E D U A R D   H O P F

 

Weitere Werke von Eduard Hopf

 

eduard-hopf-baum

 

Friedhof mit großem, urigem Baum

Lithographie auf Papier
nicht datiert, (wohl) um 1940-50

Blattgrösse: 65,7x48cm

Auflage: ohne Angaben

u.r. in Blei signiert „Ed Hopf“
nicht betitelt

€ 100,-

 

 

Zustand
oberer und rechter Rand mit längeren Knickspuren; Ränder etwas bestoßen und mitunter mit kleineren Einrissen; Druckstellen im Blatt; am linken Rand oben mit Einriss (Länge etwa 3cm); am rechten Rand mittig Einriss (Länge etwa 1,5cm)

 

 

Düster, geheimnisvoll und in gewisser Weise auch mythisch erscheint die vorliegende Lithographie Eduard Hopfs. Zentral im Bildbereich entwächst ein uriger verästelter, scheinbar im Innern hohler Baum ebenso sehr in die Breite wie in die Höhe. Die Äste schlängeln sich wortwörtlich in alle Richtungen und lassen sich problemlos noch weit über den oberen Blattrand hinaus reichend denken. Links und rechts vom Baum finden sich immer wieder, mitunter schief stehende Gräberkreuze. Rechts im Vordergrund, und noch vor dem Baum angeordnet, erkennt man eine Bank mit einem großen Kessel (?). Insbesondere aufgrund des überdimensionalen Kessels, welcher an diesem Friedhof bzw. an dieser Gräberstelle doch recht fehl am Platz ist, macht die Komposition einen eher mythologisch beeinflussten Eindruck. Ein für Hopf eher untypisches Motiv, welches sich aber gerade durch die Strichführung (insbesondere bei der Ausarbeitung des Baumes) als ein ganz typisches Werk des Hamburger Künstlers zeigt.

 

 

Zu Eduard Hopf (10.01.1901 Hanau – 19.11.1973 Hamburg):
1915-20 Ausbildung zum Goldschmied an der Hanauer Zeichenakadmie und Staatl. Goldschmiedeschule (bei Prof. Estler und Prof. Schimke); ab 1923 freischaffend tätig in Hamburg; 1923 erster Preis bei einem Goldschmiede-Wettbewerb; danach jedoch als Maler bekannt, obgleich er hierbei Autodidakt war; 1924 Studienreise nach Italien; 1925 Stipendium für eine Studienreise nach Sylt; 1930 erste Norwegenreise zu seiner dort verheirateten Cousine; 1924 Ausstellung im Hamburger Kunstverein (diese war so erfolgreich, dass Max Sauerlandt und Gustav Pauli Arbeiten ankauften); 1926 Atelier in der Hamburger Kunsthalle (durch Unterstützung Paulis); 1926 Heirat mit der Tänzerin Thea Engel; ab 1932 Freiatelier im Ohlendorffhaus; 1932-33 Unterstützung durch die Nothilfe für bildende Künstler; 1934-36 Unterstützung durch die Amsinck-Stiftung; zweite Norwegenreise; 1935 Ausstellung von Aquarellen bei der Kunsthandlung Commeter (Hamburg); 1936 dritte Norwegenreise; 1937 wurden bei der Aktion -Entartete Kunst- drei Arbeiten beschlagnahmt; ab Sommer 1941 im Kriegsdienst als Funker in Lübeck, Flensburg, Dänemark; April 1942 hielt er sich währned der Bombadierung in Lübeck auf und hielt diese in 102 Zeichnungen fest; 1942 wurde ein großer Teil seines Werkes bei der Zerbombung des Ohlendorffhauses zerstört; 1943 Geburt der Tochter Angela, die Mutter starb bei der geburt; 1947-57 Leitung einer Abendklasse für Freihandzeichnen als Gastdozent an der Landeskunstschule; in den 1950er Jahren wednete sich Hopf verschiedenen Kunst-am-Bau Themen zu; Kurse an der Volkshochschule; Arbeit in einem Atelier in Lokstedt; zehlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen

Literatur
BRUHNS, Maike (2001): Kunst in der Krise (Band 2); Dölling und Gallitz; S.206-210
HAUPENTHAL, Uwe (Hrsg.) (2010): Eduard Hopf. Malerei und grafische Arbeiten; Verlag der Kunst; Dresden
Galerie Carstensen (2012): Eduard Hopf (Ausstellungskatalog); Hamburg