A R N O L D   H I L M E R

 

Weitere Werke von Arnold Hilmer

 

 

Porträt eines jungen Mannes im Anzug

Öl auf Leinwand, Leinwand lose, d.h. nicht auf Keilrahmen aufgezogen
nicht datiert, (wohl) um 1930

Leinwandgrösse: 55,5×45,5cm
Bildgrösse: 50,5x40cm

recto u.l. und verso u.l. Signatur-, bzw. Nachlassstempel „A. Hilmer Nachlass“
nicht betitelt

€ 370,-

Kaufanfrage

 

 

Zustand
Leinwand lose, d.h. nicht auf Keilrahmen aufgezogen; Leinwandränder lädiert; insgesamt etwas beschmutzt/fleckig; partiell leicht berieben; im Bereich o.r. Knickspur; im Bereich u.l. Knickspur; in der Bildmitte mehrere vertikale verlaufende Stauchungen

 

 

Vor einem rötlich braunen Hintergrund blicken wir auf das Bildnis eines jungen Mannes. Schwarzer Anzug, weißes Hemd und bordeauxfarbene Krawatte wirken elegant, in der Haltung des Mannes zugleich aber auch locker und ungebunden. Das länglich schmale Gesicht mag älter wirken als der Dargestellte womöglich tatsächlich ist. Die harten, dezent feminin erscheinenden Lippen, die kantigen Gesichtsknochen, der strenge, ruhige Blick und nicht zuletzt die beinahe schon prüfend, wenn nicht gar abschätzig hochgezogene Augenbraue, legen eine gehörige Portion Lebenserfahrung in die Mimik. Bedenkt man hierbei, dass es diese Generation war, welche die Schrecken des Ersten Weltkriegs wie auch die Not der Nachkriegszeit miterlebte, dann lässt sich dieses gefühls- und erfahrungsbezogene ‚frühe Altern‘ eines solchen Protagonisten seiner Generation nachvollziehen.
Das Bildnis wird sicherlich in der frühen Schaffensphase, womöglich noch während der Studienzeit Hilmers (1928-33), entstanden sein und gut vorstellbar ist auch, dass es sich hierbei um die Darstellung eines Verwandten, Bekannten oder Freundes handelt.

 

 

Zu Arnold Hilmer (15.12.1908 Hamburg – 1993 ebd.):
Maler, Graphiker, Bildhauer; 1928-29 zusammen mit seiner späteren Frau Charlotte, geb. Wegel, Studium an der Landeskunstschule Hamburg (bei Prof. Eduard Steinbach); 1929-30 zusammen mit seiner späteren Frau Charlotte, geb. Wegel, Studium an der Kunstakademie Königsberg; 1930-33 zusammen mit seiner späteren Frau Charlotte, geb. Wegel, Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (bei Prof. Alexander Eckener, Prof. Gottfried Graf, Prof. Ludwig Habich); in den frühen 1930er Jahren teilten sich Arnold und Charlotte Hilmer eine Atelierwohnung in der Langen Reihe (Hamburg) mit u.a. Ernst Witt; 1937 Beteiligung an der „Frühjahrsausstellung Hamburger Künstler 1937. Malerei, Graphik, Plastik“ (Kunsthalle Hamburg); 1940 Beteiligung an der Ausstellung „Das Bildnis. Eine künstlerische Aufgabe unserer Zeit“ (Kunsthalle Hamburg); 1941 und 1942 Beteiligung an der „Herbstausstellung Hamburger Künstler“ (Kunsthalle Hamburg); es folgten weitere Ausstellungen (u.a. bei der Griffelkunstvereinigung (1943, 1945), im Völkerkundemuseum Hamburg (1945), Galerie Kühling (1974, 1978), Galerie Jesteberg (1978), Galerie Herold (1999)); bis 1971 in Hamburg als Kunsterzieher tätig; in Hamburg wohnhaft in der Alsterchaussee 11 (spätestens 1954), sowie später im Rugenbarg 40 (spätestens 1982)

Literatur
Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.) (1982): Künstler in Hamburg; Christians Verlag; Hamburg, [unpag.] Katalog zur Ausstellung „Arnold Hilmer 1908-1993“ (Galerie Herold (Hamburg), 1999)
BRUHNS, Maike (2001): Kunst in der Krise (Band 2); Dölling und Galitz; Hamburg; S.416
HEYDORN, Volker Detlef (1974): Maler in Hamburg 1966-1974; Christians; Hamburg; S. 127