C A R L   N E U M A N N

 

Weitere Autographen

 

Carl Neumann

 

Konvolut mit Schriftstücken von bzw. über Carl Neumann

1. Niederschrift/Kommentar von Carl Neumnn bzgl. einer Schrift von Frau Dr. Gerda Kirchner (Karlsruhe)
2. Brief von CN an Frau Dr. Gerda Kirchner (Karlsruhe)
3. Empfehlungsschreiben (in zweifacher Ausführung (handschriftlich und maschinenschriftlich) von CN für Frau Dr. Gerda Kirchner (Karlsruhe) um ein französisches Reisestipendium
4. (wohl) posthumes Gedicht (u.U. von Frau Dr. Gerda Kirchner?) zum Andenken an CN
5. Trauerpostkarte an Frau Dr. Gerda Kirchner bzgl. des Todes von CN
6. Zeitungsartikel zum Tode CNs

verkauft

 

 

 

   

 

Enthalten im Konvolut sind

1. 08. Mai 1921, Niederschrift/Kommentar von Carl Neumnn bzgl. einer Schrift von Frau Dr. Gerda Kirchner (Karlsruhe), zweiseitig handbeschrieben, Seitengröße: 14×22,1cm
Zustand: mittig horizontale Knickspur; Druckstellen; o.l. violetter Stempel des „Kunsthistorischen Instituts der Universiät Heidelberg“

2. 15.12.1928, Brief von CN an Frau Dr. Gerda Kirchner (Karlsruhe) in dem er auf das beigefügte Empfehlungsschreiben eingeht (siehe 3.), einseitig handbeschrieben, Seitengröße: 13,9×21,9cm
Zustand: mittig horizontale Knickspur; leichte Druckstellen; u.l. minimal stockfleckig

3. 15.12.1928, Empfehlungsschreiben (in zweifacher Ausführung (handschriftlich und maschinenschriftlich) von CN für Frau Dr. Gerda Kirchner (Karlsruhe) um ein französisches Reisestipendium, Seitengröße: 21×14,8cm (handschriftl.) bzw. 22,4×28,8cm (maschinenschriftl.)
Zustand: a) handschriftlich – mittig vertikale Knickspur; Druckstellen; o.l. kleiner Einriss (Länge etwa 0,3cm) – b) maschinenschriftlich – mittig horizontale Knickspur; Druckstellen; im unteren Bereich leicht tintenfleckig; an den Seiten rändern und am oberen Rand mit leichten Einrissen (am rechten Rand zwei längere Einrisse, etwa 2,5cm bzw. 4cm, wovon einmal mit Tesafilm hinterlegt)

4. [undatiert], (wohl) posthumes Gedicht (u.U. von Frau Dr. Gerda Kirchner?) zum Andenken an CN, einseitig beschrieben, Seitengröße: 14,5×22,5cm
Zustand: Blatt zweifach gefaltet (horizontal & vertikal); leichte Druckstellen am rechten Rand

5. 23.10.1934, Trauerpostkarte an Frau Dr. Gerda Kirchner bzgl. des Todes von CN
Zustand: gelaufen/gestempelt (v. 23.10.1934); recto mittig rechts klein in Blei bez./nummer.[?]

6. [unbek.], Zeitungsartikel zum Tode CNs
Zustand: zugeschnitten; Druckstellen; nachgedunkelt

 

 

Zu Carl Neumann (01.06.1860 Mannheim – 09.10.1934 Frankfurt a.M.):
Historiker und Kunsthistoriker; wuchs in einer begüterten jüdischen Kaufmannsfamilie auf; 1878-80 Geschichtsstudium in Heidelberg; 1880-82 Geschichtsstudium in Berlin; in Berlin als Mitarbeiter von Georg Waitz an der Herausgabe der „Monumenta Historica Germaniae (MGH)“ beteiligt; 1882 Rückkehr nach Heidelberg und im April wurde er über „Bernhard von Clairvaux und die Anfänge des zweiten Kreuzzuges“ promoviert; Reise in die Schweiz und Besuch von Vorlesungen Jacob Burkhardts, der in ihn das kunsthistorische Interesse weckte; im Sommer 1882 Umzug nach München und Fortsetzung der Studien in der dortigen Glyptothek; nebenher befasste er sich mit der damals zeitgenössischen Kunst; 1884-87 mehrere Italienreisen, die in ihm eine Auseinandersetzung mit dem Christentum bewirkte, worauf er 1887 zum Protestantismus konvertierte (die Taufe erfolgte am 17.06.1887 in Venedig); 1887 Rückkehr nach Mannheim in sein Elternhaus; im Winter 1888-89 erkrankte er schwer an rheumatischen Leiden, was seine Arbeit stark beeinträchtigte; die zwei folgenden Winter bereiste er Athen, Konstantinopel, Palästina, Syrien und Rom; 1894 Habilitation in Heidelberg mit einer Schrift über die „Weltstellung des Byzantinischen Reiches vor den Kreuzzügen“;1894-1903 Privatdozent und Extraordinarius für Kunstgeschichte in Heidelberg; ab Ende der 1880er Jahre beginnt eine psychische Erkrankung (manische Depression), die mehrere Suizidversuche und Klinikaufenthalte nach sich zog; hierzu war nach eigenen Angaben der „Wendepunkt [seines] Lebens“ als er in der Bildergalerie in Kassel den „Jacobssegen“ Rembrandts sah, was ihn überwältigte; fortan widmete sich Neuman v.a. der Kunst des 17. Jahrhunderts; 1902 erschien seine zweibändige Rembrandt-Monographie (Spemann, Berlin-Stuttgart), die seinen Ruf als Rembrandt-Experte begründete; 1903-04 Vertretung des Lehrstuhls von Robert Vischer an der Universität Göttingen; ab Oktober 1904 an der Universität Kiel; ab 1907 erster Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins; 1911 Rückkehr nach Heidelberg und dort Lehrstuhl an der Universität bis zu seiner Emeritierung am 31.03.1929; 1934 Umzug zu seinen Angehörigen nach Frankfurt a.M.; am 12.10.1934 wurde er auf dem Bergfriedhof in Heidelberg beigesetzt

Literatur / Quelle
FINK-MADERA, Andrea (1991): Carl Neumann 1860-1936; Peter Lang; Frankfurt a.M. et al.
SOROKA, Tanja (o.J.): Carl Neumann (1860-1934). ‚Rembrandt als Erlebnis und Forderung‘, auf: Internetseite der Universität Kiel [kunstgeschichte.uni-kiel.de]

 

 

Zu Gerda Franziska Kirchner (1896-1992):
Kunsthistorikerin; befasste sich in ihrer kunsthistorischen Forschung vornehmlich mit Themen in/um Baden; erschienen sind u.a. „Vedute und Ideallandschaft in Baden und der Schweiz, 1750-1850“ (1928, Carl Winter, Heidelberg), „Karoline Luise von Baden als Kunstsammlerin“ (1933, Karlsruhe-Straßburg), „Das Karlsruher Schloss als Residenz und Musensitz“ (1959, Kohlhammer, Stuttgart); ein Teil des Nachlasses befindet sich seit 1992 im Landesarchiv Baden-Württemberg