A N D R E A S   H A R S C H

 

 

andreas-harsch

 

Flusslandschaft, u.U. Darstellung der Maltsch in Südböhmen

Öl auf festem Karton
Grösse: 54,6x30cm
u.l. signiert „A. Harsch“
nicht datiert, nicht betitelt

€ 750,-

 

          

 

Zustand
Ränder wohl aufgrund früherer Rahmung etwas berieben; in den oberen beiden Ecken jeweils kleine Einstichlöcher; Ecken etwas bestoßen; partiell leicht beschmutzt; insgesamt etwas nachgedunkelt; verso (stock-)fleckig); verso an den Rändern umlaufend Druckstellen von früherer Befestigung im Rahmen (Druckstellen von Nägeln); verso u.l. Stempel

 

 

Andreas Harsch wuchs in Reichenau an der Maltsch(Rychnov nad Mal?í) im Böhmerwald an der Grenze zu Österreich auf. Nach dem Besuch der Holzfachschule in Wallern (Volary) konnter er sich seinen Wunsch erfüllen und nach Wien gehen. Dort besuchte er neben seiner Arbeit künstlerische Abendkurse und sobald er genügend Geld angespart hatte bewarb er sich erfolgreich an der Kunstakademie München. Aus finanziellen Gründen musste er notgedrungen nach Wien zurückkehren, besuchte dort die Kunstakademie und war im Folgenden vornehmlich in bzw. um Wien tätig. Zeit seines Lebens entfaltete Andreas Harsch seine künstlerische Tätigkeit in diesem, in Relation zu manch anderen Künstlern, eher überschaubaren Wirkungsraum.
Anzunehmen ist daher auch, dass das vorliegende Werk ein Motiv aus seiner unmittelbaren bzw. ihn persönlich berührenden Umgebung zeigt. Man kann hierbei bspw. an eine signifikante Flussbiegung der Maltsch denken. Zentral im Werk liegt die vom Fluss umschlängelte Fläche auf der sich Grasflächen und Sträucher finden. Durch einen etwas satteren Farbauftrag, sowie eine hellere Farbgebung, erreicht der Künstler eine Tiefenwirkung, welche diese Fläche gegenüber dem eher matt gehaltenen Waldhintergrund abhebt. Ganz am Horizont sind schwach die Andeutungen von Hügelketten zu erkennen.
Sehr schöne, stimmungsvolle und in ihrer beschaulichen Art im besten Sinne des Wortes ‚schlichte‘ Landschaftskomposition!

 

 

Zu Andreas Harsch (29.08.1884 Reichenau an der Maltsch(Rychnov nad Malší) – 18.05.1972 Wien):
Maler, Zeichner, Bildhauer; Sohn eines Maurers, nach dessen Wunsch Andreas Harsch Steinmetz hätte werden sollen, doch fühlte sich dieser bereits früh zur Kunst hingezogen; in Wallern (Volary) besuchte er vier Jahre Holzfachschule und lernte dort u.a. die Holzschnitttechnik; danach ging er mit Erlaubnis seines Vaters nach Wien, um zu arbeiten; nebenbei besuchte er Grafikklassen der Abendschule; mit dem ersparten Geld bewarb er sich an der Kunstakademie München und wurde angenommen; nach einem Jahr war sein Erspartes aufgeraucht und er musste erneut nach Wien; dort Besuch der Kunstakademie Wien (bei Rudolf Bacher); 1912 erste Teilnahme an der Wiener Kunstausstellung; im letzten Studienjahr 1914 brach der Erste Weltkrieg aus und Harsch wurde zum Kriegsdienst eingezogen; nach dem Krieg schloss er sein Studium ab; ab November 1919 hatte Harsch ein eigenes Atelier in Döbling (19. Wiener Gemeindebezirk) und es entstanden in der Folgezeit Portraits, Landschaften, Stillleben in verschiedenen Techniken, sowie auch Skulpturen; Mitglied im Österreichischen Künstlerbund