmut Steinebach, in: Dies.: Weltinnenstunde (Lesebuch für Marieluise); J.G. Bläschke; Darmstadt; S. 200-202 [hier: 201]).

 

 

Zu Hellmut Steinebach (18.02.1916 Düsseldorf – 22.08.1942 in Russland):
Sohn von Studienrat Dr. Karl Steinebach (25.02.181 Koblenz – 27.07.1950 Düsseldorf), 1946-50 Direktor des Städtischen Museums Düsseldorf, und Frieda, geb. Stegemann (27.04.1884 Ehrenbreitstein – ?); wohnhaft am Fürstenwall 236, Düsseldorf; zum Wintersemester 1935-36 an die Kunstakademie Düsseldorf aufgenommen (nach Vorlage einer Arbeitsmappe bei den Professoren Paul Bindel und Werner Heuser); vier Semester Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf; ab 08.05.1937 gemeldet in der Lakronstraße 81, Düsseldorf; das fünfte Semester des Kunststudiums war geplant für das Wintersemester 1937-38 an der Kunstakademie Berlin, wurde jedoch durch eine Teilnahme an einer militärischen Übung unterbrochen (am 11.11.1937 Abmeldung zum Infanterie-Regiment 39); die angespannte, bedrohliche Lage und schließlich der Kriegsausbruch unterbrechen das Studium vollends; Kriegsdienst in Frankreich und Russland; während des Kriegsdienstes weiterhin künstlerisch tätig (es entsteht ein „französisches Skizzenbuch“ (Abbildungen hiervon in s/w in Eva Steinebach (1975): Weltinnenstunde (Lesebuch für Marieluise); J.G. Bläschke; Darmstadt), sowie ein „russisches Skizzen- und Tagebuch“); am 22.08.1942 gefallen (im Melderegister MF 815 vermerkt als „Kriegssterbefall“); Steinebach schuf vor allem Landschaften, Stillleben, Tierdarstellungen, vereinzelt Portraits in farbintensiver, expressiv-realistischer Manier

Literatur/Quellen
STEINEBACH, Eva (1975): Lebenslauf von stud. artium Hellmut Steinebach, in: Dies.: Weltinnenstunde (Lesebuch für Marieluise); J.G. Bläschke; Darmstadt; S. 200-202
Einwohnermelderegistratur (MF 815), Stadtarchiv Düsseldorf
Hausbuch „Lakronstraße 81“, Stadtarchiv Düsseldorf